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Daimler-Aktie: Der Dieselskandal belastet weiter – wie sicher ist die Dividende für 2020?

Foto: The Motley Fool.

Daimler (WKN: 710000) wird das Thema Diesel einfach nicht los. Am Mittwoch, den 22. Januar, gab das Unternehmen seine vorläufigen Jahresergebnisse bekannt. Die Quintessenz: Der Gewinn ist deutlich gefallen, zusätzlich erwartet das Unternehmen weitere Aufwendungen in Milliardenhöhe im Zusammenhang mit dem Dieselskandal.

Die Daimler-Aktie quittierte das Ganze mit einem Minus von gut 2 %. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie nun schon über 9 % im Minus.

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Wie sicher ist in diesem Umfeld noch die Dividendenzahlung im laufenden Jahr für das Geschäftsjahr 2019?

Die Zahlen im Überblick

Nach den vorläufigen Zahlen ist das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 11,1 Milliarden Euro in 2018 auf nur noch 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2019 eingebrochen – eine glatte Halbierung.

Dabei stand Mercedes-Benz Cars mit 3,7 Milliarden Euro EBIT für den größten Teil des operativen Gewinns, musste jedoch mit einem Ergebnisrückgang um 3,5 Milliarden Euro auch stark Federn lassen. Das Trucks-Segment blieb recht stabil und trug 2,5 Milliarden bei. Ein Lichtblick war außerdem Daimler Mobility (vormals Financial Services), das einen operativen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro erwirtschaftete und damit den Vorjahreswert um 50 % übertraf. All dem stand jedoch ein operativer Verlust im Vans-Segment von 2,4 Milliarden Euro gegenüber.

Doch dabei blieb es nicht: Das Unternehmen hatte auch Neuigkeiten in Sachen Diesel zu verkünden, die nicht unbedingt optimistisch stimmten. So rechnet der Konzern mit zusätzlichen Aufwendungen in Höhe von 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro für Gerichtsverfahren und Rückrufaktionen, die im Zusammenhang mit dem Dieselskandal stehen. Diese Summe kommt noch auf die Milliardenrückstellungen obendrauf, die dem Konzern im zweiten Quartal die Bilanz verhagelt hatten.

Und die Dividende?

Bleibt noch die Frage, was wir nun für die Daimler-Dividende erwarten können. Aktuell wird für 2020 eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 3,25 Euro erwartet, was zum heutigen Kurs einer Dividendenrendite von 7,2 % entsprechen würde.

Um die Frage nach der Stabilität dieser Dividende zu beantworten, müssen wir einen Blick auf die Finanzen des Unternehmens werfen – genauer gesagt auf die Cash-Position. Denn am Ende wird die Dividende nicht aus dem Gewinn oder irgendeiner anderen bilanztechnischen Größe gezahlt, sondern vom Bankkonto.

In den ersten neun Monaten 2019 lag der freie Cashflow (operativer Cashflow minus Investitionsausgaben) aus dem Industriegeschäft von Daimler bei minus 522 Milliarden Euro – der Konzern hat also mehr ausgegeben, als er eingenommen hat. Interessant wird sein, wie sich das vierte Quartal (das einen Absatzrekord mit sich brachte) auf den freien Cashflow auswirken wird und ob Daimler hier wieder in die schwarzen Zahlen drehen kann.

Ein vorübergehend negativer freier Cashflow ist zunächst mal nichts Negatives, und schon 2018 konnte Daimler im traditionell starken letzten Jahresviertel bei dieser Kennzahl das Ruder herumreißen.

Und weiter?

Langfristig bedeutet ein negativer freier Cashflow jedoch, dass das Unternehmen entweder frisches Geld aufnehmen oder weniger davon ausgeben muss – und hier kommt wiederum die Dividende ins Spiel. Denn gerade in einer Zeit, in der Daimler mehr denn je in Zukunftstechnologien und den Erhalt seiner Marktposition investieren muss, wäre eine Milliardenzahlung an Aktionäre ein guter Posten, den man kürzen könnte.

Bei einer Dividende in einer Größenordnung von 3,25 Euro je Aktie wäre mit einem Ausschüttungsbetrag über drei Milliarden Euro zu rechnen. Angesichts eines Cash-Bestands von knapp 17 Milliarden Euro zum Ende des dritten Quartals wäre das zwar rein faktisch gesehen kein Problem.

Doch der Cash-Bestand ist selbstverständlich nicht nur dazu da, die Aktionäre zufriedenzustellen: Lieferanten wollen bezahlt werden, Gläubiger ihre Zinsen bekommen und Mitarbeiter gehen ohne Gehalt nur ungern zur Arbeit.

Wenn Daimler die Dividendenzahlungen mittelfristig nicht wieder aus dem eigenen Geschäft decken kann, sollten sich Aktionäre daher nicht wundern, wenn bei der jährlichen Ausschüttung der Rotstift angesetzt wird.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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