Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Der eine Satz von HEXO, der die gesamte Marihuana-Industrie in einen Abwärtstrend versetzte

Foto: Getty Images

Die Cannabis-Industrie ist seit Jahren eine heiße Investition, wobei viele frühe Investoren hohe Gewinne einfahren konnten, wenn sie über das nötige Kapital (und den Magen) verfügten. Unglaubliche Wachstumsprognosen, von denen eine bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts einen weltweiten Umsatz von 200 Mrd. US-Dollar erwarten lässt, haben die Begeisterung über Cannabis angeheizt.

Doch die letzten sechs und mehr Monate waren nichts anderes als eine Katastrophe für die Marihuana-Industrie. Eine Reihe von Problemen in ganz Nordamerika haben die einst tollen Prognosen gebremst. Jetzt, da die operativen Ergebnisse tatsächlich wichtig sind, haben die Cannabis-Aktien nicht geliefert.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

HEXO veröffentlicht die Ergebnisse des vierten Quartals und sie sind nicht schön

Am Donnerstag, den 10. Oktober, gab es mal wieder Negativschlagzeilen. Vor Handelsstart veröffentlichte das in Quebec ansässige Unternehmen HEXO (WKN:A2N455) seine vorläufigen operativen Ergebnisse zum vierten Quartal und revidierte seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020.

Als HEXO Mitte Juni die operativen Ergebnisse zum dritten Quartal veröffentlichte, ging das Unternehmen von einer groben Umsatzverdoppelung im vierten Quartal des Geschäftsjahres aus, das im Juli endete. Im Zusammenhang damit meldete HEXO im dritten Quartal 2019 einen Nettoumsatz von rund 13 Mio. CAD. Das Management hielt auch an seiner Prognose von 400 Mio. CAD Umsatz für das Gesamtjahr 2020 fest.

Doch nur vier Monate später hat HEXO die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 vollständig zurückgezogen und die Umsatzerwartung zum vierten Quartal auf eine Bandbreite von 14,5 bis 16,5 Mio. CAD reduziert. Dies entspräche zur Jahresmitte einem moderaten sequentiellen Quartalswachstum von rund 19 %, obwohl zunächst mit einem sequentiellen Umsatzwachstum von rund 100 % gerechnet wurde.

Obwohl HEXO im Quartalsbericht zu den Gewinnerwartungen keinen Kommentar abgegeben hat, ist anzumerken, dass sich die Betriebskosten von HEXO im dritten Quartal 2019 auf insgesamt 24,1 Mio. CAD beliefen und dass sie im kürzlich abgeschlossenen vierten Quartal gestiegen sein könnten. Mit anderen Worten, die Konsequenz ist, dass HEXO einen weiteren Verlust ausweisen wird, zumindest auf operativer Basis und ohne einmalige Vorteile und Fair-Value-Anpassungen.

Die eine Sache, die HEXO sagte, die die ganze Marihuana-Industrie erschütterte

Wir haben in letzter Zeit sicherlich unseren fairen Anteil an operativen Enttäuschungen in der Cannabis-Industrie erlebt. Die negativen Auswirkungen beschränken sich jedoch in der Regel auf das Unternehmen, das die Ankündigung macht, und vielleicht ein oder zwei unmittelbare Mitbewerber.

Doch das war nicht der Fall, als HEXO am 10. Oktober die Erwartungen zum vierten Quartal revidierte. Nicht nur die Aktie von HEXO ist gefallen. Die ganze Branche wurde davon in Mitleidenschaft gezogen. Ein Satz in HEXOs Quartalsbericht zum vierten Quartal scheint dafür verantwortlich zu sein.

Sebastien St-Louis, CEO von HEXO, betonte zwar, dass das Unternehmen unter einem geringeren Produktabsatz (d. h. unter den Erwartungen liegenden Umsätzen) litt. Dabei fiel jedoch der folgende Kommentar auf. Insbesondere diese Aussage aus der Pressemitteilung von HEXO ist sehr beunruhigend: “Langsamere Markteinführungen als erwartet, eine Verzögerung bei der Zulassung von Cannabis-Derivaten und erste Anzeichen von Preisdruck sind national spürbar.”

Wenn man diese Aussage Stück für Stück auseinander nimmt, wird deutlich, dass Kanadas Cannabis-Probleme keine leichte und schnelle Lösung finden werden.

“Langsamer als erwarteter Verkauf in den Geschäften”

Zum einen hat Kanada seit dem ersten Tag der Legalisierung vor fast einem Jahr (17. Oktober 2018) anhaltende Lieferprobleme. Obwohl ein Teil dieser Schuld den Anbaubetrieben selbst zugeschrieben werden kann, weil sie zu lange auf die Erweiterung der Kapazitäten gewartet haben, liegt ein größerer Teil der Schuld bei Health Canada und einzelnen Provinzen.

