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NVIDIA geht beim Cloud-Gaming einen eigenen Weg

Nvidia
Foto: The Motley Fool

Es wurde schon viel darüber gesprochen, dass Tech-Unternehmen via neuer Cloud-Gaming-Plattformen eine Art „Netflix für Games“ entwickeln. Die Games laufen auf Servern und können über fast alle denkbaren Geräte gespielt werden.

Sonys (WKN: 853687) PS Now, der First Mover in diesem Next-Gen-Markt, streamt auf diese Weise über 750 PS2-, PS3- und PS4-Titel auf PS4-Konsolen und PCs. Alphabets (WKN: A14Y6F) Google Stadia, das Ende des Jahres auf den Markt kommt, wird Spiele über Chromecast-Ultra-Dongles, Pixel-3-Handys, Chrome-OS-Geräte und Chrome-Browser auf PCs streamen. Microsoft (WKN: 870747) entwickelt ebenfalls einen ähnlichen Dienst, die xCloud.

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Doch ein Tech-Riese wird oft ausgelassen: NVIDIA (WKN: 918422), der weltweit führende Hersteller von Gaming-GPUs. NVIDIA begann vor sechs Jahren mit der Entwicklung von Cloud-Gaming-Diensten, aber der aktuelle Service für PCs und Macs wurde erst Ende 2017 in einen Betatest gestartet. NVIDIA hat auch nicht das Ziel, wie Sony, Google und Microsoft das „Netflix der Spiele“ zu werden – stattdessen beschreitet man einen anderen Weg: Gamer können nur die Spiele streamen, die sie auch vorher erworben haben.

Wie funktioniert das Cloud-Gaming von NVIDIA?

Bereits 2013 brachte NVIDIA eine Beta-Version seines GRID-Cloud-Gaming-Service für die eigenen Shield-Geräte auf den Markt. Die wurde 2015 in GeForce Now umbenannt und bot gegen eine monatliche Gebühr unbegrenzten Zugang zu einer Riege von Spielen. Bestimmte Spiele können auch einzeln gekauft werden.

Im Jahr 2017 startete NVIDIA einen separaten GeForce-Now-Dienst für PCs und Macs. Auf dieser Plattform können Gamer Spiele, die sie besitzen, auf den Remote-Servern von NVIDIA installieren. NVIDIA wollte ursprünglich die Plattform durch die Erhebung von minutengenau getakteten Gebühren monetarisieren, doch seit Ende 2017 läuft die Beta-Version kostenlos.

Anfang des Jahres behauptete NVIDIA, dass 300.000 Nutzer „regelmäßig“ auf GeForce Now Spiele spielen und dass über eine Million Gamer noch auf der Warteliste standen. Auf der GPU Technology Conference Anfang des Jahres sagte CEO Jensen Huang, dass es weltweit 200 Millionen GeForce-Spieler gebe, aber „eine weitere Milliarde PC-Spieler“, die einfach nicht die nötige Hardware haben, um „Spiele auf dem gewünschten Niveau zu spielen“.

Um die Reichweite der Plattform zu erweitern, gründete NVIDIA die GeForce Now Alliance, ein Konsortium von Telcos, das sich bereit erklärte, optimierte RTX-basierte Server einzusetzen, um GeForce-Now-Titel zu streamen. Huang betonte auch, dass GeForce Now nicht darauf abziele, das „Netflix der Spiele“ zu werden, und dass sein Geschäftsmodell es Entwicklern ermögliche, „ihre Einnahmen zu behalten“, indem Gamer nur auf die von ihnen erworbenen Titel zugreifen können.

Kann das funktionieren?

Huangs GeForce-Now-Strategie ist in der Theorie sinnvoll. Spieler auf Low-End-PCs, die nicht ihr gesamtes System aufrüsten wollen, sind vielleicht bereit, ein Spiel zu kaufen und sich eine Art Spielzeit auf den Servern von NVIDIA zu mieten. Sie müssten auch die Hardware nicht konfigurieren und die Leistung wäre kein Problem, wenn sie nur über eine ausreichende Internetbandbreite verfügen.

Aber in der Praxis könnte das leicht schiefgehen. Vor dem kostenlosen Betatest erklärte NVIDIA, dass jede Minute zwei Credits auf einem GTX-1060-System und vier Credits auf dem GTX-1080-System kosten würde. Diese Spezifikationen wurden nach dem Beta-Start aktualisiert.

Das läuft so: Jeder Spieler erhält zunächst 1.000 kostenlose Credits, was über acht Stunden Spielzeit auf der mittelguten Plattform und vier Stunden auf der High-End-Plattform entspricht. Zusätzliche Bündel von 2.500 Credits werden für 25 USD verkauft. Wer also ein PC-Spiel mit einer durchschnittlichen Spielzeit von 40 Stunden durchspielen will, der müsste für die Servergebühren fast so viel kaufen wie für das Spiel selbst.

Diese zeitliche Begrenzung ist wohl nicht so attraktiv wie die monatliche Pauschale, die bei PS Now fällig wird. Die Idee scheint auch dazu verdammt zu sein, gegen Google Stadia zu scheitern. Stadia Pro, die kommende kostenpflichtige Version des Streaming-Dienstes von Google, ermöglicht es Gamern, Spiele vergünstigt zu kaufen, regelmäßig kostenlose Spiele zu erhalten und sie in 4K zu streamen. Mit der kostenlosen Version, Stadia Base, kann man ab dem kommenden Jahr gekaufte (nicht vergünstigte) Spiele mit einer Auflösung von bis zu 1080p streamen. Damit könnte GeForce Now schlicht überflüssig sein.

Low-End-PC-Spieler könnten sich auch einfach dafür entscheiden, stattdessen eine Spielekonsole zu kaufen. Die PS5 und die Xbox Scarlett werden beide voraussichtlich bei etwa 400 USD starten – was viel weniger kostet als ein Gaming-PC.

Noch ist nichts entschieden

NVIDIA könnte auch für GeForce Now eine monatliche Abo-Gebühr einrichten. Aber auch dann könnte man trotzdem nicht mit dem Angebot von Stadia Base für kostenloses 1080p-Streaming für gekaufte Spiele mithalten. Schlau wäre es, den unbegrenzten Cloud-Zugang auch zu Spielen zu bündeln, die der Gamer nicht besitzt. Das würde den Zielen von NVIDIA nicht widersprechen.

Der Cloud-Gaming-Markt steckt noch in den Kinderschuhen und es ist noch zu früh, um sagen zu können, ob NVIDIA Erfolg haben wird. Der Chiphersteller geht jedoch eindeutig einen eigenen Weg – und das könnte nach hinten losgehen, sollte man Branchentrends ignorieren und sich weiterhin wehren, das „Netflix der Spiele“ zu bauen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Microsoft, Netflix und Nvidia. Leo Sun besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien am 15.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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