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Hurrikans und Klimawandel: Münchener Rück rüstet sich für turbulente Zukunft

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Foto: Getty Images

Das Thema Klimawandel bestimmt inzwischen immer mehr das politische Handeln. Nahezu täglich gibt es Nachrichten, die diese Problematik und die Dringlichkeit, dagegen anzukämpfen, unterstreichen sollen. Die zurückliegenden Unwetter in Deutschland, so die Argumentation, seien ein erstes Zeichen dafür, was uns noch bevorsteht, so zahlreiche Beobachter.

Hurrikansaison bereits gestartet

In den USA startete unterdessen am 1. Juni die Hurrikansaison. In diesem Jahr werden dort 13 Stürme erwartet, wovon fünf sich zu Hurrikans entwickeln dürften, zwei davon sogar zu schweren Hurrikans mit hohen Schäden. Auch hier wird immer wieder auf den Klimawandel verwiesen. Die Rückversicherer erwarten also turbulente Zeiten. Sind sie für diese Herausforderungen gewappnet?

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Der Blick auf die Münchener Rück

Ich werfe in diesem Beitrag einen Blick auf die Münchener Rück (WKN: 843002), die zugleich als der weltgrößte Rückversicherer gilt. Das Geschäft der Rückversicherung macht beim Unternehmen 64 % des Umsatzes aus. Im Jahr 2018 verzeichnete die Münchener Rück im Bereich der Rückversicherung Beitragseinnahmen von 31,3 Mrd. Euro. Dabei umfasst der Service der Münchener Rück den kompletten Bereich der Rückversicherung, der bei der traditionellen Rückversicherung beginnt und bei innovativen Lösungen für die Risikoübernahme längst nicht aufhört.

Quartalsergebnis litt noch unter japanischem Taifun

Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurde deutlich, wie sich das Wetter auf die Bilanzen auswirken kann: Die Großschadenbelastung wurde im ersten Quartal mit 479 Mio. Euro angegeben, doch der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass diese noch aus dem Ereignis des vergangenen Jahres stammten, als in Japan der Taifun „Jebi“ wütete und später festgestellt wurde, dass die Schäden deutlich höher ausfielen als erwartet. Dies sorgt dafür, dass die Prognose für das Gesamtjahr nur gehalten werden kann, wenn es keine weiteren großen (Natur-)Katastrophen gibt. Die Gewinnprognose für 2019 beläuft sich auf 2,6 Mrd. Euro und konnte damit gesteigert werden – nach 2,3 Mrd. Euro im Vorjahr.

Naturkatastrophen sorgten für Halbierung des Gewinns

Auch wenn natürlich ein Rückversicherer viele Risiken abdecken muss, u. a. sorgen die beiden Flugzeugabstürze der Boeing 737 Max in diesem und dem vergangenen Jahr für weitere Belastungen, geht es mir hier darum, zu schauen, wie weit der Konzern für den Klimawandel und dessen Auswirkungen gerüstet ist. Wie sehr das Klima und das Wetter Auswirkungen auf die Bilanz des Rückversicherers haben, zeigt das vergangene Jahr: Aufgrund der Taifune in Asien und der verheerenden Waldbrände in Kalifornien gab es eine Halbierung des Gewinns im vierten Quartal 2018.

Doch das Unternehmen ist für Naturkatastrophen künftig mit einer neuen Technologie gerüstet: Bereits am 4. Mai berichteten wir darüber, dass Flugzeuge direkt nach einer Naturkatastrophe das betroffene Gebiet überfliegen sollen und dank moderner Software bereits erste Schadensschätzungen vorgenommen werden können. Somit sind die ganz großen Überraschungen, bei denen die Zahlen des Auftaktquartals noch unter den Schäden des vergangenen Jahres bei den Quartalsberichten zu leiden haben, etwas minimiert.  Gerade dieses Szenario ist ja in diesem Jahr (siehe oben) noch eingetreten und soll sich nicht wiederholen.

Blick nach vorn

Auch in einem anderen Bereich handelt die Münchener Rück vorausschauend: So gehörte der Rückversicherer zu den Gründungsmitgliedern der Dii GmbH, die die Grundlage legen sollte, den Nahen Osten und Europa mit Sonnen- und Windenergie zu beliefern. Auch wenn die Münchener aus diesem Projekt inzwischen ausgestiegen sind, zeigt es die Innovationsfreude des Unternehmens.

Bereits im Jahr 2013 wurde die Geschäftseinheit für Wetterrisiken der RenRe Energy Advisors Ltd. (REAL) übernommen. Dieses Expertenteam hat bereits zuvor jahrelange Erfahrung mit der Übernahme und dem Handel von Wetterrisiken gesammelt.

Im Oktober 2017 entschied der Konzern, das Accelerator-Programm von KIC zu unterstützen, welches die größte europäische Innovationsinitiative für klimafreundliche Technologien beinhaltet. Zudem baut die Münchener Rück zusammen mit dem Unternehmen Solarkiosk mit Photovoltaik­paneelen ausgestattete Kioske in Afrika, die in unterversorgten ländlichen Gebieten lokal Strom erzeugen, der für die Verwendung von Mobilgeräten und den Zugang zum Internet genutzt wird.

Auch wenn künftig die Klimaveränderung mit Naturkatstrophen auf die Gewinne drücken sollte, hat sich die Münchener Rück bereits gut positioniert und scheint auch bei steigenden Naturkatastrophen nicht in Schieflage zu geraten.

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Uli Jörg Lotter besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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