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5 Aktien, die Milliardäre, die nicht Buffett heißen, kaufen

50-Euro-Scheine
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett ist wohl der größte Investor unserer Zeit. Sein Kaufen-und-Halten-Prinzip sowie sein Talent, solide, aber unterbewertete Unternehmen zu finden, haben ihm zu Recht den Spitznamen “Orakel von Omaha” eingebracht, der seinen Wurzeln in Nebraska huldigt. In fast sechseinhalb Jahrzehnten hat er etwa 10.000 US-Dollar Startkapital in etwa 86 Mrd. US-Dollar Nettovermögen umgewandelt. Es wären weit über 100 Mrd. US-Dollar, wenn nicht Buffetts wohltätige Projekte gewesen wären.

Doch es gibt neben Buffett noch andere großartige milliardenschwere Vermögensverwalter. Da letzte Woche die Frist für die Einreichung des 13F-Formulars bei der SEC Commission auslief (Investmentunternehmen, die mehr als 100 Mio. US-Dollar an Vermögenswerten verwalten, müssen ein 13F einreichen), erhielten die Wall Street und die Investoren einen einzigartigen Blick darauf, was andere Top-Manager in einem sehr volatilen vierten Quartal gemacht haben.

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Hier nun ein Blick auf die Unternehmen, die Buffetts Kollegen im vierten Quartal aktiv gekauft haben.

Appaloosa Management kauft PG&E

Der vielleicht größte Schock ist, dass David Teppers Appaloosa, das etwas mehr als drei Dutzend Wertpapiere im Portfolio hat, im vierten Quartal den nord- und zentralkalifornischen Strom- und Gasversorger PG&E (WKN:851962) kaufte. Appaloosa erhöhte seinen Anteil an dem Unternehmen um 62 % (2,48 Mio. Aktien). Damit ist das die viertgrößte Beteiligung des Portfolios.

Bevor man Tepper einen Deppen nennt, sollte man verstehen, dass Käufe in Q4 jederzeit zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember hätten stattfinden können, und sie spiegeln noch keine Schritte wider, die Appaloosa seit Beginn des neuen Jahres unternommen haben könnte. Zur Erinnerung: PG&E beantragte Mitte Januar Insolvenzschutz. Das Unternehmen ist mit einer unbekannten Menge von Verbindlichkeiten aus dem Brand im Jahr 2018 und mehreren Bränden im Jahr 2017 konfrontiert, die möglicherweise auf unsachgemäß installierte elektrische Geräte zurückzuführen sind. Spekulationen der Wall Street haben diese Verbindlichkeiten jedoch mit fast 30 Mrd. US-Dollar veranschlagt.

Trotz der Insolvenz muss die Investition noch kein hoffnungsloser Fall sein. Als PG&E seinen Konkursantrag stellte, hatte es ungefähr 20 Mrd. US-Dollar mehr an Vermögenswerten als Verbindlichkeiten (obwohl die Zahl der Verbindlichkeiten dazu bestimmt ist, sich um einiges nach oben oder unten zu bewegen). Da der Staat Kalifornien PG&E und seine Strom-, Gas- und Ökostromdienstleistungen unbedingt benötigt, besteht die Möglichkeit, dass den Inhabern von Stammaktien ein bedeutender Wert verbleibt. Letztendlich wird es Jahre dauern, bis die Gerichte den Sachverhalt geklärt haben, und die einzige Garantie scheint im Moment bei den Anwälten zu liegen, die diesen Fall bearbeiten.

Baupost Group kauft eBay

Ein weiterer großer Name an der Wall Street ist Seth Klarman mit seinem Hedgefonds Baupost Group. Von den 11,5 Mrd. US-Dollar, die der Fonds per Ende 2018 verwaltete, entfielen fast 590 Mio. US-Dollar an den E-Commerce-Händler eBay (WKN:916529), die neuntgrößte Beteiligung des Fonds. Im vierten Quartal eröffnete Klarmans Baupost eine 21-Mio.-Aktienposition bei eBay.

Warum eBay? Erstens neigt Baupost dazu, ein wertorientierter Fonds zu sein, und eBay erfüllt sicherlich eine Reihe von Kriterien, die Klarman anziehen würden. Der ehemalige Wachstumsriese hat ein erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 12 und ein vernünftiges Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis von unter 1,3. Zudem hat das Unternehmen im Laufe der letzten 12 Monate einen operativen Cashflow von fast 2,7 Mrd. US-Dollar erzielt. Obwohl sich das Wachstum verlangsamt hat, bietet eBay weiterhin Markenattraktivität und ansprechende Fundamentaldaten.

Der zweite Grund für diesen Kauf könnte die Erwartung sein, dass der Investitionsaktivismus Früchte trägt. Elliott Management und Starboard Value haben sich beide für Änderungen bei eBay eingesetzt. Konkret wurde gefordert, dass eBay sein Kleinanzeigengeschäft und die Online-Ticketing-Plattform StubHub ausgliedert. Sollte das passieren, ist es möglich, dass eBay mehr wert sein könnte als  jetzt. Aber nur die Zeit wird zeigen, ob das der Weg ist, den das Unternehmen gehen wird.

Tiger Global Management kauft Fiat Chrysler Automobile

Chase Coleman III. und sein Fonds Tiger Global Management haben im vierten Quartal Technologieaktien gekauft, waren aber auch auf der Jagd hohen Rabatten. Eine Aktie, die aggressiv gekauft wurde, war Fiat Chrysler Automobiles (WKN:A12CBU) — der Fonds erwarb 18,88 Mio. Aktien. Insgesamt besitzt Tiger Global Management nun etwas mehr als 81 Mio. FCA-Aktien (über 5 % der ausstehenden Aktien) und bildet damit die viertgrößte Beteiligung des Fonds.

