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Achtung vor stabilen Dividendenzahlern!

Sparen: Geld und Münzen
Foto: Getty Images

Dividenden scheinen ein wichtiges Investitionskriterium für sehr viele Privatanleger zu sein. Am besten sollte das Unternehmen eine stabile Dividendenhistorie haben, mit stetig steigenden Ausschüttungen über Jahre, besser Jahrzehnte hinweg.

Leider verstehen das die Manager der allermeisten Unternehmen. Ich lese viel zu oft in Geschäftsberichten von einer „aktionärsfreundlichen“ Dividendenpolitik, wenn die Ausschüttungen an die Aktionäre Priorität haben. Das ist nicht gut.

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Die letzten zehn Jahre an der Börse und in der Wirtschaft täuschen darüber hinweg. Aber unsere Wirtschaft ist zyklisch. Es gibt Aufschwünge und Abschwünge. Auch wenn Zentralbanken immer aggressiver dagegen ankämpfen, ich bezweifle, dass sie daran etwas ändern können. Das liegt an der Psychologie der Menschen.

Da die Wirtschaft zyklisch ist, sind die Gewinne von Unternehmen zyklisch. Sie sind sogar noch volatiler, da branchen-, markt- und unternehmensspezifische Ereignisse immer für positive oder negative Überraschungen sorgen können.

Genau diese Unsicherheit hat uns die historisch hohen Renditen am Aktienmarkt beschert. Gäbe es eine hohe Sicherheit, wie sich die Gewinne eines bestimmten Unternehmens in Zukunft entwickeln werden, würde die Aktie sofort so teuer werden, dass langfristig keine hohen Renditen mehr möglich wären. Aktien müssen daher volatil sein.

Mit einer stabilen Dividendenpolitik bringt ein Unternehmen daher eine gewisse Sicherheit in die zukünftigen Erträge der Aktionäre, die es bei Aktien eigentlich gar nicht geben sollte. Das ist schlechter für Aktionäre, als man es wahrhaben möchte. Schwankende Dividenden bedeuten langfristig in aller Regel höhere Renditen für Aktionäre.

Warum?

Unternehmen können dann Dividenden zahlen, wenn sie Gewinne erwirtschaften. Gewinne erwirtschaften Unternehmen, indem sie Kapital in renditebringende Projekte investieren. Je mehr solcher Projekte ein Unternehmen umsetzt, desto höher sind seine Gewinne.

Eine stabile Dividendenpolitik führt jedoch zu einer Deckelung für Investitionen in solche Projekte.

Wenn wir der Einfachheit halber einmal Fremdkapital ignorieren (es verändert lediglich die Rechnung, nicht die Schlussfolgerung), dann kann ein Unternehmen mit einem Gewinn von 100 Euro theoretisch 100 Euro in neue Projekte investieren. Schüttet das Unternehmen eine Dividende von 60 Euro aus, hat es nur noch 40 Euro für die Investition zur Verfügung.

Das ist dann kein Problem, wenn das Unternehmen nicht ausreichend Projekte findet, um den ganzen Gewinn zu investieren, sondern eben nur noch diese 40 Euro.

Gäbe es jedoch theoretisch ausreichend Projekte, um die gesamten 100 Euro mit ausreichend Rendite zu investieren, dann hätte das negative Konsequenzen für das Unternehmen hinsichtlich der Aktionäre. Zum Beispiel könnte ein Wettbewerber auf die Ausschüttung einer Dividende verzichten, damit er in all diese Projekte investieren kann.

Das kann dann zu einem Wettbewerbsnachteil des Dividendenzahlers werden, wenn der Wettbewerber mit seinen Investitionen für eine bessere operative Effizienz in der Zukunft sorgt ‒ und damit für stabile oder sogar steigende Erträge in der Zukunft, während der Dividendenzahler mit sinkenden Erträgen rechnen müsste.

Dieses banale Beispiel zeigt, dass ein Unternehmen bei der Dividendenentscheidung nicht in erster Linie auf Stabilität achten sollte. Sondern es sollte zunächst abwägen, wie viele gewinnbringende, zukunftssichernde Projekte es umsetzen kann. Erst wenn all diese Projekte finanziert sind und am Ende noch Kapital übrig ist, sollte es überlegen, ob man dieses Kapital als Dividende ausschütten möchte.

Eine Dividendenpolitik ist deswegen gerade nicht aktionärsfreundlich, wenn sie stabil ist. Zumindest nicht, wenn die Aktionäre an der nachhaltigen Wirtschaftskraft des Unternehmens interessiert sind. Sie ist dann aktionärsfreundlich, wenn sie sich den Gewinnen und Investitionen in Projekte unterordnet, also deutlich volatiler wäre.

Leider ist das bei den allermeisten Unternehmen nicht der Fall. Dafür kann es sich für Anleger lohnen, die wenigen Ausnahmen zu finden.


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