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Eine Tabelle zu Börsenkorrekturen, die man gesehen haben muss

Investor denkt nach Aktien
Foto: Getty Images

Nachdem 2017 eines der ruhigsten Jahre überhaupt an der Börse war, folge im vergangenen Jahr ein dramatischer Weckruf.

2018 wurde der Aktienmarkt gleich zwei separaten Korrekturen unterzogen, von denen die letzte noch andauert. Das mag überraschen angesichts der Tatsache, dass wir wie gewohnte neue Höchststände erreicht haben, aber seit 1950 gab es 37 Korrekturen im  S&P 500 (WKN:A0AET0), so die Daten des Marktforschungsunternehmens Yardeni Research. In diesem Fall definiere ich eine Korrektur als einen Rückgang von mindestens 10 % im S&P 500 (d.h. keine Aufrundung) von einem neuen Hoch. Das ergibt durchschnittlich eine Korrektur alle 1,86 Jahre.

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Natürlich wissen wir sehr wohl, dass sich die Börse nicht an Durchschnittswerte hält. Die aktuelle Korrektur, die beim S&P 500 schon knapp und deutlich mehr beim technologielastigen Nasdaq Composite die Grenze zum Bärenmarkt überschritten hat, hat Unruhe an die Wall Street gebracht. Jetzt machen sich die Investoren natürlich Sorgen.

Baisse-Signale gibt es in Hülle und Fülle

So hat beispielsweise der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China ein reales Potenzial, das BIP-Wachstum der beiden größten Volkswirtschaften der Welt negativ zu beeinflussen. Selbst wenn beide Seiten mitten in einem 90-Tage-Zollabkommen stecken, gibt es keine Anzeichen dafür, dass aussagekräftige langfristige Handelsverträge im Entstehen sind.

Auch der Anleihenmarkt sendet viele Warnsignale aus. Sinkende 10-jährige Renditen von Staatsanleihen bedeuten, dass die Investoren die Sicherheit von Anleihen im Gegensatz zur Volatilität des Aktienmarktes suchen. Bedenke dabei, dass sich die Anleiherenditen und -kurse in entgegengesetzte Richtungen bewegen, so dass die Renditen dieser Anleihen sinken werden, wenn die Menschen Anleihen kaufen und so ihren Preis in die Höhe treiben.

Diese Aktivität beim Kauf von Anleihen hat viel Gerede über eine mögliche Umkehrung der Zinskurve hervorgerufen. Die Zinsstrukturkurve — eine visuelle Darstellung der Renditen von Staatsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten — bewegt sich in einer gesunden Wirtschaft in der Regel nach oben rechts. Im Wesentlichen weisen längerfristige Laufzeiten höhere Renditen auf als kurzfristige Laufzeiten, was wichtig ist, da die Banken Geld zu kurzfristigen Zinssätzen aufnehmen und zu langfristigen Zinssätzen verleihen. Eine Verringerung dieser Lücke oder eine Umkehrung, bei der kurzfristigen Renditen die längerfristigen Renditen übersteigen, ist in der Regel ein beunruhigendes Zeichen. Es ist zwar keine Garantie für eine Rezession, aber seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist jeder Rezession eine Umkehrung der Zinskurve vorausgegangen.

Diese und andere Faktoren lassen einige Investoren fragen, ob sie sich vorerst aufs Beobachten beschränken sollten. Aber wie wir gleich sehen werden, ist das Halten des Kurses ein klügerer Schachzug.

Die Börsenkorrekturtabelle, die du sehen musst

Visuell gesehen waren die letzten 12 Monate unglaublich volatil. Neun der 20 größten Punktzunahmen (nicht zu verwechseln mit prozentualen Zunahmen) im symbolischen Dow Jones Industrial Average (WKN:969420) sind seit Anfang Februar erfolgt, wobei 11 der größten eintägigen Punktabnahmen im Dow im gleichen Zeitraum stattfanden.

Diese Volatilität hat zweifellos einige Leute beunruhigt. Aber hier ist der Grund, warum du so schlecht beraten bist, auf den Kurssturz zu setzen:

DATENQUELLE: WIKIPEDIA. DIE 20 GRÖSSTEN PUNKTGEWINNE UND -VERLUSTE DES DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE ALLER ZEITEN.

In der obigen Tabelle siehst du die 20 größten Punktgewinne des Dow aller Zeiten in grün und die 20 größten Punktabnahmen aller Zeiten in rot. Du wirst auch ein Kaleidoskop von Farben sehen, die in der Datumsspalte für diese großen Auf- und Abbewegungen aufgeführt werden. Was diese Farben darstellen, sind entsprechende Bewegungen, die innerhalb eines Zeitraums von drei Wochen stattgefunden haben.

So markiert beispielsweise das gelbe Highlight am 24. Dezember 2018 und 3. Januar 2019 die jeweils dreizehnt- und und zwölftgrößten Punktverluste des Dow in der Geschichte. Aber wie du auf der linken Seite sehen kannst, hat der Dow auch seine größten und viertgrößten Punktgewinne in der Geschichte am 26. Dezember 2018 und 4. Januar 2019 erreicht, die ebenfalls gelb markiert sind. Jede Farbe in der Spalte Verlust- oder Gewinn korreliert innerhalb eines Zeitraums von drei Wochen nach einem Datum in der gegenüberliegenden Spalte.

Insgesamt sind 31 der 40 größten Punktbewegungen in der Geschichte (77,5 %) innerhalb eines Zeitraums von drei Wochen nach einer Bewegung in die entgegengesetzte Richtung erfolgt. Wenn du also wegen eines großen Punktverlustes im Markt die Flucht ergreifst, besteht eine sehr gute Chance, dass bald ein Tag mit hoher Performance folgen wird — und du ihn verpassen wirst.

Das Timing des Marktes kann dein Verhängnis sein

Wie bedeutsam ist es, diese großen Tage zu verpassen? Bereits 2016, als der Aktienmarkt seine letzte beträchtliche Korrektur vor dem letzten Jahr erfuhr, veröffentlichte J.P. Morgan Asset Management einen Bericht mit dem Titel “Stay Invested During Volatile Markets”. Der Bericht untersuchte die besten und schlechtesten eintägigen Bewegungen des S&P 500 über einen Zeitraum von 20 Jahren zwischen dem 3. Januar 1995 und dem 31. Dezember 2014.

Hätte ein Anleger seine Aktien die gesamten 20 Jahre gehalten, in die auch zwei der größten Börsenrückgänge in der jüngeren Geschichte fielen, nämlich das Platzen der Dotcom-Blase und die Finanzkrise, hätte er den Zeitraum um 555 % höher oder mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 9,9 % beendet.

Hätte man jedoch in diesem mehr als 5.000 Tage dauernden Handelszeitraum nur 10 der besten Tage im S&P 500 verpasst, wäre seine Rendite auf 191 % mehr als halbiert worden. Hätte er mehr als 30 der besten Tage verpasst, wäre die Rendite negativ.

Der Punkt ist, dass kurzfristige Investoren bei dem Versuch, den Markt zu timen, ins Verderben rennen. Die Daten zeigen es. Wenn die Börse das nächste Mal einen großen nominalen Punktabfall aufweist, atme tief durch und wirf einen Blick auf die obige Tabelle. Das könnte dich davor bewahren, eine vorschnelle Entscheidung zu treffen, die dich erhebliche langfristige Gewinne kosten wird.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 15.01.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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