Colemans schlüssigster Grund für einen weiteren Kauf von Aktien von Fiat Chrysler — das eine Reihe von Auto-Marken besitzt, einschließlich Jeep, Ram und Dodge — ist die Bewertung. Trotz eines reduzierten Ausblicks wird FCA im nächsten Jahr mit weniger als dem Fünffachen der Gewinnprognosen bewertet und ist im Vergleich zu anderen Automobilherstellern aus Detroit, die verschuldet sind, gut kapitalisiert. Coleman ist bekannt dafür, opportunistisch zu sein, und man würde sich schwer tun, ein Unternehmen mit einem niedrigeren Forward-KGV zu finden.

Andererseits gibt es seit Jahren Bedenken, dass die Autoverkäufe einen Höhepunkt erreichen werden, und dieses Jahr könnte es tatsächlich soweit sein. In den USA steigen die Ausfallraten bei Autokrediten, während in Europa die Umsätze im Januar auf Grundlage von Zulassungsdaten um 4,6 % zurückgingen, wobei die Umsätze von Fiat Chrysler in Europa um fast 15 % zurückgingen. Es besteht auch die Sorge, dass im ungelösten Zollkrieg zwischen den USA und China Autozölle ein Thema sind. Obwohl es billig ist, ist Fiat Chrysler keine todsichere Investition für Chase Coleman III. und Tiger Global Management.

Third Point kauft Campbell Soup

Welche spannende Investition haben Daniel Loeb und Third Point zum vierten Quartal getätigt? Mehr Campbell Soup (WKN:850561) natürlich. Third Point kauft seit dem zweiten Quartal des vergangenen Jahres aktiv Aktien von Campbell Soup. Im vierten Quartal kamen weitere 3 Mio. Aktien hinzu, wodurch sich der Anteil auf 21 Mio. Aktien bzw. 10,6 % des Portfolios und 7 % der ausstehenden Aktien von Campbell erhöhte.

Im Gegensatz zu den anderen Investoren auf dieser Liste, die eine überwiegend passive Investmentfunktion übernommen haben, hat Loeb seinen Unmut über das Managementteam von Campbell unglaublich lautstark zum Ausdruck gebracht und ist sogar so weit gegangen, das Unternehmen wegen Irreführung der Investoren bezüglich seines strategischen Überprüfungsprozesses zu verklagen. Obwohl Loeb den gesamten 12-köpfigen Vorstand ersetzen wollte, hat er sich Ende letzten Jahres beruhigt, nachdem er zwei Vorstandsposten erhalten hatte. Allerdings hat keiner der bestehenden Direktoren seinen Posten verloren. Stattdessen wurde der Vorstand von 12 auf 14 Mitglieder erweitert.

In einer perfekten Welt möchte Loeb, dass Campbell Soup sich zum Verkauf stellt. Das Problem ist, dass die Nachkommen des Chemikers John T. Dorrance (der die Kondenssuppe schuf) mehr als 40 % aller ausstehenden Aktien besitzen und damit jede Möglichkeit eines Verkaufs blockieren. Loeb pocht immer wieder stark auf Veränderungen, aber es gibt keine Garantie dafür, dass er in der Lage sein wird, viel Wert aus der sinkenden Aktie zu gewinnen.

Citadel Advisors kauft Amazon

Dann hätten wir da noch Ken Griffin von Citadel Advisors. Er fand im vierten Quartal den heruntergehandelten Tech-Riesen Amazon (WKN:906866) ganz toll. Griffins Fonds erwarb in Q4 knapp mehr als 1 Mio. Aktien des E-Commerce-Einzelhändlers und verfünffachte damit seinen Anteil auf 1,25 Mio. Aktien oder etwa 1,88 Mrd. US-Dollar Marktwert. Ohne Optionen ist das Citadels größte Einzelbeteiligung.

Griffins Affinität zu Amazons Aktie hat wahrscheinlich mit zwei Faktoren zu tun. Erstens ist da der unglaubliche Wettbewerbsvorteil im Online-Einzelhandel. Bis Mitte 2018 schätzt man laut eMarketer-Daten, dass Amazon 49,1 % aller E-Commerce-Umsätze in den USA kontrollierte, wobei eBay mit 6,6 % nicht ganz so nah dran war. Da das Unternehmen so dominant ist und seine Kunden über Prime-Mitgliedschaften an sich binden kann, dürfte das zu einem stetigen Wachstum und Cashflow aus dem Einzelhandel führen, da immer mehr Verbraucher auf Onlineshopping setzen.

Der andere Faktor ist Amazon Web Services (AWS), das — obwohl es einen kleinen Teil des Umsatzes von Amazon ausmacht — für den Großteil der Gewinne verantwortlich ist. Im Jahr 2018 stieg der Umsatz von AWS um 47 % auf 25,7 Mrd. US-Dollar, wobei 7,3 Mrd. US-Dollar des Betriebsergebnisses von Amazon in Höhe von 12,4 Mrd. US-Dollar aus dem Cloud-Segment stammen. Mit anderen Worten, es sieht noch nicht einmal annähernd so aus, als hätte Amazon sein volles Potenzial erreicht.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einem Amazon-Tochterunternehmen, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon. The Motley Fool empfiehlt eBay.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 20.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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