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(Noch) Im Schatten Alibabas: Wo wird JD.com in 5 Jahren stehen?

Foto: Getty Images

Der E-Commerce-Akteur JD.com (WKN: A112ST) befindet sich in vielerlei Hinsicht im Schatten von Alibaba (WKN: A117ME). Sowohl medial als auch operativ spielt dieser Verfolger in vielen Fällen die zweite Geige, wobei sich die Performance im laufenden Jahr bereits sehen lässt.

Innerhalb der ersten rund anderthalb Monate konnte die Aktie schließlich bereits von 33,50 Euro auf das aktuelle Niveau von 36,50 Euro steigen, das entspricht immerhin einem Kursplus von rund 9 % in diesem kurzen Zeitraum.

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Doch wo wird JD.com in fünf Jahren stehen? Eine spannende Fragestellung, der wir uns im Folgenden mal aus einigen Blickwinkeln widmen wollen. Zugegeben, dabei können wir natürlich nicht sagen, wo der Aktienkurs wohl stehen wird. Wohl aber, was die operative Entwicklung hier kennzeichnen wird.

1) Die Umsatz- und Gewinnentwicklung

Eine erste spannende Fragestellung dabei dürfte natürlich sein, wie sich JD.com operativ entwickeln wird. Gegenwärtig wächst der E-Commerce-Akteur weiterhin im Schatten Alibabas und in Anbetracht des gesamten Wachstums im chinesischen Onlinehandelsmarkt wird sich daran wohl auch wenig ändern.

Auf annualisierter Basis käme JD.com unter Berücksichtigung der Quartalszahlen des dritten Quartals bereits auf Umsätze in einer Größenordnung von über 75 Mrd. US-Dollar und kann dabei eine Umsatzwachstumsrate von derzeit 28,7 % vorweisen. Sofern wir einfach mal vergleichsweise konservativ gerechnet davon ausgehen, dass JD.com innerhalb der nächsten fünf Jahre mindestens mit einer Wachstumsrate von 20 % p. a. wächst, so würden die Umsätze innerhalb dieses Zeitraums auf über 180 Mrd. US-Dollar anwachsen. Definitiv eine spannende Entwicklung, die möglicherweise sogar noch auf recht konservativen Annahmen beruht.

Erwähnenswert dürfte außerdem die Gewinnentwicklung werden, die wohl immer weiter in den Fokus der Investoren rückt. Im letzten ausgewiesenen Quartal konnte JD.com schließlich ein operatives Ergebnis von 695,8 Mio. US-Dollar vorweisen. Das sollte in den kommenden fünf Jahren ebenfalls eher die Regel anstelle der Ausnahme werden.

Abzuwarten bleibt hierbei jedoch, wie die Margen ausfallen werden. Da JD.coms Geschäftsmodell eher dem von Amazon mit eigener, groß angelegter Logistik und eigenen Produkten gleicht, könnten diese weiterhin niedrig ausfallen. Das Umsatzwachstum könnte hier künftig ebenfalls im Vordergrund bleiben.

2) Die Bewertung

Spannend dürfte außerdem die Frage nach der Bewertung bleiben. JD.com wird derzeit mit einer Marktkapitalisierung in Höhe von knapp unter 60 Mrd. US-Dollar bewertet. Auffällig ist dabei, dass das Kurs-Umsatz-Verhältnis sogar unter 1 liegt, was möglicherweise die Aussicht auf wenig Gewinne in den kommenden Jahren ausdrückt.

Nichtsdestoweniger dürfte selbst bei einem moderaten Wachstumskurs das Bewertungsmaß hier weiterhin ansteigen, denn für eine solch dynamische Wachstumsgeschichte im Bereich des E-Commerce scheint dieses Bewertungsmaß günstig zu sein. Vor allem, wenn wir die Umsatzentwicklung für die kommenden Jahre in den Fokus rücken.

Sollte JD.com wie von uns konservativ angenommen um 20 % pro Jahr wachsen, so würde sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis auf dem derzeitigen Bewertungsniveau auf 0,33 belaufen, was gewiss zu preiswert aussieht. Hier könnte daher noch ein signifikanter Spielraum nach oben bestehen, selbst bei einer Beibehaltung eines Kurs-Umsatz-Verhältnisses von 0,8 bestünde innerhalb der kommenden fünf Jahre Spielraum für eine Aktienkursverdopplung.

3) Der Marktanteil

Wichtig ist außerdem natürlich in gewisser Weise das weitere Verhältnis zu Platzhirsch Alibaba. Wie gesagt: Dieser chinesische Plattformbetreiber dominiert auch weiterhin den E-Commerce im Reich der Mitte. Mit einem Marktanteil von über 50 % dürfte das wohl auch in den kommenden fünf Jahren so bleiben.

Nichtsdestoweniger besitzt JD.com gewisse Chancen, hier zumindest ein paar Prozente Marktanteil abzuluchsen. Speziell in entlegeneren Regionen könnte der Verfolger nämlich eine größere Reichweite besitzen, einfach, weil die eigene Logistik wohl ausgeprägter ist als die von Alibaba.

Gerade in den noch zu erschließenden E-Commerce-Regionen kann JD.com daher womöglich überproportional wachsen, während Alibaba natürlich wohl weiterhin die urbanen Regionen und Größstädte dominiert. JD.com bleibt hier jedoch ein heißer Verfolger, der zudem mit eigenen Produkten angreift. Möglicherweise kann das im Vergleich zum Plattformbetreiber Alibaba, der im Endeffekt Käufer und Verkäufer zusammenbringt, irgendwann einmal auch qualitativ zu einem Unterschied führen.

Eine grundsätzlich spannende Entwicklung

Prinzipiell könnte JD.com daher eine spannende Entwicklung vor sich haben. Platzhirsch Alibaba wird wohl innerhalb dieses Zeitraumes unerreicht bleiben und womöglich auch auf absehbare Zeit uneinholbar sein. Nichtsdestoweniger existiert aufgrund der vergleichsweise viel günstigeren Bewertung noch Raum zum Wachsen.

Die Umsätze dürften in den nächsten fünf Jahren jedenfalls im Megatrendmarkt E-Commerce weiter wachsen, die Gewinne womöglich zunehmen. Das Bewertungsmaß, das heute bereits vergleichsweise günstig ist, könnte sich entsprechend verteuern.

Große Sprünge beim Marktanteil würde ich jedenfalls nicht erwarten, jedoch wird JD.com hier vielleicht überraschen können. Im Endeffekt müsste der E-Commerce-Verfolger das jedoch nicht, um seinen Wachstumskurs fortzusetzen.

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Vincent besitzt Aktien von Alibaba und JD.com. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und JD.com.



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