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Die Märkte sind nicht effizient, wenn eine zweifelhafte Werbung 1 Milliarde US-Dollar kostet

Auf der Stelle rennen
Foto: Getty Images

Eine Frau tappst barfuß und im Schlafanzug die Treppe ins Wohnzimmer hinab. Hinter den bodentiefen Fenstern sehen wir den eingeschneiten Garten. In der rechten Hand führt die Frau ihre Tochter, mit der linken verdeckt sie die eigenen Augen. Bis eine Männerstimme sie dazu auffordert, die Augen zu öffnen und sie vor einem 2.290 Euro teuren Spinning-Bike von Peloton Interactive (WKN: A2PR0M) steht.

Danach folgen Selfie-Videos im Zeitraffer. Vom allerersten Ausprobieren mit unsicherem Blick, bis hin zum einjährigen Resümee, welch wahnsinnige Veränderung das regelmäßige Training mit dem Peloton-Bike brachte.

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Man möchte meinen, ein gewöhnlicher vorweihnachtlicher Werbespot, um die Verkäufe zum Jahreswechsel anzufeuern. So wie es eben viele Unternehmen da draußen auch tun. Der Peloton-Werbespot hat aber noch mehr zu bieten. Nämlich eine weitere Episode darüber, wie irrsinnig die Annahme von effizienten Aktienmärkten eigentlich ist.

Eine neue Folge von „Das Märchen von effizienten Märkten“

Zunächst interessierte sich die Börse rein gar nicht für den beschriebenen Peloton-Spot. Nach der Veröffentlichung auf YouTube am 21. November machte die Peloton-Aktie nämlich nichts anderes als das, was sie seit Börsengang schon immer tat: kontinuierlich neue Allzeithochs erklimmen.

Das änderte sich aber schlagartig ab dem 3. Dezember. Denn dann begann eine groß angelegte Social-Media-Diskussion über das Rollenbild und die Intentionen des Mannes, welche dem 30-sekündigen Video zugrunde liegen.

Diese Diskussionen stoppten den Höhenflug der Peloton-Aktie abrupt, und in Summe lösten sich rund eine Milliarde US-Dollar der zuvor rund 10 Milliarden US-Dollar starken Marktkapitalisierung in Luft auf.

Unabhängig von diesem – zumindest nicht sehr glücklichen Werbespot – kann man natürlich trefflich darüber streiten, ob Peloton überhaupt eine Marktkapitalisierung in der Größenordnung von 10 Milliarden US-Dollar verdient. Immerhin erwartet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,5 Mrd. US-Dollar und hat bis heute noch nicht bewiesen, mit seinem Geschäft nachhaltige Gewinne erzielen zu können.

Glücklicherweise muss ich hier auch keine Meinung liefern, ob das Werbefilmchen nun tatsächlich daneben war. Bei einem bin ich mir aber ziemlich sicher: Einen Rückgang der Marktkapitalisierung um eine Milliarde US-Dollar rechtfertigt dieser Werbespot sicherlich nicht.

Denn dafür gab es bereits viel zu viele schlechte Werbespots, die zu Recht kritisiert wurden, an die man sich nach einigen Monaten aber dennoch nicht mehr erinnerte. An den Aussichten des Unternehmens ändert dieser eine Werbespot daher sicherlich rein gar nichts.

Wenn Peloton mit seinen Spinning-Bikes und den dazugehörigen digitalen Trainingsprogrammen, die man für 39 Euro pro Monat erhält, vor den Diskussionen über das kürze Werbefilmchen ein attraktives Produkt zu bieten hatte, dann hat man dies auch nach dem Werbespot noch immer.

Für ein attraktives Produkt sprechen zumindest die Wachstumszahlen der Vergangenheit. Ende September zählte man 563.000 Abonnenten und damit mehr als doppelt so viele als noch vor einem Jahr. Auch der Umsatz konnte im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 100 % gesteigert werden.

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Offenlegung: Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Peloton Interactive.



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