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Wirecard, BASF, SAP: So viel Potenzial besitzt der DAX selbst mit 13.000 Punkten noch!

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Foto: Getty Images

Die aktuelle Jahresendrallye hat die Investoren bislang gewiss nicht enttäuscht. Unser heimischer Leitindex, der DAX, hat sich schließlich inzwischen über der Marke von 13.000 Punkten festgesetzt und knabbert allmählich an alten Bestmarken. Das gleicht wohl einer Entwicklung, die viele noch im Spätsommer nicht zu träumen gewagt hätten.

Viele Investoren dürften sich inzwischen jedoch wieder fragen, welches Potenzial unser heimischer Leitindex auf dem derzeitigen Kursniveau noch besitzt, zumal ebenso viele Aktien inzwischen rekordverdächtig heißgelaufen sein könnten.

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Durchaus eine spannende Frage, die nach einer Antwort schreit. Entsprechend riskieren wir im Folgenden mal einen Blick auf ausgewählte Aktien, die massig Einfluss auf unsere erste deutsche Börsenliga haben könnten.

SAP, Beiersdorf und Co.: Die Renditebremsen?!

Einerseits könnte es einige Renditebremsen in unserem heimischen Leitindex geben. Wie gesagt, mitsamt dem Leitindex sind viele Aktien inzwischen deutlich gestiegen und das hat sich teilweise auch in relativ hohen Bewertungen niedergeschlagen.

Die Aktie des Schwergewichts SAP (WKN: 716460) beispielsweise ist inzwischen gut gelaufen. Alleine im aktuellen Börsenjahr beträgt das Plus nunmehr 40 % und das Bewertungsmaß ist inzwischen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 35 recht hoch. Sollte das Wachstum bei SAP allerdings anhalten und speziell das Cloud-Wachstum weiter stark nach oben gehen, muss hier jedoch keine Korrektur bevorstehen. Eine gute Wachstumsgeschichte stirbt schließlich nicht an einer hohen Bewertung, sondern erst, wenn das Wachstum aufhört.

Schwieriger könnte das Bewertungsmaß hingegen bei der Aktie von Beiersdorf sein. Trotz aller defensiver Klasse, die man dem Nivea-Produzenten zugesteht, ist hier das Bewertungsmaß mit einem KGV von über 30 womöglich deutlich hoch und das Wachstum eher langsam. Hier könnten daher ein gewisses Risiko und ein Rückschlagspotenzial bestehen, das womöglich auf einer Überbewertung basiert. Das mag außerdem noch auf zwei, drei weitere Aktien zutreffen, die in unseren heimischen Leitindex vereint sind.

Die voraussichtlichen Market-Performer

Zusätzlich zu diesen potenziell überbewerteten Aktien, wobei SAP trotz seiner Größe, seines Börsengewichts und seines aktuellen Bewertungsmaßes wohl eher nicht dazugehört, existieren einige Aktien, die zwar ebenfalls gut gelaufen sind, allerdings nicht sonderlich überbewertet aussehen. Möglicherweise allerdings auch nicht mehr günstig.

Einfallen würde mir zu diesem Kreis beispielsweise die Münchener Rück einfallen. Der DAX-Rückversicherer weist derzeit ein 2018er-KGV von in etwa 16,5 auf, was durchaus einem moderaten und fairen Bewertungsmaß entspricht. Allerdings plant der Rückversicherer, im Jahr 2019 und auch im kommenden Jahr 2020 seine Ergebnisse bedeutend zweistellig zu steigern, entsprechend muss hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Daher glaube ich, dass Bewertung und Aussichten sich in etwa die Waage halten, was zu einer marktüblichen Performance führen kann.

Das Gleiche gilt übrigens auch für die Aktie der Allianz. Der Direktversicherer ist womöglich etwas moderater bewertet, wächst jedoch dabei auch vergleichsweise verhaltener in diesem und im kommenden Jahr. Auch die Aktie könnte daher in etwa zur breiten Marktmasse gehören, die mitschwingt, je nachdem, wie sich die allgemeine Börsenlage entwickelt.

Ein Fall, der möglicherweise etwas mehr Gehirnschmalz erfordert, könnte dagegen Fresenius sein. Der Gesundheitskonzern wird derzeit mit einem KGV von knapp über 13 bewertet und ist weit entfernt von überbewertet. Sofern hier das Ergebniswachstum im kommenden Jahr zurückkehrt, könnte das Papier eher wieder eine Aktie sein, die in die Kategorie Chance eingeordnet werden kann.

Die Aufholer: Wirecard, BASF und Co.

Zusätzlich zu den Bremsern und den potenziellen Marktperformern könnte es allerdings auch einige Aktien geben, die über ein gewisses Aufholpotenzial verfügen.

Eine dieser Aktien ist beispielsweise Wirecard (WKN: 747206), bei der sich Anfang des kommenden Jahres Top oder Flop entscheiden wird. Sobald im Kontext der aktuellen kritischen Berichte der „Financial Times“ schließlich etwas mehr Licht ins Dunkel gekommen ist, wird sich entscheiden, ob Misstrauen hier den weiteren Verfahrensgang prägt. Oder aber ob die Wachstumschance vordergründig bleibt. Letzteres könnte zu einer Top-Performance in unserem Leitindex führen und womöglich auch zu steigenden Notierungen.

Über weiteres Aufholpotenzial können zudem alle zyklischen Werte verfügen. Speziell die Chemiebranche war in den vergangenen Quartalen und ein, zwei Jahren ein Prügelknabe der Weltwirtschaft und des Handelskonflikts. Sofern sich hier wesentliche Verbesserungen abzeichnen, könnte das zu weiteren Erholungen führen, wobei die Aktie von BASF (WKN: BASF11) bereits zu einer Erholung angesetzt hat.

Gleiches gilt ebenfalls für Vertreter der Automobilbranche und deren Zulieferer, wie Continental und Daimler, die ebenfalls Leidtragende des Handelskonfliktes und der konjunkturellen Verfassung gewesen sind. Auch hier sind die Bewertungen mit teilweise mittleren einstelligen KGVs günstig und die Aktienkurse haben sich teilweise halbiert. Sollten hier Zeichen der Entspannung kommen, verfügen diese Aktien definitiv noch über ein Aufholpotenzial. Wobei natürlich niemand mit Sicherheit sagen kann, wann diese nachhaltige Entspannung denn im Endeffekt eintreten wird.

Der Mix macht’s

Letztendlich wird natürlich der Mix aller dieser Chancen und Risiken Einfluss auf die weitere Performance unseres Leitindex haben und auch wenn es einige Vertreter gibt, die möglicherweise inzwischen überbewertet sind, sehe ich dennoch vorhandene Kurstreiber.

Speziell unterbewertete, zyklische Aktien aus den ebenso zyklischen Bereichen der Automobilindustrie und der Chemiesparte könnten weitere Stützen sein. Zudem existieren so manche Marktperformer, die ihr Fähnchen nach dem Wind ausrichten. Dass der DAX über 13.000 Zählern steht, muss daher gewiss nicht das Ende der Fahnenstange sein, zumal wir wohl auch von einer marktbreiten Überbewertung noch immer weit entfernt sind.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz, von BASF, Fresenius, der Münchener Rück und von Wirecard. The Motley Fool empfiehlt Fresenius. 



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