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Wie man einen Börsencrash übersteht

Investor denkt nach Aktien
Foto: Getty Images

Ein Anstieg der „risikofreien“ Rendite (Stichwort: 3-Monats-Schatzwechsel!) ist eine ständige Bedrohung für Aktien, aber steigende Zinsen sind nicht das Einzige, was Aktien-Investoren aus der Bahn werfen könnte.

Der anhaltende Handelskrieg hat dazu geführt, dass sich das US-Handelsungleichgewicht zum zuletzt während der Weltwirtschaftskrise beobachteten Niveau verschlechtert hat, die Lohninflation die Betriebskosten der Unternehmen erhöht und die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Untersuchung der russischen Einmischung bei den Präsidentschaftswahlen 2016 weiterhin als Damoklesschwert über der Wirtschaft hängt.

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Wirft man jetzt noch den steuerlichen Verlustverkauf am Jahresende in den Mix und es gibt wohl gute Gründe, warum die fast zehnjährige Rallye des S&P 500 enden könnte. Bist du bereit, wenn der Aktienmarkt zusammenbricht? Hier sind sechs Dinge, die du tun kannst, um dein Portfolio vor einem Absturz zu bewahren.

Nr. 1: Überdenken der Zuordnung

Der langfristige Anstieg der Aktienkurse hat möglicherweise den Anteil deines in Aktien investierten Portfolios im Vergleich zu anderen Anlagen erhöht. Wenn das wahr ist, dann sollte dein erster Schritt sein, deinen Aktienanteil am Portfolio wieder zu reduzieren.

Es gibt hierfür keine Einheitsgröße, welchen Anteil deines Vermögens du in Aktien stecken solltest, aber Risikobereitschaft und Alter können dir helfen, herauszufinden, welcher Anteil für dich der richtige ist. Als Faustregel empfehlen die Analysten, dein Alter von 110 Jahren abzuziehen und das Ergebnis als Prozentsatz für Investitionen in Aktien zu verwenden. Zum Beispiel hätte ein 70-Jähriger danach 40 % in Aktien, während ein 40-Jähriger 70 % in Aktien investieren würde.

Wenn diese einfache Berechnung zeigt, dass deine Investitionen Aktien zu stark gewichten und die jüngste Korrektur dir ein gewisses Unwohlsein bereitet, dann könnte es an der Zeit sein, deine aktuelle Zuteilung zu überdenken.

Nr. 2: Nicht auf Marge kaufen

Mit Margenkonten kannst du Geld (zu wettbewerbsfähigen Zinssätzen) von deinem Broker leihen und dein Aktienportfolio als Sicherheit verwenden. In einem Bullenmarkt können solche Schulden deine Rendite steigern, aber in einem Bärenmarkt können sie vergangene Gewinne und Ersparnisse auslöschen, weil dein Broker dich zwingen kann, Aktien zu verkaufen oder Geld nachzuschießen, um dein Konto zu decken.

Und so funktioniert ein Margenkonto: Nehmen wir an, du zahlst 50.000 US-Dollar auf ein Margenkonto und nutzt eine Marge im Verhältnis 2:1. In diesem Szenario würdest du 100.000 US-Dollar in Aktien investiert haben, die sich aus deinem Beitrag von 50.000 US-Dollar und einem Margendarlehen von 50.000 US-Dollar zusammensetzen. Wenn deine Aktien um 10 % im Kurs steigen, dann würde dein Konto auf 110.000 US-Dollar anwachsen, was einer Rendite von 20 % auf deine Investition von 50.000 US-Dollar entspricht.

Umgekehrt, wenn deine Aktien um 10 % fallen, dann wäre dein Portfolio von 100.000 US-Dollar nur noch 90.000 US-Dollar wert, was einem Verlust von 20 % auf deine Investition von 50.000 US-Dollar entspricht. Es wird jedoch noch schlimmer. Da du deinem Broker noch den ursprünglichen Betrag schuldest, den du dir geliehen hast, kann dein Broker dich zwingen, Aktien zu verkaufen oder mehr Geld einzuzahlen, um deinen Kontostand wieder in Übereinstimmung mit deinem Kredit zu bringen.

