Microsoft hat Intel gleich 3mal überholt
Der Software-Riese Microsoft (WKN:850747) und der Chip-Spezialist Intel (WKN:855681) sind praktisch synonym für die Personal-Computer-Revolution. Microsoft schuf Windows, das dominante PC-Betriebssystem, während sich Intel als dominanter Anbieter von Chips für diese Systeme durchsetzte.
In den 90er Jahren und bis Anfang der 2000er Jahre erlebten diese beiden Unternehmen einen extremen Wertanstieg — bevor die Aktienkurse nach dem Platzen der Dotcom-Blase wieder auf den Boden der Realität zurückfielen.
Seit dem Platzen der Dotcom-Blase sind die Microsoft-Aktien jedoch nicht nur wieder auf die vorherigen Höchststände zurückgekehrt, sondern haben diese sogar noch übertroffen. Diesmal spiegelt der Aktienkurs des Unternehmens seine fundamentale Geschäftsentwicklung wohl deutlich besser wider als vor fast 20 Jahren.
Obwohl Intel ein großes und profitables Unternehmen ist, muss der Aktienkurs erst noch zu den Höchstständen vor der Dotcom-Blase zurückfinden — geschweige denn diese übertreffen.
Sehen wir uns drei Sachverhalte an, wie Microsoft Intel hinter sich gelassen hat.
Der Umsatz
In den letzten 12 Monaten hat Microsoft 110,36 Mrd. US-Dollar Umsatz generiert. Intel hat im Vergleich dazu 66,23 Mrd. US-Dollar an Umsatz eingenommen. Intels Einnahmen sind keineswegs gering — das Unternehmen war laut IC Insights im Jahr 2017 der zweitgrößte Chiphersteller nach Einnahmen hinter dem Speicherriesen Samsung, aber Microsoft liegt hier klar vorne.
Es gab einen Zeitraum bis Anfang der 2000er Jahre, in dem Intel mehr Umsatz erzielte als Microsoft. In den Jahren nach diesem Übergangspunkt hat Microsoft Intel jedoch einfach hinter sich gelassen.
Freier Cashflow und Betriebsergebnis
Beide Unternehmen generieren beträchtliche Mengen an Bargeld, aber wenn es um den freien Cashflow geht, ist Microsoft weit voraus, und das schon seit vielen Jahren.
In den letzten 12 Monaten hat Microsoft fast 35,1 Mrd. US-Dollar an operativen Einnahmen erwirtschaftet, während Intel fast 20,5 Mrd. US-Dollar generiert hat. Obwohl die Differenz zwischen den jeweiligen Werten in den letzten 12 Monaten nicht so groß ist wie die Differenz beim freien Cashflow, hat Microsoft hier immer noch einen großen Vorsprung.
Intel und Microsoft hatten in den letzten 12 Monaten ähnliche operative Margen, obwohl Microsoft einen leichten Vorteil hatte:
Unterschiedliche Marktkapitalisierung
Microsoft hat mehr freien Cashflow als Intel und daher ist es nicht verwunderlich, dass das Unternehmen heutzutage mehr wert ist als Intel. Bemerkenswert ist jedoch, wie groß der Unterschied in der Marktkapitalisierung zwischen den beiden Technologieriesen ist.
Obwohl Microsoft seit einiger Zeit wertvoller ist als Intel, ist die Kluft zwischen den beiden in letzter Zeit dramatisch gewachsen. Microsofts Marktkapitalisierung liegt bei fast 866 Mrd. US-Dollar, während die von Intel bei 222 Mrd. US-Dollar liegt.
In den letzten 12 Monaten hat Microsoft etwa das 2,54-Fache des freien Cashflows von Intel generiert. Microsofts Marktkapitalisierung liegt jedoch bei etwa dem 3,9-Fachen der von Intel. Das impliziert, dass Microsoft nicht nur mehr freien Cashflow generiert als Intel, sondern dass die Investoren auch bereit sind, mehr für jeden Dollar des freien Cashflows von Microsoft zu zahlen als für den von Intel. Anders ausgedrückt, Microsoft verfügt über ein höheres Kurs-Cashflow-Verhältnis als Intel.
Unterm Strich
Microsoft wirkt erfolgreicher als Intel. Das Unternehmen generiert mehr Umsatz, wirft mehr freien Cashflow ab und ist wertvoller.
Darüber hinaus hat die Microsoft-Aktie in den letzten fünf Jahren einfach eine deutlich höhere Wertsteigerung erzielt als die Intel-Aktie.
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Teresa Kersten ist Mitarbeiterin von LinkedIn und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. LinkedIn ist Eigentum von Microsoft.
The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 05.10.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.