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Beteiligung von Volkswagen an Tesla? Warum eigentlich nicht!

Volkswagens Batterie-betriebener E-Buggy
Foto: Friso Gentsch/Volkswagen

In der Autoindustrie geht es derzeit drunter und drüber. Emissionsskandal, schwächelnde Wirtschaft, Elektrifizierung und regulatorischer Druck machen die Situation für Anleger wirklich heikel: In die Autobranche investieren? Und, wenn ja, wo? In bewährte, günstig bewertete Konzerne wie Volkswagen (WKN: 766403) oder in aufstrebende, schnell wachsende Unternehmen wie Tesla (WKN: A1CX3T)?

Vor ein paar Tagen wurde schließlich ein Gerücht laut, das Anlegern die Entscheidung hier abgenommen hätte: VW könnte bei Tesla einsteigen oder die Kalifornier sogar ganz übernehmen. Ein Gerücht, das Volkswagen relativ schnell dementiert hat. Auch Tesla-CEO Elon Musk würde sein „Baby“ wohl nur sehr ungern in fremde Hände geben.

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Überlegen wir aber trotzdem mal, was eine solche Partnerschaft für die beiden Unternehmen bedeuten könnte.

Die Fakten

Erst einmal ein kleiner Rückblick: Was ist überhaupt passiert? Das Manager Magazin hatte am 22. August in einem Artikel berichtet, VW-CEO Herbert Diess sei als der größte Tesla-Fan der Autoszene bekannt. Er treffe sich zweimal im Jahr mit Elon Musk und würde bei Tesla „sofort einsteigen, wenn er könnte“. Und schwupps, die Übernahmespekulation war geboren.

Das offizielle Dementi von VW ließ nicht lange auf sich warten und bezeichnete Diess’ angebliches Interesse an einem Tesla-Einstieg als „unfundierte Spekulation“. Doch auch wenn damit eine Beteiligung oder Übernahme für die nächste Zeit vom Tisch zu sein scheint: Die Worte von Diess hallen nach.

Was hat er sich dabei gedacht?

Diess’ Faszination für Tesla ist für die Kalifornier ein ziemliches Kompliment – unabhängig davon, wie groß die tatsächliche Bereitschaft bei VW ist, sich an Tesla zu beteiligen. Das klingt ganz anders als die Kommentare, die Diess vor rund zehn Monaten abgab: Damals hatte Diess VW-Elektroautos angekündigt, die alles könnten, was ein Tesla kann, allerdings zur Hälfte des Preises.

Dass vonseiten des VW-Chefs jetzt immer noch Interesse an Tesla besteht, könnte ein Hinweis darauf sein, dass er den Mund an dieser Stelle etwas zu voll genommen hat und es immer noch viel gibt, was die Wolfsburger von Tesla lernen können.

Das deckt sich mit meiner eigenen Einschätzung: Die Entwicklung der eigenen Elektroplattform MEB war zwar ein guter Schritt in die richtige Richtung, um die Effizienz der eigenen Stromer deutlich zu verbessern und zumindest an dieser Front zu Tesla aufzuschließen. Tesla dürfte jedoch in Sachen Softwareintegration und Autonomie immer noch große Vorteile haben. Zudem fertigt Tesla sehr viele seiner Fahrzeugkomponenten selbst, was die Abhängigkeit von Zulieferern drastisch reduziert.

Eine Beteiligung VWs könnte es dem Unternehmen erlauben, wertvolle Einblicke in Teslas Technologien zu erhalten und bei dem einen oder anderen Projekt vielleicht auch zusammenzuarbeiten. Vielleicht würde Tesla VW-Stromern sogar Zugang zum eigenen Supercharger-Ladenetzwerk bieten.

Und was hätte Tesla davon?

Von den genannten Zusammenarbeiten könnte sicherlich auch Tesla noch etwas lernen. Vielleicht nicht in Sachen E-Auto-Technologie, aber bezüglich Fertigung und Logistik.

Elon Musk hat mehrmals gesagt, wie schwer die Massenfertigung von Autos ist. Versuche, die Produktion des Massenmarktmodells Model 3 voll zu automatisieren, scheiterten und sorgten für Verzögerungen beim Hochfahren der Produktion. Sich von einem etablierten Hersteller Inspiration zu holen, kann da eigentlich nicht schaden.

Auch bei der Auslieferung der Fahrzeuge stand Tesla vor allem Anfang des Jahres vor großen Hürden, als das Model 3 zum ersten Mal auch in Europa und China ausgeliefert wurde. Und obwohl sich die Situation im zweiten Quartal schon verbessert hatte, scheinen die Probleme immer noch nicht ganz abgebaut zu sein. Auch hier verfügt Volkswagen über langjährige Erfahrung, die Tesla weiterhelfen könnte.

Zu guter Letzt wäre eine Beteiligung durch Volkswagen natürlich eine schöne Liquiditätsspritze. Zwar haben die Kalifornier erst kürzlich eine Kapitalerhöhung durchgeführt und planen, ab sofort in fast jedem Quartal einen positiven Free Cashflow zu erwirtschaften. Dennoch kann mehr Geld eigentlich nie schaden, oder?

Schlussgedanken

Wäre ein VW-Einstieg bei Tesla ein verzweifelter Versuch, noch auf einen bereits rollenden Zug aufzuspringen? Nicht unbedingt – Volkswagen hat die Entwicklung bereits ordentlich vorangetrieben und steht unter den deutschen Autobauern an der Spitze der Entwicklung.

Dennoch wäre ein Einstieg eine sinnvolle Entscheidung: Tesla hat nun mal die Technologien, die die Wolfsburger brauchen, um ihre ehrgeizigen Elektroziele zu erreichen. Auch Tesla könnte profitieren, wie wir gesehen haben.

Wird aus Diess’ Träumereien also irgendwann tatsächlich eine Beteiligung inklusive Zusammenarbeit? Wir können es nicht wissen – doch überrascht wäre ich davon keineswegs.

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Christoph besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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