Tesla in Deutschland: Hier könnte sich Elon Musk verspekulieren!
Dass Tesla (WKN: A1CX3T) künftig in Deutschland produzieren wird, war für viele ein Paukenschlag. Einerseits natürlich für die Investoren, zumal hier künftig weitere Produktionskapazitäten winken. Andererseits jedoch auch für unsere Heimat, da diese sogenannte Gigafactory erneut den Wirtschafts- und vor allem Automobilstandort Deutschland unterstreichen dürfte.
Es scheint daher ein Spiel zu werden, bei dem viele gewinnen können. Wobei Tesla erst einmal eine Menge Geld in die Hand nehmen muss. Die Fabrik wird schließlich teuer, mit einem Investitionsvolumen von bis zu vier Milliarden Euro wird gegenwärtig spekuliert, wobei der US-Autohersteller möglicherweise mit Subventionen rechnen kann.
Es könnte jedoch eine größere Baustelle geben, die womöglich dazu führt, dass sich der Visionär hinter dem Autobauer bei seiner Standortwahl verspekuliert. Schauen wir im Folgenden einmal, was Investoren diesbezüglich wissen müssen. Und warum gerade Zeit ein Luxus ist, den Tesla-Chef Musk nicht besitzt.
Kein Vergleich mit Shanghai
Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ in diesen Tagen titelt, könnte sich Tesla beim Bau der Gigafactory in Deutschland verzocken. Derzeit wecke Musk hierbei wohl den Eindruck, dass die geplante Fabrik in Windeseile errichtet werden könne. Ein Plan, der möglicherweise an mehr als einer Hürde scheitert.
Die Bauweise dürfte hierbei wohl nicht das Problem sein, denn in Shanghai hat der US-Konzern bereits vorgemacht, wie man schnell und zügig eine Fabrik errichtet. Gegenwärtig rollen hier die Fließbänder schließlich schon und die Kapazitäten sollen bis Ende des Jahres bereits bedeutend gesteigert werden. Nur ist, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ ebenfalls richtig resümiert, Shanghai eben nicht Deutschland. Und Brandenburg, wo die Fabrik im Endeffekt errichtet werden soll, kann mit den dortigen, hm, Standortvorzügen, wenn wir es denn so formulieren wollen, möglicherweise nicht mithalten.
Einerseits befindet sich auf dem geplanten Fabrikgelände ein Wald. Kein Thema, könnte man meinen, aber die Baugenehmigung unter Einbeziehung sämtlicher Behörden, Umweltbehörden und auch Landschaftsverbände zu bekommen, könnte schwierig werden. Und sie könnten beim sowieso bürokratischen Verwaltungsalltag in unseren heimischen Gefilden (wobei ich zugegebenermaßen die Verwaltung in Shanghai nicht kenne) länger dauern.
Tesla könnte daher, bis der erste Spatenstich getan oder der erste Baum gefällt wird, viel Zeit verlieren. Zeit, mit der Elon Musk möglicherweise nicht rechnet. Oder vielleicht gar nicht weiß, dass er diese Zeit überhaupt einkalkulieren muss.
Tesla hat keine Zeit
Zeit ist ein Luxus, den der US-Konzern Tesla weiterhin nicht besitzen dürfte. Das Bewertungsmaß des Elon-Musk-Konzerns ist schließlich noch immer ambitioniert und die Investoren preisen bewertungstechnisch weiterhin den Wachstumskurs ein. Der Elektroautobauer ist somit in gewisser Weise zum starken Wachstum verdammt, wobei eine langwierige Baugenehmigung gewiss nicht ins Konzept von Musk passt.
Außerdem kratzt der Autobauer bestenfalls gerade so an der Schwelle der Profitabilität. Tesla wird daher auch auf weiteres Wachstum angewiesen sein, um die nachhaltige Basis des Unternehmens weiter unter Beweis zu stellen. Oder, anders formuliert, um zu zeigen, dass die immer mal wieder schwelenden Gerüchte rund um eine mögliche Pleite über kurz oder lang substanzlos sind.
Investoren sollten daher ebenfalls hoffen, dass der bürokratische und verwaltungsintensive Behördenalltag in Deutschland hier nicht zu gewaltigen Verzögerungen führen wird. Oder gar zu einer Schlappe, die dem des in der Nähe befindlichen Flughafens gleichen wird.
Nicht alles ist Gold, was glänzt
Auch wenn derzeit noch die Euphorie über die Mitteilung, dass eine Gigafactory nach Deutschland komme, überwiegt, sollten Investoren zumindest achtsam sein, was die Zeitplanung angeht. Der geplante Standort mit Wäldchen und Co. könnte für ein aufwendiges Verfahren und ein insgesamt aufwendiges Bauvorhaben sprechen, wobei sich Elon Musk hier möglicherweise keine Verzögerungen leisten kann.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.