Im Allgemeinen verstoßen Investoren gegen ihre Mindestdeckungsanforderung, wenn ihre Sicherheiten auf ihren Konten unter 25 % des auf die Marge aufgenommenen Betrags fallen. Wenn dir das passiert, dann wird der Broker Aktien in deinem Depot liquidieren oder von dir verlangen, mehr Geld auf dein Konto einzuzahlen. Aufgrund dieser Regeln ist es möglich, mehr als 100 % der Investition zu verlieren.

Da ein Bärenmarkt ein 20-prozentiger Rückgang an der breiteren Börse ist, kann es sein, dass deine Investitionen um das Doppelte dieses Prozentsatzes sinken – oder sogar noch mehr, wenn du in Aktien mit hohem Wachstum investiert hast, die bei Crashs unterdurchschnittlich abschneiden. Anstatt das Risiko eines Margin-Calls und steiler Verluste einzugehen, solltest du erwägen, genug Aktien zu verkaufen, bevor du es zu ungünstigen Preisen tun musst.

Nr. 3: Nutze den Durchschnittskosteneffekt

Leider sind die meisten Investoren schrecklich, was das Timing angeht. Infolgedessen verpassen viele günstige Schnäppchenpreise. Es gibt keine perfekte Strategie, um einen Markteinbruch auszunutzen, aber der Durchschnittskosteneffekt kann helfen.

Eine Durchschnittskostenstrategie beinhaltet die Investition eines bestimmten Betrags in einem bestimmten Intervall, z. B. monatlich. Das macht man zum Beispiel, wenn man in jeder Lohnperiode einen Teil seines Gehalts in einen Pensionsplan einbringt.

Die Durchschnittskostenstrategie während eines Marktrückgangs kann dazu beitragen, die Durchschnittskosten zu senken, was die langfristigen Renditen verbessert, da die Investition eines bestimmten Geldbetrags Stück für Stück über einen längeren Zeitraum bedeutet, dass man mehr Aktien kauft, wenn die Märkte zusammenbrechen, als bei steigenden Märkten. Da die Börse im Laufe des letzten Jahrhunderts nach oben und nicht nach unten tendiert hat, war dieser Ansatz gewinnträchtig.

Wenn du bereits eine solche Strategie anwendest, dann erwäge, den Betrag zu erhöhen, den du während eines Marktrückganges investierst. Solltest du diese Strategie nicht bereits anwenden, fang jetzt damit an, denn dadurch entfällt die Notwendigkeit, den richtigen Zeitpunkt für den Kauf genau vorherzusagen.

Nr. 4: Überprüfung deiner Aktien

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um deine Aktien zu bewerten und sicherzustellen, dass die Gründe, aus denen du sie einst gekauft hast, immer noch gelten – insbesondere, wenn die Anzahl der Aktien in deinem Portfolio während des Bullenmarktes zugenommen hat.

Der einfachste Weg, das zu tun, ist, dein Anlagetagebuch zu überprüfen. Aber selbst wenn du so etwas nicht führst, solltest du dich trotzdem an deine Gedanken erinnern, als du die Aktie gekauft hast. Wenn die These, die du damals hattest, keinen Bestand mehr hat, dann ist es an der Zeit, sich auf andere Aktien zu konzentrieren. Ein Wort der Vorsicht: Dein Grund für den Besitz einer Aktie sollte sich auf das Geschäft und die Aussichten beziehen, nicht auf den vergangenen oder aktuellen Kurs.

