Warum Facebook im Jahr 2018 um 20 % gefallen ist
Für die Investoren des Social-Media-Giganten war 2018 ein Jahr, das man getrost vergessen kann. Facebook (WKN:A1JWVX) wurde von fast allen angegriffen – von den Regierungsbehörden, der Wall Street, ja sogar von den Leuten auf der Straße.
Es begann mit der Meldung, dass ein wenig bekanntes Datenanalyse-Unternehmen namens Cambridge Analytica während der Präsidentschaftswahl 2016 auf private Daten von den Nutzern im sozialen Netzwerk zugegriffen hatte. Das löste einen Sturm der Kritik aus, der darauf gerichtet war, wie Facebook mit den Nutzerinformationen umgeht und welche Inhalte im Netzwerk erlaubt sind.
Um gegen die Missbrauchsfälle vorzugehen, hat sich Facebook bemüht, die gesammelten Daten zu schützen und die Inhalte, die veröffentlicht werden, etwas genauer zu untersuchen. Obwohl Sicherheit keine schlechte Sache ist – wir sprechen von einem Softwareunternehmen mit über 2,6 Mrd. monatlichen Nutzern weltweit –, hat die Aktie nicht gut darauf reagiert.
Ein Bärenmarkt für Social Media
Die Umsätze sind weiterhin in rasantem Tempo gestiegen, obwohl sich das Wachstum der Nutzerzahlen verlangsamte und die Kontrollen zunahmen. Die Werbeplattform des Unternehmens erzielte im dritten Quartal 2018 33 % mehr Umsatz als im Vorjahr. Das Problem ist jedoch, dass die Gewinnmargen schrumpfen, da das Unternehmen viel Geld für die Sicherheit und die Update-Dienste ausgibt, um die Entwicklung hin zu mehr Videokonsum zu berücksichtigen.
Das wird in den bisher veröffentlichten Jahresergebnissen deutlich.
Kennzahl | Neun Monate zum 30. September 2018 | Neun Monate zum 30. September 2017 | Erhöhung (Rückgang) im Jahresvergleich |
---|---|---|---|
Umsatz | 38,9 Milliarden USD | 2,77 Milliarden USD | 40,4 % |
Gesamtkosten und Aufwendungen
| 21,8 Milliarden USD | 14,8 Milliarden USD | 47,3 % |
Betriebsgewinnmarge | 44,7 % | 46,4 % | (1,7 Prozentpunkte) |
Ergebnis pro Aktie | 5,20 USD | 3,95 USD | 31,6 % |
Datenquelle: Facebooks Quartalsberichte.
Sinkende operative Gewinnmargen (nicht der tatsächlich erzielte Gewinn) sind die Hauptursache für den bisherigen Rückgang der Facebook-Aktie um 20 %. Die Betriebsgewinnmarge sank im dritten Quartal sogar auf 42 % (gegenüber 50 % im Vorjahr). Facebook erwartet, dass sie langfristig in den 30er-Prozentbereich fallen wird. Es wird befürchtet, dass steigende Kosten in naher Zukunft die Gewinne begrenzen könnten.
Der weite Weg zum Ziel
Das Gewinnwachstum ist jedoch trotz höherer Aufwendungen nach wie vor ungebrochen und intakt. Das wird sich wahrscheinlich nicht ändern. Facebook erwartet, dass sich die Umsätze im Vergleich zum dritten Quartal im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich verlangsamen. Mit einer Wachstumsrate von 33 % im dritten Quartal entspricht das mmer noch einem leichten zweistelligen Zuwachs bis zum Ende des Jahres 2018.
Das Umsatzwachstum wird wahrscheinlich von “Stories” und anderen Videoinhalten kommen, da die Einbindung von Anzeigen in diese neueren Netzwerkfunktionen noch in Arbeit ist. Während Facebook diesen Übergang durchläuft, glaubt das Management, dass das Unternehmen noch stärker als bisher durch höhere Werbepreise und Kundenbindung zum Erfolg kommen wird.
Das ergibt einen ziemlich guten Wert für eine weiterhin hochwertige Aktie. Das künftige Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 19,0. Facebook ist damit nicht der billigste Tech-Riese auf dem Markt, aber es ist ein Schnäppchen, wenn Facebook weiterhin das Ergebnis um mehr als 20 % steigert, wie prognostiziert. Kurz gesagt, 2018 war ein unangenehmes Jahr, aber dieses schlechte Jahr könnte eine Gelegenheit für langfristige Investoren sein, die auf der Suche nach einem guten Geschäft sind.
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Dieser Artikel wurde von Nicholas Rossolillo auf Englisch verfasst und am 15.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Facebook. The Motley Fool hat folgende Optionen: Short November 2018 $155 Calls auf Facebook und Long November 2018 $135 Calls auf Facebook.