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Die Ölpreise hatten gerade das beste Quartal seit 10 Jahren

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Foto: Getty Images

Die Ölpreise sind bekanntlich volatil, doch die letzten sechs Monate waren extrem. Der US-Ölpreisindex West Texas Intermediate erreichte Anfang Oktober mit mehr als 75 US-Dollar pro Barrel seinen Höhepunkt. Weniger als drei Monate später lag er bei 45 US-Dollar um 40 % niedriger. Seitdem hat sich der Kurs umgekehrt und ist im ersten Quartal 2019 um 32 % auf rund 60 US-Dollar pro Barrel gestiegen.

Das ist die größte vierteljährliche Erholung des Ölpreises seit 2009. Es ist auch eine gute Nachricht für die Ölproduzenten, die ihre Investitionspläne darauf gründeten, dass ein Barrel in diesem Jahr durchschnittlich rund 50 US-Dollar kosten würde.

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Was treibt den Anstieg der Ölpreise an?

Der Ölpreis brach im vergangenen Herbst aufgrund eines abrupten Stimmungsumschwungs zusammen. Der Ölmarkt hatte den Großteil des Sommers damit verbracht, sich zu beschweren, dass es nicht genug Öl geben würde, um die Nachfrage zu decken, weil die USA versprochen hatten, dem Iran schwere Sanktionen zu verhängen. Die Regierung Trump gewährte den meisten der wichtigsten iranischen Käufer jedoch unerwartet Verzichtserklärungen. Infolgedessen verfügte der Markt über mehr Öl als er benötigte, was zu einem Rückgang der Ölpreise führte.

Das zwang die OPEC, ihre Richtlinien zu ändern und die Lieferungen für die erste Jahreshälfte 2019 zu reduzieren. Diese Produktionskürzung sowie Produktionsprobleme in Venezuela und ein reges Nachfragewachstum haben dazu beigetragen, den Ölmarkt schnell wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das hat die Ölpreise wieder über 60 US-Dollar pro Barrel steigen lassen.

Von der starken Erholung des Rohöls profitieren

Der Anstieg auf etwa 60 US-Dollar pro Barrel ist für einige Ölproduzenten sowie für andere ein Segen. Große, effiziente Ölproduzenten wie ConocoPhillips (WKN:575302) und Occidental Petroleum (WKN:851921) haben in den letzten Jahren ihre Geschäfte auf niedrigere Ölpreise eingestellt. Infolgedessen muss sich der durchschnittlichen Ölpreis um rund 40 US-Dollar pro Barrel bewegen, damit sie den benötigten Cashflow für die Aufrechterhaltung der aktuellen Produktionsraten und die Dividendenausschüttung erhalten. ConocoPhillips und Occidental Petroleum können genug Geld bei 50 US-Dollar pro Barrel generieren, um ihre Produktion mit einer mittleren einstelligen Rate zu steigern. In der Zwischenzeit können sie ein zunehmend überschüssige Barmittel über diesem Niveau generieren, mit denen sie Aktien zurückkaufen oder weitere Bohrungen durchführen können. Occidental zum Beispiel kann die Produktion bei 60 US-Dollar pro Barrel um 11-13 % steigern, verglichen mit 8-10 % bei 50 US-Dollar pro Barrel.

Für andere Ölunternehmen ist die Erholung des Ölmarktes ein unerwarteter Segen. Kleinere Produzenten wie Denbury Resources (WKN:903307) und Chesapeake Energy (WKN:885725) sind zum Beispiel nicht in der Lage, wie ihre größeren Konkurrenten bei 50 US-Dollar pro Barrel zu wachsen, auch wegen der schwächeren Finanzprofile. Deshalb haben beide Unternehmen als Reaktion auf den Ölpreiseinbruch Ende 2018 die Ausgaben in diesem Jahr gesenkt.

Denbury plant, 20-25 % weniger als im Vorjahr zu investieren. Aufgrund dieses tiefen Einschnittes wird die Produktion in diesem Jahr um 4 % sinken. Das wird es dem Unternehmen jedoch auch ermöglichen, 50-100 Mio. US-Dollar an freiem Cashflow zu generieren (vorausgesetzt, dass das Öl durchschnittlich 50 US-Dollar pro Barrel beträgt), um Schulden abzubauen. Obwohl der Ölreis jetzt wieder über 60 US-Dollar steigt, ist Denbury auf dem besten Weg, 125-175 Mio. US-Dollar an freiem Cashflow zu generieren, was bei der Tilgung der Schuldenlast sehr behilflich wäre.

Chesapeake Energy reduzierte unterdessen seine Riganzahl in diesem Jahr um 20 %. Doch trotz dieser Reduzierung rechnet das Unternehmen damit, dass der Cashflow nicht reichen wird, um die Produktion zu steigern. Angesichts des steigenden Ölpreises könnte sich diese Lücke jedoch schließen. Damit könnte das Unternehmen sein langjähriges Ziel, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu wirtschaften, erreichen.

2019 erweist sich als ein besseres Jahr für die Ölaktien als erwartet

Der Einbruch der Ölpreise Ende 2018 wirft einen Schatten auf 2019. Daher haben viele Unternehmen ihre Ausgaben niedrig gehalten, so dass sie mit niedrigeren Ölpreisen arbeiten konnten. Da der Rohölpreis jedoch wieder über 60 US-Dollar steigt, sind sie auf dem besten Weg, viel mehr Liquidität zu generieren, als sie in diesem Jahr erwartet haben. Das wird stärkeren Ölunternehmen die Mittel zur Verfügung stellen, um zusätzliche Bohrungen durchzuführen oder mehr Aktien zurückzukaufen, und den schwächeren ermöglichen, ihr Finanzprofil zu stärken. Das könnte dazu beitragen, die Aktienkurse in den kommenden Monaten anzukurbeln.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Denbury Resources.

Dieser Artikel wurde von Matthew DiLallo auf Englisch verfasst und wurde am 31.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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