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ExxonMobil vs. BP – welche Aktie ist eher ein Kauf?

Aktie
Foto: Getty Images

BP (WKN:850517) hat seinen Namen verkürzt und heißt nicht mehr British Petroleum. Sicher, man will weg vom Image des Konzerns, der an der Katastrophe rund um die Plattform Deepwater Horizon im Jahr 2010 Schuld trug. Das war damals ein verheerendes Ereignis für BP und eigentlich auch für die gesamte Ölindustrie. Nach vielen Jahren sieht es so aus, als ob BP eine Kehrtwende gemacht hat. Aber: Ist die Aktie jetzt ein besserer Kauf als die von ExxonMobil Corporation (WKN:852549), dem größten Player der Branche?

Wie sieht es jetzt bei beiden aus?

BP bietet Investoren eine Rendite von 5,7 %. Die Rendite von Exxon liegt bei etwa 4 % – immer noch bemerkenswert, aber schon viel niedriger. Einer der großen Unterschiede besteht darin, dass die Dividende von Exxon 36 aufeinander folgende Jahre lang erhöht wurde, während die Dividende von BP nur einmal erhöht wurde, nachdem sie etwa drei Jahre lang stagniert war.

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Davor allerdings sah die Dividendenbilanz von BP noch weniger beeindruckend aus. Nach der Deepwater-Horizon-Katastrophe setzte das Unternehmen die Dividende für drei Quartale aus. Als die Dividende wieder gezahlt wurde, zahlte der Konzern nur noch die Hälfte. Dafür gibt es natürlich sehr gute Gründe, einschließlich der hohen Kosten für die Bewältigung der Katastrophe. Es ist jedoch erwähnenswert, dass Exxon 1989, als der Tanker Exxon Valdez in Alaska auf Grund lief, ebenfalls mit einer Katastrophe zu kämpfen hatte. Das war vor etwa 30 Jahren… was bedeutet, dass es Exxon gelungen ist, die Katastrophe zu bewältigen – und dennoch eine Dividende zu zahlen.

Gut, eine gesunkene Ölplattform ist schon ein anderes Kaliber als ein Tanker. Aber die Dividendenbilanz von Exxon ist in der Branche unübertroffen und deutlich besser als die von BP, auch wenn derzeit die Renditen nicht gleich sind. Allerdings gibt es hier eine interessante Nuance. Die Rendite von Exxon liegt derzeit am oberen Ende der historischen Bandbreite und liegt auf einem Niveau, das seit den 90er Jahren nicht mehr erreicht wurde. Tatsächlich liegt der Ertrag nur wenig unter dem, der zum Zeitpunkt der Exxon-Valdez-Katastrophe erreicht wurde. Die Dividendenrendite von BP beträgt ungefähr die Hälfte des Wertes, der während der Katastrophe um Deepwater Horizon gezahlt wurde.

Etwas mehr Kontext

Wenn man diese beiden aus einer Bewertungsperspektive betrachtet, wird Exxon immer interessanter. Der Preis von Exxon für den materiellen Buchwert steht so niedrig wie seit den 80ern nicht mehr. Dieses Verhältnis liegt sogar noch tiefer als zu dem Zeitpunkt der Exxon-Valdez-Katastrophe. In den letzten zehn Jahren ist der Preis von Exxon für den greifbaren Buchwert im Allgemeinen weiter gesunken und liegt heute bei etwa dem 1,8-Fachen.

Exxons Kurs-Buchwert via YCharts

Der Preis von BP für den Buchwert ist im langfristigen Vergleich ebenfalls niedrig, verbessert sich aber seit 2015. Dieses Verhältnis liegt nun im letzten Jahrzehnt am oberen Ende der historischen Bandbreite. Der absolute Wert ist das 2,1-Fache. Exxon sieht im Vergleich dazu billig aus.

BPs Kurs-Buchwert via YCharts

Einer der großen Unterschiede besteht darin, dass die Produktion von Exxon in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Die Produktion von BP stieg in jedem dieser Jahre an. Es ist kein gutes Zeichen, wenn die Produktion in einem Unternehmen sinkt, das in einem Geschäft tätig ist, wo es um endliche Ressourcen geht. Kein Wunder, dass die Anleger von Exxon enttäuscht waren.

Aber es gab Mitte 2018 bei Exxon einen wichtigen Richtungswechsel. Zwischen dem zweiten und dritten Quartal stieg die Produktion. Und dann wieder zwischen dem dritten und vierten Quartal. Das kam in der Onshore-Produktion des Unternehmens in den USA zum Tragen. Das war nur eines von vielen wachstumsorientierten Projekten, die das Unternehmen auf den Weg gebracht hat. Investoren dürften die Aktien von Exxon weiter nach oben schicken, wenn dieser Aufschwung sich als richtiger Trend erweist. Die Aktien von Exxon sind Anfang 2019 um rund 18 % gestiegen, während die Aktien von BP um rund 15,5 % gestiegen sind. BP geht es gut, aber aufgrund der historisch niedrigen Bewertung von Exxon dürfte man hier ins Grübeln geraten.

Der Außenseiter hat die Innenbahn

Es gibt nichts, was bei BP grundlegend nicht stimmt. Trotzdem sieht Exxon derzeit nach dem besseren Deal aus, bewertungstechnisch gesehen. Und die Probleme, die für die Talfahrt gesorgt haben, wirken so, als würden sie behoben werden können. Ja, die Rendite ist niedriger, aber es gibt eine bessere Dividendenbilanz, und die Rendite ist für Exxon historisch betrachtet hoch. Exxon sieht nach der besseren Wahl aus, insbesondere für Dividendenanleger, für die Konstanz bei der Ausschüttung wichtig ist.

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The Motley Fool hält keine der angegebenen Aktien. Reuben Gregg Brewer besitzt Aktien von ExxonMobil.

Dieser Artikel erschien am 16.3.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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