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Die Nel-Aktie hatte ein explosives Jahr 2019 – das können Investoren für 2020 erwarten!

Wasserstoff-Aktien
Foto: Van Hool NV

Wasserstoffaktien waren 2019 definitiv ein heißes Thema. Davon hat auch der norwegische Wasserstoffspezialist Nel (WKN: A0B733) profitiert. Die Aktie des Entwicklers und Herstellers von Elektrolyseuren (diese werden zur Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt) und Wasserstofftankstellen stieg in diesem Jahr bisher um knapp 86 % (Stand: 23.12.2019).

Der Weg dorthin war jedoch alles andere als gradlinig und entspannt. Was im Jahr 2019 alles passiert ist und wie es 2020 weitergehen könnte, erfährst du in diesem Artikel!

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Viele gute Nachrichten und ein Rückschlag

Nicht nur für die Aktie von Nel, auch für das Geschäft an sich war 2019 ein gutes Jahr. So stieg der Auftragsbestand im dritten Quartal auf einen Rekordwert von 575 Mio. Norwegische Kronen (etwa 58,2 Mio. Euro). Verglichen mit dem Auftragsbestand zu Beginn des Jahres, der bei 350 Mio. Norwegische Kronen (etwa 35,4 Mio. Euro) lag, ergibt sich hier ein Wachstum von über 64 % in nur neun Monaten!

Auch abseits der Zahlenwelt machte Nel dieses Jahr Fortschritte: Im Winter trat das Unternehmen dem südkoreanischen Joint Venture HyNet bei, dessen Ziel es ist, bis 2022 100 Wasserstofftankstellen in dem Land aufzubauen. Erste Aufträge wurden bereits verbucht. In Europa gründete Nel im Juni das H2Bus Consortium, um wasserstoffbetriebenen Bussen in Europa zum Durchbruch zu verhelfen. Darüber hinaus konnte ein Auftrag des Forschungsvehikels HYBRIT an Land gezogen werden, mit dem ausgelotet werden soll, inwiefern die weltweite Stahlproduktion von Kohle auf Wasserstoff umsteigen kann. Nel scheint somit in vielen wichtigen Märkten einen Fuß in der Tür zu haben.

Die größte produktseitige Neuerung des Jahres ist eine schlüsselfertige und modulare Container-Lösung. Innerhalb der Container kann Wasserstoff produziert, gelagert und bei Bedarf abgegeben werden. Die Lösung weckt Technologievorstand Søreng zufolge großes Interesse bei Kunden.

Das klingt alles hervorragend, doch im Jahresverlauf musste Nel auch einen herben Rückschlag einstecken: Im Juni explodierte eine Nel-Wasserstofftankstelle. Das ließ zwischenzeitlich die gesamten Jahresgewinne der Aktie wieder zusammenschmelzen – doch schnell stellte sich heraus, dass die Technologie an sich unschuldig war und nur die falsche Montage eines normalerweise sicheren Steckers zu einem Leck geführt hatte. Dass Dinge in die Luft fliegen, die nicht korrekt zusammengeschraubt wurden, ist wahrlich kein reines Wasserstoffphänomen.

Wie sehen die Finanzen aus?

Bei all den Wachstumsambitionen und guten Nachrichten sollten wir aber nicht vergessen, dass es sich bei Nel noch um ein recht kleines Unternehmen handelt. Im Jahr 2018 wurden Umsätze von umgerechnet knapp 50 Mio. Euro erwirtschaftet, 2019 dürfte es etwas mehr werden. Dabei ist das Unternehmen noch nicht profitabel; das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im dritten Quartal bei -1,8 Mio. Euro. Das Management hat zudem kommuniziert, auch in Zukunft Wachstum vor Gewinne zu stellen.

Das Unternehmen beendete das dritte Quartal mit einem Cash-Bestand von 651 Mio. Kronen oder rund 66 Mio. Euro, was – wenn man den freien Cashflow des ersten Halbjahres 2019 in die Zukunft extrapoliert – noch für rund zwei Jahre reichen würde. Das Unternehmen hängt also weiter am Tropf von Kapitalgebern. Ein Risiko, das man im Hinterkopf haben sollte, wenn man in die Aktie investiert.

Auch die Bewertung ist nicht ohne, da Nel mittlerweile auf ein Börsengewicht von 10,4 Mrd. Kronen (1,06 Mrd. Euro) kommt. Bei einem angenommenen Umsatz von 60 Mio. Euro im Jahr 2019 (was recht optimistisch ist, wenn man die bisherigen Jahreszahlen betrachtet) ergibt sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 17,7.

Sollte Nel sich in seiner Nische durchsetzen können, wären selbstverständlich noch wesentlich höhere Marktkapitalisierungen möglich. Doch der zunehmende Wettbewerb durch große Konzerne wie Linde (WKN: A2DSYC) und Siemens (WKN: 723610) oder eine generelle Abschwächung im Wasserstoffsektor könnten den Höhenflug der Aktie schnell stoppen. Um im nächsten Jahr weiter stark steigende Kurse zu rechtfertigen, werden die Umsätze anziehen und weitere positive Nachrichten folgen müssen.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Nel. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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