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Sind Internetaktien eigentlich zyklisch?

Fastly Aktie
Foto: Getty Images

Die Börsen neigen derzeit wieder dazu, ein wenig zu korrigieren. Sicherheitsbedürftige Investoren könnten in dieser turbulenten Phase vermehrt dazu übergehen, in defensive, nicht-zyklische Aktien zu investieren, um das eigene Portfolio vor größerer Volatilität zu bewahren.

Eine spannende Frage bei diesem Auswahlprozess könnte nun jedoch sein, was sich hinter Internetaktien konkret verbirgt. Sind sie zyklisch? Oder eher nicht-zyklisch und dadurch defensiv? Lass uns diesbezüglich ein paar Foolishe Überlegungen anstellen.

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Keine einfache Frage

Die Beantwortung dieser Frage stößt eigentlich ziemlich schnell an ihre logischen Grenzen. Eine einheitliche Definition von „Internetaktie“ gibt es eigentlich nicht. Was sie nämlich im Grunde genommen lediglich eint, ist, dass sie in irgendeiner Weise mit dem Internet zu tun haben bzw. dass ihr Geschäftsfeld primär irgendwo in den Weiten des WWW begründet liegt.

Innerhalb des Internets hat sich inzwischen jedoch bereits ein breites Spektrum unterschiedlicher Unternehmen angesiedelt. Da wäre beispielsweise Amazon (WKN:906866), das in führender Position im Bereich des E-Commerce unterwegs ist, allerdings ebenso in technologischen Gefilden, beispielsweise bei der Cloud tätig ist.

Oder eben Konzerne wie Alphabet (WKN:A14Y6F), das beispielsweise mit Google und YouTube vornehmlich auf Daten und Informationen abzielt bzw. grundlegende Onlinedienste bereitstellt.

Und natürlich noch eine ganze Menge dazwischen, wie die ebenfalls lukrativen Geschäftsfelder Werbung, soziale Netzwerke, Gaming und dergleichen, was alles irgendwo seine individuelle Ausprägung findet. Eine grundsätzliche Vergleichbarkeit ist daher in dieser Kategorie nicht gegeben und Internet ist leider kein Sammelbegriff für Aktien, die man als Investor in Schwarz-Weiß-Analogie in eine zyklische oder nicht-zyklische Schublade pressen kann.

Was das für uns als Investoren bedeutet

Für uns Anleger heißt das an dieser Stelle natürlich, ganz genau hinzuschauen. Zyklisch und nicht-zyklisch ergeben sich bei Aktien, die in irgendeiner Weise mit dem Internet zu tun haben, nicht durch den großen Oberbegriff, sondern hier wird eine genauere Differenzierung des Geschäftsmodells notwendig. So leicht wie bei anderen Obergriffen, beispielsweise Lebensmittel als nicht-zyklisches Segment und Autobauer als stark zyklische Vertreter, ist es hierbei nicht.

Grundsätzlich könnte man jedoch dazu übergehen, dass alles, was primär auf Daten basiert – und für die Nutzer selbst primär kostenfrei ist – eher unzyklisch sein dürfte. Google, YouTube und dergleichen werden schließlich stets abgerufen und nicht nur, wenn die Wirtschaft floriert.

Der E-Commerce hingegen könnte jedoch schon deutlich zyklischer sein. Wenn die makroökonomische Wirtschaftsleistung nachlässt, werden vermutlich weniger Personen Geld für neue Elektronik, Haushaltsgegenstände oder anderen Bestell-Schnickschnack übrig haben, der nicht zwingend notwendig ist. Das könnte hier zumindest primär zu einer Belastung führend, auch wenn man hier bedenken sollte, dass der E-Commerce weiterhin Geschäftsanteile auf Kosten des stationären Einzelhandels auf sich vereinen könnte. Diese Entwicklung könnte generelle, zyklisch bedingte Einbußen natürlich weiterhin kompensieren.

Auch auf Abonnements basierende, kostenpflichtige Internetdienste, wie beispielsweise das TV-Programm von Netflix (WKN:552484) oder auch das Premium-Käufermodell von Amazon, könnten in diesen Zeiten so manchem persönlichen Rotstift zum Opfer fallen.

Doch ist all das letztlich auch wieder nur sehr grob und oberflächlich gedacht. Je nach Warenangebot oder Dienst könnte es auch hier unterschiedliche Ausprägungen geben bezogen auf die Frage, ob es sich letztlich um eine zyklische oder nicht-zyklische Aktie handelt.

Foolishes Fazit

Was wir daher unterm Strich lediglich festhalten können, ist, dass sich Internetaktien nur schwer in eine konkrete Kategorie pressen lassen. Quasi in jedweder Hinsicht.

Investoren müssen daher immer genau hinschauen, ob dieses oder jenes Internetgeschäft eher auf einem zyklischeren Geschäftsmodell basiert oder auch in Abschwungzeiten ein Evergreen sein könnte.

Man kann angesichts eines solchen Fazits natürlich anführen, dass diese Schwierigkeit bei der Präzisierung den jeweiligen Analyseprozess zusätzlich erschwert. Allerdings sollte man auch bedenken, dass wir durch diese breite Fächerung erst die Möglichkeit erhalten, auf vielen unterschiedlichen Wegen von den breiten Chancen des Internets zu profitieren – was ich jedenfalls insgesamt als Bereicherung einordnen würde.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon und Netflix.



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