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Die Torte der Wahrheit und wo wir Geld verlieren

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Foto: Getty Images

Als ich letzten Freitag die aktuellste Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit aufschlug, bereitete mir der allererste Blick bereits ein Schmunzeln. Leider verschlechterte sich meine Laune schon beim zweiten Blick.

Der Grund für diese Stimmungsschwankungen war die erste Torte der Wahrheit. Auch diesmal handelte es sich um ein überspitztes, aber sehr treffendes Kuchendiagramm. Die größte Fläche des Kuchens nahm das Sparkonto ein. Auf beinahe nicht erkennbaren, weil derart kleinen Flächen wurden hingegen die Rubriken Kasino und die Rennbahn reduziert.

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Auf den ersten Blick schmunzelte ich, weil ich die Überschrift des Kuchendiagrammes als „Wo wir Geld verlieren“ las. Beim zweiten Bick wurde mir aber klar, die Überschrift lautete vielmehr „Wo wir Geld verdienen“. Bei dieser Erkenntnis verging mir das Schmunzeln so schnell, wie es sich zuvor ausgebreitet hatte.

Denn diese seltsame Überschrift machte aus der pointierten, aber richtigen Darstellung das absolute Gegenteil. Nicht weil ich überzeugter Pferderennenwetter oder Kasinogänger bin. Sondern weil wir auf dem Sparbuch kein Geld verdienen. Liegt unser Geld ein Jahr auf dem Sparbuch, haben wir sogar weniger als zuvor.

Seit Januar 2017 lag die Inflationsrate in jedem Monat bei über einem Prozent. Zumeist gar über 1,5 %. Von Jahr zu Jahr steigen die Kosten eines durchschnittlichen Haushaltes um rund 1,5 %. Willst du jederzeit über dein Geld verfügen, erhältst du hingegen deutlich geringere Zinsen als 1 %.

Auch wenn man für das Geld, das auf dem Sparbuch schlummert (noch) Zinsen bekommt, werden diese aufgefressen, weil alles immer teurer wird. Geld verdienen sieht anders aus.

Bevor du nun aber panisch dein gesamtes Geld vom Sparbuch räumst: einen ausreichend großen Notgroschen für unvorhersehbare Ereignisse – ein kaputter Kühlschrank oder eine vorübergehende Arbeitslosigkeit – sollte jeder von uns haben. Liegt dieser Notgroschen vermeintlich sicher auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto, lässt uns das bedeutend ruhiger schlafen – trotz magerer Zinsen.

Nun kann man natürlich deutsche, europäische, asiatische oder Politiker und Notenbanker von sonst woher dafür verantwortlich machen, dass wir auf dem Sparbuch unser Geld verlieren. Nützen würde das wohl nichts. Man sollte stattdessen alles über den genannten Notgroschen hinaus in Dinge investieren, die bessere Renditen bringen als das Sparbuch und die Inflation. Beispielsweise in öffentlich gehandelte Unternehmensanteile. Aktien also!

Zum Glück leben wir heute und hier im deutschsprachigen Raum in einer Region mit einem unvergleichlich bequemen Zugang zu den Kapitalmärkten. Diese mögen für den ein oder anderen zwar gleichbedeutend mit Pferdewetten und Spielhöllen sein, beachtet man aber nur zwei sehr einfache Grundregeln, sind sie das keineswegs.

Erstens, investiere nur Kapital, welches du am besten in den nächsten fünfzehn Jahren nicht anderweitig benötigst. Zweitens, investiere so passiv wie möglich. Zumindest dann, wenn du selbst kein Interesse oder keine Zeit hast, dich mit den Risiken und Chancen einzelner Unternehmen auseinanderzusetzen.

Warum genau diese beiden Grundregeln? Ganz einfach, egal in welchem Jahr du in den letzten 50 Jahren einen DAX-Indexfond gekauft hättest, du hättest bei einer 15-jährigen Haltedauer immer eine positive Rendite erzielt. In den besten 15 Jahren waren es 15,4 % und in den schlechtesten 15 Jahren noch immer 2,3 %. Genau das zeigt das DAX-Renditedreieck. Das fühlt sich nun schon eher nach Geld verdienen an.

Bei allen, die bis hierhin dabeigeblieben sind, möchte ich mich entschuldigen. Denn wenn du diesen Artikel hier gefunden hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du all das bereits weißt. Dann solltest du den Artikel dennoch an alle weiterleiten, die noch immer davon überzeugt sind, auf dem Sparbuch Geld verdienen zu können. Vielleicht erreichen wir so auch die Torten-der-Wahrheit-Verantwortlichen bei der Zeit.

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