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3 Gründe, warum ich von Baidu-Aktien die Finger lasse

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Foto: Getty Images

Der chinesische Konzern Baidu (WKN: A0F5DE) ist vor allem für sein Suchmaschinen- und Onlinewerbegeschäft bekannt. Der Erfolg ist in hohem Maße auf den Weggang von Google aus China im Jahr 2010 zurückzuführen.

Aber in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Technologielandschaft sollte man als Investment auch andere Technologieriesen wie Tencent Holdings (WKN: A1138D) und Alibaba (WKN: A117ME) im Blick haben. Denn Baidu befindet sich seit einiger Zeit im Abwärtstrend. Obwohl Schnäppchenjäger sich darüber natürlich freuen mögen, sprechen für mich drei Gründe gegen die Aktie.

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1. Verlangsamtes Wachstum

Seit Googles Abzug aus China im Jahr 2010 genießt Baidu im Wesentlichen ein Monopol im Suchmaschinenbereich und erzielt daraus über 70 % seiner Umsätze. Leider hat ByteDance, einer der größten chinesischen Hersteller von Apps, kürzlich eine eigene Suchmaschine gestartet, die direkt mit dem Hauptgeschäft von Baidu konkurrieren wird.

Sollte ByteDance Baidu hier weiterhin Marktanteile wegnehmen, wird sich das Wachstum weiter verlangsamen. Darüber hinaus wird Baidu mit der Abschwächung der chinesischen Wirtschaft, der Unsicherheit des US-amerikanischen und chinesischen Handels sowie der bestehenden Konkurrenz durch Unternehmen wie dem Werbegeschäft von Tencents WeChat Schwierigkeiten haben, die Wachstumszahlen zu erreichen. An die hatten sich die Aktionäre in guten Zeiten nur zu gerne gewöhnt.

2. Sinkende Margen

Baidu verzeichnete im ersten Quartal 2019 seinen ersten Verlust seit dem Börsengang im Jahr 2005. Seit Jahresbeginn 2019 ist der Aktienkurs um mehr als 30 % gefallen: er hat sich mehr als halbiert – das 52-Wochen-Hoch stand bei 234,88 US-Dollar, der aktuelle Kurs beträgt derzeit allerdings lediglich 98 US-Dollar.

Darüber hinaus verzeichnet Baidu in vielen Bereichen steigende Kosten. So sind die Traffic Acquisition Costs des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 27 % gestiegen und haben die ohnehin schrumpfenden Margen weiter belastet.

3. Kapitalintensive Investitionen, aber düstere Aussichten

Um seine Einnahmequellen weg von der Onlinewerbung zu diversifizieren, hat Baidu kürzlich damit begonnen, stark in künstliche Intelligenz (KI) für autonomes Fahren und intelligente Lautsprecher zu investieren. Das sind nicht nur teure Technologien, auch die Kosten für die nötigen Spezialisten, die für die Forschung und Entwicklung von KI benötigt werden, sind sehr hoch.

Autonomes Fahren ist zudem eine noch junge Technologie, sodass der Return on Investment kurzfristig erst einmal nicht zu erwarten ist – und der ist etwas, das Baidu dringend benötigt, um wieder zu wachsen. Baidus Wettbewerb im Bereich der intelligenten Lautsprecher ist ebenfalls intensiv, da große Technologieunternehmen wie Alibaba bereits größere Umsätze erzielen.

Um Marktanteile zu gewinnen, hat Baidu seine Smart Speakers preislich unter der Konkurrenz angesetzt und rund 200 RMB pro Geräteeinheit verloren; das ist ein bedeutender Verlust, da das Unternehmen seit 2018 bis Ende des zweiten Quartals 2019 fast 12 Millionen Smart Speakers ausgeliefert hat.

Foolishes Fazit

Baidu ist zwar ein Unternehmen, das in naher Zukunft nicht gerade irrelevant werden wird, es ist aber auch nicht das attraktivste Unternehmen für Anleger. Das verlangsamte Wachstum, die sinkenden Margen und die schlechten Aussichten bei den Investitionen sind Themen, die auf absehbare Zeit von Bedeutung sein werden.

Anleger sollten sich vielleicht an leistungsstarke Unternehmen wie Alibaba und Tencent halten, wenn sie in den chinesischen Tech-Sektor investieren wollen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet und Baidu und empfiehlt Aktien von Tencent Holdings. Dieser Artikel erschien am 2.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

 



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