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Nach dem Crash sprechen 3 Punkte gegen und 3 für die 1&1-Drillisch-Aktie

Deutsche Börse Bulle und Bär
Foto: The Motley Fool

Seit Anfang 2018 ist die 1&1 Drillisch (WKN: 554550)-Aktie bereits um über 66 % gefallen (28.10.2019). Dabei waren zum Halbjahr 2019 die Kundenverträge weiter um 2,8 % und der Umsatz um 0,36 % (gegenüber Ende 2018) gestiegen.

Was hat also dazu geführt, dass die Aktien eines scheinbar operativ gut laufenden Unternehmens so stark gefallen sind, und welche Punkte sprechen derzeit für den Wert? Dies alles erfährst du hier.

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1) Gewinnwarnung für 2019

Das Wort „Gewinnwarnung“ kommt dir sicherlich bekannt vor. Es bedeutet nichts anderes als das Kürzen der Gesamtjahresprognose. 1&1 Drillisch musste sie nun aufgrund eines für die Firma nachteiligen Schiedsspruches aussprechen. Dabei ging es um rückwirkende Rabatte für die Nutzung des Telefonica-Deutschland-Netzes, denen nun nicht stattgegeben wurde. Die endgültige Fassung wird aber erst im November 2019 erwartet.

Deshalb geht 1&1 Drillisch im Gesamtjahr nun von höheren Belastungen in Höhe von 85 Mio. Euro aus, sodass derzeit noch mit einem EBITDA von 690 Mio. Euro gerechnet wird. Trotzdem würde dieses Ergebnis (gegenüber 2018) gerade einmal einem Rückgang um 4,4 % entsprechen.

2) Weitere kurzfristige Ergebnisbelastungen

Für den Erwerb von 5G-Mobilfunkfrequenzen hat 1&1 Drillisch in diesem Jahr 735 Mio. Euro bezahlt. Bis Januar 2026 fallen dafür weitere 355 Mio. Euro an. Diese Ausgaben belasten vor allem kurzfristig den Gewinn. Zudem rechnet der Markt in diesem Zusammenhang mit einer zukünftig geringeren Profitabilität des Geschäftes.

Es sind höhere Sonderbelastungen (Aufwendungen für Integrationsprojekte, Wegfall des Preisanpassungsmechanismus eines Vorleistungsvertrags), die den Gewinn drücken, und da sich Aktienkurse nur an der kurzfristigen Ergebnisentwicklung ausrichten, ist der Kurs über die letzten Monate verstärkt gefallen.

3) Es könnten noch weitere Negativeffekte eintreten

Für 1&1 Drillisch laufen noch vier weitere Preisanpassungsverfahren, über die voraussichtlich 2020 entschieden wird. Aus diesen könnten weitere Belastungen resultieren, aber auch genauso gut für das Unternehmen entschieden werden. Diese Ungewissheit macht sicherlich viele Anleger nervös.

Und diese Punkte sprechen derzeit für die 1&1 Drillisch-Aktie:

1) Solide Bilanz

Mit 85,2 % Eigenkapital und 1.068 Mio. Euro an kurzfristigen Vermögenswerten gegenüber nur 326,6 Mio. Euro an langfristigen Schulden ist 1&1 Drillisch finanziell gut aufgestellt und kann somit die aktuelle „Krise“ gut überstehen. Zudem steht nun mit United Internet (WKN: 508903) ein finanzstarkes Unternehmen hinter dem Mobilfunkunternehmen.

2) Günstige Bewertung

Die 1&1-Drillisch-Aktie ist das beste Beispiel für die Irrationalität des Aktienmarktes und dessen ständige Übertreibungen. In der Folge kommt es sehr häufig zu Über- und Unterbewertungen. So ist der Aktienkurs seit 2009 deutlich stärker gestiegen als die Unternehmenserträge – eine Entwicklung, die nach einer Korrektur verlangte.

2018 reichte schon eine leichte Prognosekorrektur, um sie einzuleiten. Bis heute ist die Aktie bereits wieder übertrieben gefallen und notiert nun deshalb unter Buchwert. Ende 2017 (zu Höchstkursen) lag sie dagegen noch bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 3,2 (28.10.2019).

Aber rechtfertigt allein ein EBITDA-Rückgang von nur 4,36 % einen Kursrückgang um 66 % (28.10.2019)? Wohl kaum. Er ist zum Großteil durch den Abbau der vorherigen Überbewertung erklärbar.

3) Bessere langfristige Aussichten

Aufgrund der höheren Investitionen für Mobilfunkfrequenzen und der weiteren Sondereffekte werden die Ergebnisse des Unternehmens derzeit stärker belastet. Langfristig ergeben sich aus den Investitionen aber keine Belastungen, sondern Erträge, die den Gewinn weiter steigern werden.

Diesen Effekt blendet der Markt aber derzeit vollständig aus. Zudem könnten über Sparmaßnahmen die Kosten weiter sinken, weshalb sich die Gewinnmarge wieder normalisieren könnte. Nichtsdestotrotz wird die Aktie schwankungsfreudig bleiben, weshalb sie nichts für Anleger mit schwachen Nerven ist.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt United Internet.



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