Die Regulierungsbehörde Health Canada begann das Jahr mit einem Rückstand von mehr als 800 Anbau-, Verarbeitungs- und Verkaufslizenzen, die überprüft werden mussten. Diese Lizenzen benötigen oft viele Monate, wenn nicht mehr als ein Jahr, um sie zu überprüfen und zu genehmigen oder zu verweigern. Dieser Prozess hat Cannabis vom legalen Markt ferngehalten. Selbst mit den Anfang des Jahres eingeführten Änderungen im Verfahren zur Beantragung von Anbaulizenzen gibt es keine schnelle Lösung für den Rückstand bei der Regulierungsbehörde.

Darüber hinaus haben einige Provinzen (ähm, Quebec) Schwierigkeiten gehabt, Lizenzen für physische Apotheken zu genehmigen. Mit anderen Worten, selbst in den Fällen, in denen das Angebot besteht, sind die Verbraucher gezwungen, online zu kaufen und Tage oder Wochen auf die Produktlieferung zu warten, da es nur wenige physische Einzelhandelsstandorte gibt. Das scheint die Hauptbeanstandung von HEXO in der Heimatprovinz zu sein.

Diese Probleme sind behebbar, doch die Lösung wird nicht über Nacht erfolgen.

“Eine Verzögerung bei der Genehmigung für Cannabis-Derivate”

Ein weiteres Versäumnis von Health Canada besteht darin, dass die Behörde später als erwartet grünes Licht für Cannabis-Derivate gibt. Derivate sind nicht getrocknete Blumenprodukte, wie z. B. Lebensmittel, Vapes, infundierte Getränke, Topicals und Konzentrate.

Im Jahr 2019 hatte so ziemlich jeder in der Branche erwartet, dass derivative Produkte spätestens ein Jahr nach der Legalisierung von Freizeit-Cannabis in Kanada in die Apotheken gelangen würden. Im Juni legte Health Canada jedoch einen enttäuschenden Zeitplan für die Einführung von Derivaten vor.

Statt dass diese Produkte bis Oktober auf den Markt kommen, sollen am 17. Oktober 2019 nur die Regelungen für Derivate in Kraft treten. Laut Health Canada wird es immer noch gut zwei Monate (d. h. bis Mitte Dezember) dauern, bis Derivate in den Apothekenregalen zu finden sind.

Das ist ein großes Problem, wenn man bedenkt, dass Derivate ein Produkt mit höherer Marge sind als getrocknete Cannabis-Blüten. Derivate sind zu einem wichtigen Bestandteil des Produktportfolios aller kanadischen Anbaubetriebe geworden, sodass diese Verzögerung bei der Einführung unausweichlich ist. Von großen Cannabis-Produzenten wie Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) und Canopy Growth, die eine Reihe von Vapes und/oder infundierten Getränken anbieten werden, bis hin zu kleineren Anbauern, bedeutet diese Verzögerung, dass sie noch ein bis zwei Quartale warten müssen, bevor das Umsatzwachstum endlich losgehen kann.

“Erste Anzeichen von Preisdruck sind national spürbar”

Als Sahnehäubchen stecken kanadische Cannabis-Aktien in einer schwierigen Position, wobei die Preise für getrocknete Blumen zu sinken beginnen, so HEXO. Das ist natürlich keine Überraschung, da wir in einer Handvoll US-Bundesstaaten ein Überangebot bei der Trockenblumenproduktion erlebt haben.

Die Sorge ist, dass die Marihuana-Aktien hier keinen Ausweg haben. Trockenblumen sind bereits ein Produkt mit geringerer Marge, und der Preis pro Gramm beginnt bereits zu sinken. In der Zwischenzeit werden Derivate erst in mindestens zwei weiteren Monaten in die Apotheken kommen, und ihre Markteinführung wird viele der gleichen Herausforderungen aufweisen, die seit der Legalisierung vor einem Jahr die Trockenblume betroffen haben.

So stellte Aurora Cannabis beispielsweise im Juni bei den Ergebnissen zum vierten Quartal fest, dass der durchschnittliche Nettoverkaufspreis pro Gramm gegenüber dem dritten Quartal um 6 % gesunken war. Aurora beginnt, von Größenvorteilen und der führenden Produktion zu profitieren, doch es ist ein besorgniserregendes Zeichen dafür, dass der durchschnittliche Grammpreis für Cannabis bereits rasch sinkt, obwohl es in den meisten kanadischen Provinzen immer noch einen anhaltenden Mangel gibt.

Kurz gesagt, die Warnung im Quartalsbericht ist nicht nur ein Thema für ein Unternehmen. Es ist ein Schuss vor den Bug für die gesamte Branche und die Investoren und die Industrie tun gut daran, sich Sorgen darum zu machen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 11.10.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt HEXO.



Das könnte dich auch interessieren ...