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Wirecard-Aktie am Taumeln: Nach Singapur ist jetzt Indien auf dem (gerichtlichen) Prüfstand

Foto: Getty Images

Es geht spannend weiter in der aktuellen Causa Wirecard (WKN: 747206). Nachdem das Geschäft in Singapur inzwischen durch die Ergebnisse der renommierten Compliance-Kanzlei Rajah & Tann entlastet sein dürfte, scheint sich nun ein weiteres, größeres Themenfeld für alle Kritiker zu öffnen: Indien.

Bereits vor einigen Handelstagen begann sich das mediale Interesse auch auf einen Übernahmevorgang in diesem Staat zu erweitern – was nun offenbar weitere Konsequenzen nach sich zieht.

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Werfen wir daher auch heute einen Foolishen Blick auf alle akuten Meldungen und überlegen, wie Investoren mit diesem weiteren, möglicherweise eskalierenden Kapitel umgehen sollten.

Übernahme wird vor Gericht thematisiert

Wie nun bekannt geworden ist, wird die Übernahme des Unternehmens Hermes I durch den innovativen Zahlungsdienstleister wohl die indischen Gerichte beschäftigen. Wirecard hatte das Unternehmen bereits im Jahre 2015 von der GI Retail Group übernommen – dennoch scheint es witzigerweise gerade jetzt weiteren Klärungsbedarf zu geben.

Ganz konkret geht es im Rahmen dieser Übernahme um strittige Zahlungen, die geleistet wurden, aber möglicherweise nie bei den Anteilseignern angekommen sind. So habe die komplette Übernahmesumme gängigen Medienberichten zufolge bis zu 340 Mio. US-Dollar betragen, bei den Minderheitseigentümern der GI Retail Group seien jedoch lediglich Anteile angekommen, die auf einer Übernahmesumme von 40 Mio. Euro basierten.

Es steht daher die Vermutung im Raum, dass irgendwo ein Teil des Geldes versickert sein könnte. Vor allem verdächtige Aktivitäten über einen sogenannten Mittelsmann seien Gegenstand des Verfahrens – und neben den Besitzern der GI Retail Group wird nun auch das leidgeplagte Wirecard-Unternehmen Gegenstand beziehungsweise sogar Beklagter des Verfahrens.

Es gehören mehrere Parteien zu dem Prozess

Doch auch wenn das natürlich erneut unschöne Meldungen sind, die derzeit im Kontext der Wirecard-Aktie grassieren, sollten Investoren vor allem eins bedenken: Zu den Vorwürfen gehören definitiv mehrere Personen, die prinzipiell natürlich näher mit den neuen Anschuldigungen in Verbindung gebracht werden könnten als Wirecard.

Der innovative Zahlungsdienstleister selbst hat nämlich eigentlich seine Pflicht erfüllt. Er hat das Unternehmen Hermes I gekauft und hierfür den vereinbarten Kaufpreis berappt. Ja, sogar innerhalb der unternehmenseigenen Mitteilung aus dem Jahre 2015 darauf hingewiesen, wie viel Wirecard für die Übernahme bezahlen wird. Zumindest für mich scheint hier eigentlich vieles aus Sicht des innovativen Zahlungsdienstleisters richtig gelaufen zu sein.

Entsprechend gibt sich auch das Management von Wirecard zuversichtlich, dass das Verfahren gegenstandslos sei. Es handele sich eher um eine Fehde zwischen den ehemaligen Eigentümern der GI Retail Group, wobei nun versucht werde, etwas mehr Brisanz durch die Nennung von Wirecard in das Verfahren zu bringen, so sinngemäß eine Sprecherin des Unternehmens.

Viel Wirbel, wenig Inhalt?

Wie wir daher unterm Strich sehen können, handelt es sich hierbei natürlich auch wieder um eine spannende, brisante Wendung, die möglicherweise ebenfalls medial ausgeschlachtet werden könnte. Aber ich vermute (und hoffe!), dass sich alle Investoren hier mittlerweile ein etwas dickeres Fell zugelegt haben.

Denn vor allem diese neuen Meldungen könnten nun Ergebnis dessen sein, dass der innovative Zahlungsdienstleister momentan eh hoch im Mediendiskurs steht – und Parteien, die sich hiervon einen Vorteil erhoffen, nun auf diesen Zug aufspringen.

Für’s Erste könnte sich es sich daher weiter anbieten, zu versuchen, die Causa Wirecard etwas auszublenden und zum operativen Alltag zurückzufinden. Und womöglich könnte eine Fokussierung auf neue, spannende Zahlen, die Ende des Monats auf der Unternehmensagenda stehen, dir hierbei behilflich sein.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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