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Aufgepasst, BMW- und Daimler-Aktionäre! Mit den dicken Dividenden ist es schon bald vorbei

Verkehrszeichen: Vorsicht Schleudergefahr
Foto: Public Domain

Mit für 2020 erwarteten Dividendenrenditen von um die 4,5 % sind die Aktien von BMW (WKN: 519000) und Daimler (WKN: 710000) recht üppige Dividendenzahler. Dahinter folgen mit etwas Abstand die Volkswagen (WKN: 766400)-Stückaktien mit einer Rendite von immerhin rund 3,6 % (Stand: 30.01.2020).

Doch es gibt guten Grund zu der Annahme, dass das nicht mehr lange so bleiben wird: Auf die beiden Hersteller warten EU-Strafen in Milliardenhöhe aufgrund der Nichteinhaltung von COâ‚‚-Grenzwerten.

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Was bedeutet das nun konkret für die Aktionäre und warum könnten die Dividenden in Gefahr sein?

Was passieren wird

Ab 2021 gilt der neue Emissions-Flottengrenzwert von 95 Gramm COâ‚‚ je Kilometer mit voller Härte, nachdem 2020 ein Phase-In erfolgen wird, der niedrigere Auswirkungen auf die Gewinne der Autokonzerne haben dürfte. Einzelne Hersteller können dabei, je nach Art der verkauften Pkw, auch individuelle Grenzwerte haben, die über dem 95-Gramm-Gesamtziel liegen.

Eine Überschreitung des individuellen Grenzwerts hat eine saftige Strafzahlung zur Folge: 95 Euro pro Gramm Überschreitung pro verkauftes Fahrzeug im entsprechenden Jahr. Angesichts der Millionen-Absatzvolumina der drei deutschen Konzerne kann es hier richtig teuer werden.

Die individuellen Grenzwerte für 2021, die von Experten erwarteten tatsächlichen Werte sowie die mögliche Strafzahlung im Jahr 2021 habe ich dir in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

HerstellerEmissionsziel für 2021Erwartete Emissionen 2021Erwartete Strafzahlung
BMW102,5 g/km110,1 g/km0,8 Mrd. Euro
Daimler103,1 g/km114,1 g/km1,0 Mrd. Euro
Volkswagen96,6 g/km109,3 g/km4,5 Mrd. Euro

Quelle: PA Consulting Group

Nein, ich habe mich nicht vertippt und du dich nicht verlesen: Insgesamt haben wir es hier mit 6,3 Mrd. Euro an Strafzahlungen zu tun, die allein 2021 auf die drei deutschen Konzerne zukommen – vorausgesetzt, die erwarteten Werte für 2021 werden tatsächlich erreicht. Aktuell liegen die Flottenemissionen bei allen drei Herstellern deutlich höher, wobei kürzlich auch noch ein Aufwärtstrend zu verzeichnen war.

Leider wird es auch in Zukunft nicht besser: 2025 wird es neue Grenzwerte geben, die nicht mehr um 95 Gramm COâ‚‚ je Kilometer pendeln, sondern um rund 81 Gramm. 2030 fällt die Barriere nochmals auf nur noch 59 Gramm. Es handelt sich also nicht nur um einen kurzfristigen Belastungsfaktor, sondern um eine Tatsache, die bald schon zum normalen Geschäftsbetrieb gehören wird.

Welche Auswege gibt es?

Fest steht: Die Flottenemissionen müssen deutlich sinken, um die Grenzwerte zu erreichen und die Strafzahlungen zu verhindern. Aktionäre von BMW, Daimler und Volkswagen sollten darauf achten, dass ihre Unternehmen einige der folgenden Maßnahmen ergreifen, um die Zukunft zu meistern:

  • Umbau der Produktportfolios mit Fokus auf sparsamere Modelle
  • Preisnachlässe für Elektroautos, um im Wettbewerb attraktiver zu sein
  • Aufbau umfassender Ladenetzwerke für Elektroautos, um Hürden für die Kunden abzubauen
  • Fokus auf Forschung und Entwicklung zu effizienten elektrischen Antriebssträngen und leistungsstarken Batterien, um wettbewerbsfähige Elektroautos herstellen zu können

Gleichzeitig steht die Zukunft der Autobauer auch abgesehen von den EU-Emissionszielen auf dem Spiel, da sich die Autobranche zunehmend in Richtung voll vernetzter Fahrzeuge und autonomes Fahren bewegt. Auch auf diesen Feldern werden Milliardeninvestitionen nötig sein, um mit dem Wettbewerb Schritt zu halten.

Foolishes Fazit

Zwischen Milliardenstrafzahlungen und Milliardeninvestitionen könnte zukünftig nicht mehr allzu viel Raum für Dividendenzahlungen bleiben. Zur Einordnung: Gemeinsam haben BMW, Daimler und Volkswagen im Jahr 2018 Dividenden in Höhe von fast 9 Mrd. Euro ausgeschüttet.

Die für 2021 drohenden EU-Strafen von 6,3 Mrd. Euro könnten also unter Umständen signifikante Dividendenkürzungen auslösen – Umstände, die die Aktionäre der drei Konzerne auf dem Radar haben sollten.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BMW.



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