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ThyssenKrupp-Aktie: Kommt nach dem Chefwechsel jetzt die Wende?

Metallverarbeitung
Foto: Getty Images

ThyssenKrupp (WKN: 750000) berichtete in dieser Woche (21.11.2019) über sein abgeschlossenes Geschäftsjahr 2018/2019, das bereits im September endete. Auch diesmal gelang keine deutliche Verbesserung. So stieg zwar der Umsatz leicht um 1 %, aber das operative Ergebnis sank abermals um über 70 %. Unterm Strich stand ein Verlust in Höhe von 260 Mio. Euro (Vorjahr: -12 Mio. Euro).

So kann und will der Konzern nicht weitermachen. Aber gibt es überhaupt einen Ausweg aus der Krise? So leiden die europäischen Stahlhersteller schon seit Jahren, ähnlich wie damals die Solarbranche, unter den zu Dumpingpreisen produzierenden asiatischen Firmen. Erfahre, was ThyssenKrupp jetzt vorhat und ob die Wende gelingen kann.

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Ein Chefwechsel soll neue Impulse bringen

Folgt man den Worten der neuen Vorstandsvorsitzenden Martina Merz, wird es ThyssenKrupp sehr sicher bald wieder viel besser gehen, denn sie kritisierte die Arbeit ihrer Vorgänger sehr deutlich: „Die Performance etlicher unserer Geschäfte ist nicht zufriedenstellend. Das hat auch damit zu tun, dass notwendige strukturelle Verbesserungen und Restrukturierungen nicht mit der notwendigen Konsequenz umgesetzt wurden. Das werden wir jetzt angehen. Zügig und systematisch“, so Martina Merz.

Wir werden die weitere Entwicklung sehr genau beobachten, denn viele Probleme sind durch einfache Sparmaßnahmen sicherlich nicht zu lösen. Sie sind ein Branchenproblem, speziell der europäischen Stahlproduzenten.

Doch was hat die neue Chefin vor? Die Strategie lautet „newtk“ und hat drei Ziele: erstens, Steigerung der Leistungsfähigkeit, was dem Streben nach einer höheren Rendite gleichkommt; zweitens, flexibles Portfolio: ThyssenKrupp möchte in jedem einzelnen Bereich zur Weltspitze aufschließen, und wo dies nicht gelingt, den jeweiligen Bereich auf den Prüfstand stellen. Dabei wird es zukünftig keine Quersubventionierungen mehr geben. Jeder Bereich soll eigenständig erfolgreich arbeiten.

Der dritte Punkt ist eine effizientere Organisation, was in der Umsetzung weniger Mitarbeiter bei gleicher oder höherer Leistung bedeutet. Auch dies ist eine Effizienzmaßnahme. Bisher ist der Abbau von 6.000 Stellen beschlossen. Dabei werden auch am Firmensitz in Essen circa 370 von etwa 800 Mitarbeitern abgebaut. Die Frage bleibt jedoch, ob diese Sparmaßnahmen reichen werden. Speziell für das Stahlgeschäft ist dies anzuzweifeln.

Weitere Pläne für die Stahl- und Aufzugssparte

Vor allem für das Stahlgeschäft bedarf es eines neuen und gut durchdachten Plans, der eine Antwort auf die Billigimporte aus Osteuropa und Asien liefert. Solange dieser nicht vorliegt, wird ThyssenKrupp nur schwerlich eine Wende gelingen. Im Dezember 2019 soll es hierzu Neuigkeiten geben, die sehr entscheidend sein werden.

Faktoren wie die Eintrübung des wirtschaftlichen Umfeldes, steigende Rohstoffpreise und eine geringere Nachfrage aus dem Automobilsektor sind hingegen vorübergehender Natur und spielten auch beim Niedergang über die letzten Jahre eine untergeordnete Rolle. Sie könnten sich jedoch über die kommende Zeit noch einmal deutlich negativ auswirken, sollte das Wirtschaftswachstum weiter nachlassen.

Für das Aufzugsgeschäft, das derzeit am profitabelsten läuft, wird bis Anfang 2020 ein Börsengang oder (Teil-)Verkauf angestrebt. Ein Börsengang wäre sicherlich sinnvoll, da so neue Mittel eingenommen werden könnten. Ein Teilverkauf an andere Investoren würde hingegen den Druck weiter erhöhen.

Es besteht Hoffnung

ThyssenKrupp erwartet auch im neuen Geschäftsjahr noch keine Besserung der Ergebnisse. Bis alle Maßnahmen greifen, könnte noch mindestens ein Jahr vergehen. Wie angespannt die Lage ist, macht auch die Streichung der Dividende deutlich.

Kurzfristig könnte die negative Konjunktur die Ergebnisse weiter belasten. ThyssenKrupp besitzt viele wertvolle Bereiche, die weiterhin Zukunft besitzen. Allerdings nur, wenn der Konzern eine nachhaltige Lösung für sein Stahlgeschäft findet, könnte auch die Aktie wieder deutlich besser abschneiden. Dafür liegt aber bisher noch keine Lösung vor.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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