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Warum ich die Lufthansa-Aktie nach der Germania-Pleite besonders interessant finde

Quelle: Thomas Brantl

Und wieder ist eine Airline pleitegegangen – Anfang Februar erwischte es die Germania. Nach Air Berlin verschwindet damit die nächste Berliner Airline vom Himmel.

Für mich als Lufthansa (WKN:823212)-Aktionäre ist das natürlich ein bedeutendes Ereignis. Zum einen möchte ich wissen, was bei der Germania schiefgelaufen ist – vielleicht könnte das gleiche Problem der Lufthansa zukünftig ebenfalls das Leben schwermachen. Zum anderen interessieren mich die Auswirkungen auf die Branche im Allgemeinen.

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Was bei Germania schiefgelaufen ist

Bereits im Januar war von finanziellen Schwierigkeiten bei der Germania zu hören – es schien jedoch zunächst so, als würde eine Investorengruppe in die Presche springen und die angeschlagene Airline retten. Dieser Deal kam jedoch nicht zustande, die Liquiditätslücke konnte nicht geschlossen werden und der Germania blieb nichts anderes übrig als der Insolvenzantrag.

Die entscheidende Frage: Warum ist die Germania überhaupt in diese missliche Lage gekommen? Nun, eine richtig detaillierte Begründung habe ich nicht gefunden. Einzige Erklärung des Unternehmens: Die explodierenden Treibstoffkosten und eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Serviceeinsätzen an der Germania-Flotte haben die Airline in die roten Zahlen gedrückt.

Wenn du mich fragst, dann handelt es sich hierbei allerdings wohl eher um vorgeschobene Gründe – denn der Ölpreis notierte zwischen den Jahren 2011 und 2014 ununterbrochen höher, als er das im Jahr 2018 in seiner Spitze getan hat. Und damals ist man ja auch nicht pleitegegangen.

Meiner Meinung nach dürfte es vor allem zwei Gründe geben, die die Germania in die Pleite getrieben haben: Zum einen haben es kleine Airlines ohnehin schwerer, einen profitablen Flugbetrieb auf die Beine zu stellen. Zum anderen verfügte die Germania über keinerlei Wettbewerbsvorteile, über die beispielsweise die Lufthansa mit ihrem riesigen Streckennetz, Miles & More und ihrer bekannten Marke oder Ryanair (WKN:A1401Z) mit seiner niedrigen Kostenstruktur und dem steuerbegünstigten Standort verfügen.

Ich sehe im Germania-Niedergang daher nicht das geringste Anzeichen für Probleme, die auch die Lufthansa heimsuchen könnten – ganz im Gegenteil!

Auch in schweren Zeiten funktioniert die Lufthansa

Nicht nur die Germania hat es erwischt – eine ganze Reihe von Fluggesellschaften musste in den letzten Monaten den Flugbetrieb einstellen.

Airline  insolvent seit
Primera Air     02.10.2018
Azur Air DeutschlandSeptember 2018
Small PlanetSeptember 2018
VLM     31.08.2018
Skywork Airlines     29.08.2018

Quelle: stern.de

Das Airlinegeschäft ist derzeit also scheinbar extrem schwierig – vor allem die kleinen Airlines sterben weg wie die Fliegen! Umso bemerkenswerter ist die gute Performance der Lufthansa in diesem schwierigen Umfeld.

Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete man einen Rekordgewinn – und 2018 hat man aller Voraussicht nach nur leicht unterhalb dieser Rekordmarke abgeschlossen. Trotz zeitweise hoher Treibstoffkosten, trotz Preiskampfs mit Billigairlines wie Ryanair und trotz der Eurowings-Probleme.

Ich finde diese relative Stärke extrem beeindruckend! Während viele Konkurrenten pleitegehen, erwirtschaftet die Lufthansa historisch hohe Gewinne. Dies dürfte vor allem – wie oben erwähnt – am Größenvorteil und den daraus resultierenden Wettbewerbsvorteilen liegen.

Die Germania-Pleite untermauert daher einmal mehr, dass die Lufthansa gegenüber den allermeisten Konkurrenten über entscheidende Wettbewerbsvorteile verfügt – und das ist in meinen Augen ein wunderbares Zeichen für uns Aktionäre!

Wieder ein Konkurrent weniger – die Konsolidierung geht weiter

So bitter es für die Germania-Mitarbeiter und deren gestrandete Passagiere auch sein mag: Aus Sicht der Lufthansa führt jeder Konkurrent, der von der Bildfläche verschwindet, zu einer Verbesserung der Situation.

Ein paar verfügbare Slots mehr (das sind fest zugewiesene Zeitfenster an Flughäfen, die für Start und Landung benötigt werden), abnehmender Preisdruck auf ein paar Strecken – aus Lufthansa-Sicht zwei positive Aspekte, die jede Pleite eines Konkurrenten mit sich bringen.

Klar, die Germania war mit ihren 34 Maschinen nicht gerade der größte Lufthansa-Konkurrent. Die genannten positiven Aspekte dürften daher keine allzu großen Auswirkungen auf das Geschäft der Lufthansa haben. Aber: Kleinvieh macht auch Mist – und deshalb sorgen auch kleinere Konkurrenten, die vom Markt verschwinden, für eine Verbesserung der Situation.

Die Lufthansa-Aktie ist einer meiner DAX-Favoriten

Die Germania-Pleite zeigt einmal mehr, dass die Lufthansa vieles besser macht als ihre Konkurrenten – Warren Buffett würde hier wohl von Burggraben sprechen. Hinzu kommt, dass die Lufthansa-Aktie derzeit mir einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 5 ein echtes Schnäppchen ist.

Mein Fazit zur Lufthansa-Aktie fällt daher ziemlich positiv aus – sie gehört zu meinen absoluten DAX-Favoriten.

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Thomas Brantl besitzt Aktien der Lufthansa und von Ryanair. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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