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3 Punkte gegen die Heidelberger Druck-Aktie und wie die Wende gelingen soll

Bär im Anzug steht vor sinkendem Kurs Börsencrash Crash an der Börse
Foto: Getty Images

Heidelberger Druck (WKN: 731400) verkündete kürzlich die Ergebnisse für sein erstes Geschäftsquartal 2019/20 und es fiel nicht sehr gut aus. So sank der Umsatz um 7,2 % und das Ergebnis fiel mit minus 31 Mio. Euro negativ aus. Auch für das gesamte laufende Geschäftsjahr erwartet der Druckmaschinenhersteller nur noch ein ausgeglichenes Ergebnis.

Viele Heidelberger-Kunden stellen derzeit aufgrund der Konjunkturabschwächung ihre Investitionen zurück, was direkt zu einem stärkeren Ergebnisrückgang führt. Zwar baut das Unternehmen den Anteil des stetigen Vertragsgeschäftes zunehmend aus, aber bisher ist der Anteil noch zu gering, um deutlich zur Stabilisierung beizutragen.

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Es gibt derzeit mehrere Gründe, die gegen die Aktie sprechen, aber auch kleine Lichtblicke. Lass uns einmal nachsehen, welche dies sind.

1) Geringe Profitabilität und stagnierender Umsatz

Zwar mag der aktuelle Gewinneinbruch überraschen, aber wer sich die Historie des Unternehmens einmal genauer ansieht, wird Regelmäßigkeiten feststellen. So hat Heidelberger Druck in fünf der letzten zehn Jahre einen Verlust erzielt.

Und selbst in den Gewinnjahren lag die Nettomarge (Gewinn/Umsatz) maximal bei 1,44 %. Insgesamt fehlt es dem Unternehmen also an Profitabilität. Über die vergangenen zehn Jahre gab es aber auch keinen deutlichen Nachfrageanstieg, sodass der Umsatz nur minimal gestiegen ist.

Auch in den letzten beiden Krisen 2001 bis 2002 und 2008 musste der Konzern Gewinneinbrüche verbuchen. Warum dies so ist, erfährst du unter dem nächsten Punkt.

2) Kapitalintensives Geschäft und fehlende Dividende

Druckmaschinen sind große Anschaffungen. Dementsprechend werden sie seltener und nur bei einer guten konjunkturellen Lage angeschafft. Droht eine Krise, reduzieren die Kunden hingegen verstärkt ihre Ausgaben für teure Sachanlagen.

Wie kapitalintensiv das Geschäft ist, siehst du an einem Vergleich der Sachinvestitionen mit dem operativen Cashflow. Dieser wird fast in jedem Jahr vollständig aufgebraucht, nur um das Geschäft weiterbetreiben zu können.

Warren Buffett mag hingegen Unternehmen, die ohne große Investitionen ihre Gewinne steigern, wie es beispielsweise bei Apple (WKN: 865985) der Fall ist. Aufgrund dieser hohen Ausgaben kann Heidelberger Druck auch keine Dividende zahlen.

3) Hohe Verschuldung

Die hohen Sachinvestitionen und der fehlende Cashflow führen in Summe zu einer schwächeren Bilanz. So beträgt die Eigenkapitalquote nur 17,15 % und die langfristigen Schulden fallen fast zweimal so hoch aus wie die kurzfristigen Anlagen. Auch diese Situation hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre kaum geändert.

Könnten jedoch die folgenden Punkte die Lage verändern?

So möchte Heidelberger Druck besser werden

Das Unternehmen hat sich vorgenommen, zukünftig sowohl den Umsatz als auch die Profitabilität zu steigern. Dies soll über die Digitalisierung und eine technologische Führerschaft gelingen. Innerhalb von vier bis fünf Jahren möchte Heidelberger so den Umsatz in Summe um etwa 500 Mio. Euro steigern, die Kosten um 50 Mio. Euro senken und eine operative Marge von 10 % erreichen.

Zudem ist ein Ausbau des Vertrags- und Subskriptionsgeschäfts auf ein Drittel des Umsatzes geplant, wodurch sich die Erträge verstetigen würden. Dies sind gute Ansätze, die jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden, bis sie eine spürbare Wirkung auf das Gesamtergebnis haben werden.

Darüber hinaus möchte Heidelberger über den Verkauf von Ladeeinrichtungen vom Trend zur Elektromobilität profitieren. Da dieser Bereich aber nicht zum Kerngeschäft gehört, ist er noch relativ klein. Für Peter Lynch wäre dies eher ein Warnzeichen für die Aktie, weil es eine Verdiversifizierung der Geschäfte bedeutet.

Foolische Einschätzung

Derzeit sprechen also noch sehr viele Punkte gegen die Aktie. Zwar hat der Vorstand einen genauen Plan, um das Unternehmen wieder besser aufzustellen, aber der Anleger verpasst sicherlich nichts, wenn er eine Verbesserung der Lage abwartet.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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