Warum Aurora?

Aurora ist der Inbegriff von Big Weed. Durch 17 Übernahmen und eine Vielzahl strategischer Partnerschaften hat das Unternehmen nun Canopy Growth als größten Cannabis-Produzenten Kanadas überholt. Das Unternehmen besitzt zudem eine führende Position bei medizinischem Marihuana, ein breites Portfolio von Freizeitprodukten und ein großes Auslandsgeschäft (es ist in 25 Ländern vertreten, Tendenz steigend). Das könnte Aurora im nächsten Jahrzehnt auch in einigen europäischen Märkten zum führenden Anbieter machen.

Doch die rapide Expansion hat ihren Preis: Das Unternehmen dürfte in den nächsten zwölf Monaten, oder sogar noch länger, keine Gewinne schreiben. Das ist aus einigen Gründen ein Problem: Erstens hat die Aurora-Aktie lange Zeit eine Premiumbewertung gehabt. Derzeit wird dieser Aufschlag jedoch nicht durch die Fundamentaldaten untermauert.

Zweitens könnte Aurora eine weitere große Akquisition bevorstehen, um im wichtigen US-Markt gut positioniert zu sein. Im Klartext wird das bedeuten, ein paar Milliarden in die Hand zu nehmen, um ein Cannabis-Vertriebsunternehmen zu kaufen. Aufgrund der fehlenden Gewinne wird Aurora dies aber nicht einfach aus dem laufenden Geschäft heraus stemmen können – weshalb am Ende wohl die Aktionäre eine Verwässerung ihrer Anteile werden hinnehmen müssen.

Die Entscheidung

OrganiGram und Aurora verdienen es, von langfristigen Investoren beachtet zu werden. Jedes dieser Unternehmen besitzt einige einzigartige Charakteristiken, die sie zu überdurchschnittlichen Akteuren in dieser Industrie machen. Doch wenn du nur eine der beiden kaufen kannst, sieht Aurora am Ende nach der sichereren Anlage aus, weswegen es hier den Sieg davonträgt.

Aurora hat all die Zutaten, die es braucht, um mehrere große, bekannte Unternehmen als Partner zu gewinnen, während die Branche reift. Der breite geografische Fußabdruck des Unternehmens könnte zudem zu einigen Synergien in der Wertschöpfungskette führen. OrganiGram hingegen wird einen Weg finden müssen, um als Nischenanbieter wettbewerbsfähig zu bleiben, während der Markt von einigen wenigen internationalen Giganten dominiert wird.