Warum? Die Konzentration auf den Kurs allein kann dazu führen, dass du großartige Unternehmen verkaufst, die deine langfristigen Renditen steigern können. Man stelle sich zum Beispiel vor, dass jemand Amazon.com verkauft hätte, als der S&P 500 2002 um 23 % zurückging und die Aktie für 19 US-Dollar gehandelt wurde, oder jemand hätte Netflix verkauft, als der S&P 500 2008 um 38 % fiel und das Unternehmen für 4 US-Dollar je Aktie zu haben war.

@themotleyfool
Einen zukünftigen langfristigen Gewinner aus deinem Portfolio zu verkaufen ist viel schädlicher, als einen zukünftigen langfristigen Verlierer zu haben.

Nr. 5: Kühlen Kopf bewahren

Zu beobachten, wie dein Portfolio während eines Börsencrashs an Wert verliert, ist schrecklich, aber es kann helfen, Rückgänge in einen historischen Kontext zu stellen.

Wie ich bereits erwähnte, ist der langfristige Trend des Marktes nach oben gerichtet, aber er umfasst viele Perioden, in denen die Aktien 10 %-Korrekturen erlitten haben und sie während der Bärenmärkte um 20 % oder mehr zurückgingen. Laut Yardeni Research gab es seit 1950 36 Rückgänge von 10 % oder mehr im S&P 500, darunter einen 49-prozentigen Crash zwischen 2000 und 2002 und einen 57-prozentigen Crash zwischen 2007 und 2009.

Täusche dich nicht: Einen Wertverlust von 50 % über einen Zeitraum von zwei Jahren zu erleiden, ist herzzerreißend. Aber jeder dieser 36 Rückschläge ging einer bedeutenden Rallye voraus, die den Marktwert des S&P 500 danach wieder auf Rekordhöhen gesteigert hat. Und diese Überlegung kann dir helfen, nicht emotional auf einen Crash zu reagieren, der deine langfristige Ruhestandstrategie beeinträchtigt.

Nr. 6: Halte deine Merkliste bereit

Ein Fehler, den Investoren machen, ist, nicht auf Markteinbrüche vorbereitet zu sein – und deshalb eher emotional als proaktiv zu reagieren. In der Vergangenheit sagte mein Team immer: „Plane einen Handel, handle nach Plan“, und dieses Mantra ist nie wahrer als wenn die Märkte fallen.

Eine gute Möglichkeit, um sicherzustellen, dass du die Vorteile eines Börsencrashs nutzen kannst, besteht darin, aktiv eine Beobachtungsliste der Top-Aktien zu führen, die du gerne zu deinem Portfolio hinzufügen würdest. Diese Liste sollte fünf bis zehn hochwertige Aktien enthalten, die zu deinem Anlageansatz und deinen Zielen passen. Wenn du zum Beispiel ein Einkommensinvestor bist, kann deine Liste Pharma-Aktien wie Johnson & Johnson (WKN:853260) enthalten, die eine lange Erfolgsgeschichte in Bezug auf Umsatz, Ertrag und Dividendenwachstum aufweisen. Wenn du ein Wachstumsinvestor bist, sollte sie disruptive Unternehmen umfassen, die das Potenzial haben, Märkte neu zu gestalten, wie z. B. die Digital-Payment-Firma Square (WKN:A1W1XEQ).

Die Beobachtungsliste wird bei jedem ein wenig anders aussehen, aber was zählt, ist, dass man eine hat. Wenn du dir eine anlegst, dann wirst du in der Lage sein, das Beste aus einem Börsencrash zu machen, besonders wenn du das Risiko gemindert hast, indem du deine Zuteilung zu Aktien anpasst, Margenkäufe vermeidest und sicherstellst, dass du nur auf die Titel setzt, in die du am meisten Vertrauen hast.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einem Amazon-Tochterunternehmen, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und am 12.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon, Netflix und Square. The Motley Fool besitzt Aktien von Johnson & Johnson und hat folgende Optionen: Short Januar 2019 $140 Calls auf Johnson & Johnson und Short Januar 2019 $80 Calls auf Square.



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