1 tolle Lektion aus der jüngsten IPO-Erfolgsgeschichte von Berkshire Hathaway
Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) hat kürzlich in zwei ausländische Fintech-Unternehmen investiert. Eines von ihnen, StoneCo (WKN:A2N7XN), war eine IPO-Investition für Berkshire – das heißt, der von Warren Buffett geführte Konzern kaufte Aktien beim Börsengang von StoneCo.
Seit dem Börsengang ist der Aktienkurs von StoneCo um mehr als 11 % gestiegen, was für Berkshire einen ziemlich erfreulichen Gewinn in nur ein paar Wochen bedeutet. Diese Investition ist jedoch ein Paradebeispiel dafür, warum es für Berkshire Hathaway so schwer ist, weiterhin die Art von Renditen zu generieren, die man von Buffett erwartet
Eine der jüngsten Fintech-Investitionen von Berkshire ist (bisher) ein großer Gewinner
Hier sind die Details, die wir über die StoneCo-Investition von Berkshire bisher erfahren haben. Berkshire zahlte 340 Mio. US-Dollar für 14.166.748 Aktien von StoneCo beim Börsengang des Unternehmens, der am 25. Oktober stattfand.
Die Aktien wurden während des Börsengangs zu einem Kurs von 24 US-Dollar gehandelt und notierten zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes bei 27,40 US-Dollar (13.00 Uhr EST am 9. November). Insgesamt hat Berkshires Beteiligung in etwas mehr als zwei Wochen bereits rund 48,2 Mio. US-Dollar gewonnen. Das entspricht einem Zuwachs von 14,2 % gegenüber der Investition von 340 Mio. US-Dollar.
Es ist schwierig, prozentual viel herauszuholen
Obwohl das offensichtlich eine schöne Rendite ist, besteht das Problem darin, dass Investitionen dieser Art nichts wirklich Großartiges für die Aktionäre von Berkshire Hathaway sind.
Hier eine schnelle mathematische Erklärung davon, warum die Investoren sich nicht über die StoneCo-Renditen freuen können, oder irgendwelche andere Investitionen ähnlicher Größe.
Berkshire hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 540 Mrd. US-Dollar. Eine Aktie der Klasse B von Berkshire (die sich die meisten Investoren leisten können) handelt zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes für etwa 220 US-Dollar. Wenn man die Klasse-A-Aktien als Äquivalente mit einrechnet, sind rund von 2,5 Mrd. Klasse-B-Aktien von Berkshire im Umlauf.
Das bedeutet, dass die tolle Rendite der StoneCo-Investition zu einem Gewinn von weniger als 0,02 US-Dollar pro Aktie für die Investoren von Berkshire führt – oder weniger als ein Hundertstel von 1 %.
Jetzt ist ein Anstieg von 14 % bei einer Investition in nur zwei Wochen eine recht gute Rendite. Die meisten würden begeistert sein, wenn sie eine Aktie kauften und diese so schnell nach oben ging. Wegen der schieren Größe von Berkshire Hathaway spielt es jedoch für die Investoren auf Aktienbasis kaum eine Rolle. Da das Unternehmen so groß geworden ist, müsste es Milliarden, oder besser gesagt zig Milliarden Gewinn machen, um einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis zu haben. Es gibt jedoch nur wenige attraktive Investitionsmöglichkeiten in diesem Bereich.
Es ist jedoch immer noch möglich, den Markt zu übertreffen
In seinem Brief zum 50-jährigen Jubiläum an die Aktionäre warnte Warren Buffett vor einigen Jahren, dass die Renditen von Berkshire in den nächsten 50 Jahren nicht annähernd an die der ersten 50 Jahre heranreichen würden. Berkshires Größe ist der Grund dafür.
Von 1965 bis Ende 2017 stieg die Aktie von Berkshire mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 20,9 %. Wenn dieses Leistungsniveau für weitere 20 Jahre aufrechterhalten werden könnte, würde die Marktkapitalisierung dann mehr als 24 Billionen US-Dollar betragen. Nach 30 Jahren wären es mehr als 160 Billionen US-Dollar. Nach 50 Jahren… du siehst schon – irgendwann wird es mathematisch unmöglich, mehr als 20 % Rendite aufrechtzuerhalten.
Dennoch sollte das Geschäftsmodell von Berkshire es dem Unternehmen ermöglichen, den Markt weiterhin zu übertreffen, nur nicht mit einem solchen Vorsprung. Die Aktie hat bis jetzt den S&P 500 in 2018 bei weitem übertroffen, aufgrund einer Kombination aus starker Performance der Tochterunternehmen und guter Rendite des Aktienportfolios.
Immer noch eine großartige Investition, aber du solltest deine Erwartungen im Zaum halten
Das ist der Punkt. Wenn du die Performance von Warren Buffett der letzten 50 Jahre nachahmen möchtest, ist jetzt eine Investition in Berkshire Hathaway nicht der richtige Weg. Die Mathematik funktioniert an diesem Punkt der Unternehmensentwicklung einfach nicht mehr so wie früher.
Berkshire ist jedoch eine angemessene Investition für Menschen, die verstehen, dass das Unternehmen eine diversifizierte Sammlung von Unternehmen und Investitionen ist, die von den besten Managern ausgewählt wurden. Berkshire wird eine Investition von 1.000 US-Dollar nicht in mehr als 23 Mio. US-Dollar verwandeln, wie es in den ersten 53 Jahren mit Buffett an der Spitze der Fall war. Es sollte trotzdem eine großartige Möglichkeit sein, im Laufe der Zeit Wohlstand aufzubauen.
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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel, CFP auf Englisch verfasst und am 12.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.