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Warum ich meine Wirecard-Aktien nicht verkaufe, aber auch nicht nachkaufen werde

Verkehrszeichen: Vorsicht Schleudergefahr
Foto: Public Domain

Die Aktionäre von Wirecard (WKN: 747206) können einem in der ansonsten besinnlichen Weihnachtszeit leidtun. Im Stundentakt rauschen Nachrichten von etwaigen Spionageaffären, vermeintlich fehlerhaften Buchungen und Erhöhung des Short-Engagements von Hedgefonds aus dem britischen bzw. amerikanischen Wirtschaftsraum herein.

Sollten Anleger angesichts der aktuellen Nachrichtenlage und damit verbundenen Kursstürzen ihre Wirecard-Aktien zu den derzeitigen Kursen auf den Markt werfen und das Kapitel Wirecard abschließen? Ich denke nicht, denn das Wertpapier eröffnet ungemein große Chancen, wenngleich das Risiko derzeit sehr hoch ist.

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Risikomanagement

Das Risiko ist meines Erachtens sehr hoch. Jedoch nicht das Risiko, dass das operative Geschäft von Wirecard abflaut, sondern dass jederzeit neue Anschuldigungen durch die „Financial Times“ sowie negative Presse erscheinen.

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger einen Plan B haben, wenn die Kurse weiterhin sinken und diese Woche womöglich sogar die 100-Euro-Marke attackiert werden kann. Bei jedem Kurssturz nachzukaufen, führt zwar zwangsläufig dazu, dass Anleger ihren durchschnittlichen Einkaufspreis drücken, jedoch birgt diese Strategie auch ein immenses Risiko.

Denn unabhängig davon, ob der derzeitige Kurssturz rational und fundamental nachvollziehbar ist, sind die aktuellen Aktienkurse real. Das soll heißen, dass theoretisch niemand absehen kann, wann dieses „Schauspiel“ ein Ende findet. Daher kaufe ich zum aktuellen Kursniveau nicht weiter zu, denn Anleger sollten sich oftmals nicht ausmalen, was sie mit den theoretischen zukünftigen Gewinnen anstellen, sondern wie sie darauf reagieren würden, wenn die Aktie weitere 20 % sinkt.

Durch ein ständiges Nachkaufen können Anleger in eine unangenehme Situation kommen, da sie immer mehr aufs Spiel setzen und somit dem womöglich „schlechten Geld“ auch noch gutes hinterherwerfen. Daher sollten Anleger nie ihre eigene Existenz aufs Spiel setzen. Denn wie einer der bekanntesten Ökonomen, John Maynard Keynes, vor Jahrzehnten bereits erkannte, kann der Markt länger irrational sein, als Anleger liquide sind.

Was 2020 für Wirecard-Aktionäre bereithält

Nichtsdestotrotz verkaufe ich zum derzeitigen Kursniveau meine Aktien nicht, da ich derzeit davon ausgehe, dass das Kapitel „Financial Times“ 2020 abgeschlossen werden kann. Denn ein gutes Ergebnis im Rahmen der Sonderprüfung durch die KPMG sollte den Anlegern wieder Vertrauen in die Aktie geben und gleichzeitig der „Financial Times“ den Wind aus den Segeln nehmen, was zukünftige Anschuldigungen betrifft.

Des Weiteren entwickelt sich Wirecard operativ so gut wie nie zuvor. Trotz der vielfältigen Anschuldigungen, die ungemein viele Ressourcen des bayrischen Fintechs gebunden haben, konnte 2019 eine Vielzahl an neuen Kooperationspartnern vermeldet werden, die voraussichtlich erst in den nächsten Jahren in der Bilanz und Gewinn-und-Verlustrechnung bemerkbar werden.

Zudem halte ich angesichts des derzeit niedrigen Kursniveaus auch eine (feindliche) Übernahme von Wirecard für wahrscheinlich. Mögliche Übernahmeinteressenten sehe ich in den allseits bekannten Konkurrenzunternehmen wie zum Beispiel Fiserv, Paypal oder Adyen. Jedoch sollte man auch potenzielle Investoren aus dem asiatischen Raum hier nicht unterschätzen.

Conclusio

Ich gehe davon aus, dass Wirecard im neuen Jahr operativ das Geschäft so fortführen kann, wie es derzeit läuft. Sollte der CEO von Wirecard, Dr. Markus Braun, dieses Ziel erreichen, wird es meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit sein, bis die Aktienkurse der operativen Entwicklung folgen, was zu starken Kurssteigerungen führen kann.

Wenn ich jedoch einen Wunsch für das neue Jahr hätte, dann wäre dieser ganz klar, dass Wirecard die eigene Compliance-Abteilung global verstärkt und die Unternehmenskommunikation deutlich verbessert. Klarerweise führt eine Aufstockung dieser Bereiche nicht direkt zu neuen Kooperationspartnern.

Jedoch sollte sich dadurch das Image von Wirecard in den Medien klar verbessern, sodass indirekt neue Partner angesprochen werden können. Zudem würde ein solcher Ausbau dafür sorgen, dass man auf zukünftige Attacken schneller reagieren kann, was schlussendlich darin mündet, dass die Aktionäre von Wirecard besser schlafen können.

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Michael besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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