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Gazprom gibt trotz Stärke im Streit nach: Was bezweckt der Erdgasriese damit?

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Es bleibt weiterhin turbulent im Kontext der Gazprom (WKN: 903276)-Aktie. Insbesondere das Thema „Nord Stream 2“ und der US-Widerstand gegen dieses wichtige Großprojekt verunsichert derzeit die Investoren. Sogar die Bundesregierung hat sich in dieses Kapitel inzwischen eingemischt und ihren Unmut bezüglich der amerikanischen Einmischung erklärt.

Allerdings gibt es auch ein zweites Kapitel, wo sich im Vorfeld bereits Konflikte abgezeichnet haben. Schließlich steht der russische Konzern auch in einem Konflikt mit einem ehemaligen Kooperationspartner, der den Erdgaskonzern auf Schadensersatz verklagt hat und dabei sogar recht bekommen hat.

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Nun hat Gazprom jedoch vermeintlich klein beigegeben und einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, der sogar ein Strafmaß anerkennt. Aber was bezweckt der Erdgaskonzern damit und ist die Marktposition womöglich doch nicht so stark, wie Investoren derzeit denken? Eine spannende Frage, zu der wir im Folgenden einen Foolishen Blickwinkel liefern möchten.

Ein neuer Deal mit weitreichenden Folgen?

Wie Russland und die Ukraine zum Wochenende verkündet haben, gibt es eine neue Übereinkunft im aktuellen Streit um den Transitstatus der Ukraine. Demnach gebe es einen neuen Gastransitvertrag und eine Einigung im bereits im Vorfeld schwelenden Konflikt. Ein Konflikt, der wohl im Kontext dieser Übereinkunft gesehen werden kann.

Nichtsdestoweniger habe sich Gazprom bereit erklärt, eine Strafzahlung für Schadensersatz in Höhe von 2,9 Mrd. US-Dollar an seinen ehemaligen Partner Naftogaz zu leisten. Eine Zahlung, zu der der Erdgaskonzern gerichtlich bereits verdonnert worden ist. Die nun jedoch noch einmal um 300 Mio. US-Dollar höher aufgrund von Verspätungszuschlägen ausfällt. Ein Schuldeingeständnis? Vermutlich eher nicht.

Bemerkenswert ist hierbei, dass dieser Sachverhalt zwischenzeitlich sogar auf europäischer Ebene diskutiert worden ist und sich sogar die deutsche Bundesregierung als Vermittler eingeschaltet hat. Meine Vermutung ist daher, dass Gazprom und Russland an dieser Stelle gute Miene zum bösen Spiel gemacht hat, um möglicherweise Europa entgegenzukommen.

Europa als wichtigster wachsender Markt?

Mit dieser Einigung wurde schließlich unterm Strich nicht bloß ein weiteres konfliktbehaftetes Kapitel beendet, was in den aktuellen Wirrungen und Wendungen rund um die USA und deren Widerstand etwas mehr Fokus auf Nord Stream 2 bedeuten könnte. Nein, unterm Strich ist man auch seinem wichtigsten Partner und Abnehmer, der EU, etwas entgegengekommen.

Europa und Russland könnten dabei womöglich langfristig ihr Engagement weiter ausbauen. Nord Stream 2 ist hierbei schließlich ein Vorhaben, das im Endeffekt bloß diesem Ziel dienen dürfte. Allerdings existieren gegenwärtig weitere Wendungen, die einer solchen These neuen Nährboden geben könnten.

Speziell die US-amerikanische America-First-Politik könnte im Endeffekt zu einem Umdenken auf europäischer Seite führen, wonach man sich energetisch in keinem Falle von einer egoistischen und auf nationale Interessen bedachten US-Politik abhängig machen möchte. Russland könnte sogar zu einem Profiteur eines solchen Sinneswandels werden.

Gazprom könnte daher seine kurzfristigen Interessen und das Ausspielen seiner Macht in diesem Streitfall einem höheren Interesse geopfert haben. Wohl in dem Wissen, dass es langfristig noch viel Marktpotenzial in Europa zu erobern gibt. Zumal die Machtposition durch Nord Stream 2 in Puncto Ukraine langfristig ja nicht kleiner wird.

Die Aussichten stimmen weiterhin

Gazprom hat daher in diesen Tagen einer Einigung zugestimmt. Wohl auch in Anbetracht der weiteren Konfliktfelder und speziell im Kontext der US-Sanktionen, was hier einen größeren Fokus erfordert.

Langfristig bleiben die Aussichten jedoch solide und Nord Stream 2 dürfte dabei ein wichtiger Meilenstein bei der Zukunftsfähigkeit des Erdgaskonzerns werden. Die aktuelle Einigung und das Strafmaß sollten Investoren daher bei der sich weiterhin aufhellenden Perspektive besser nicht überbewerten.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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