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Die Softwareroboter kommen – jetzt rechtzeitig investieren!

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Foto: Getty Images

Man stelle sich eine Welt vor, in der repetitive, unkreative Aufgaben am Computer nicht mehr von Menschen gelöst werden müssen. Mitarbeiter von Unternehmen können sich dadurch auf abwechslungsreichere Aufgaben konzentrieren, in denen Einfallsreichtum und Kreativität gefragt sind. Währenddessen werden die stumpfsinnigen Tätigkeiten von einer Software übernommen.

Klingt das für dich nach Utopie und ferner Zukunft? Dann hast du unrecht! Die britische Blue Prism Group (WKN: A2AF88) stellt derartige Lösungen schon heute bereit, und zwar nicht im Labor, sondern für große, namhafte Unternehmen.

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Schauen wir uns Blue Prism mal etwas genauer an und überlegen, ob deren Aktien eine gute Investition sein könnten.

Was sind das für Roboter?

Blue Prism ist ein führendes Unternehmen in der Branche der Robotic Process Automation (kurz RPA). Die Softwareroboter, die im Rahmen der RPA zum Einsatz kommen, sind in der Lage, Softwaresysteme so zu bedienen, wie das ein Mensch auch tun würde. So können Softwareroboter Dateneingaben oder sogar ganze Geschäftsprozesse bewältigen.

Man kann sich das wie folgt vorstellen: Der Softwareroboter kommt an seinen virtuellen Arbeitsplatz und bedient eine Software vollautomatisch mithilfe einer virtuellen Maus und einer virtuellen Tastatur. Da er nicht darauf angewiesen ist, auf einem Bildschirm zu sehen, was er gerade tut, gibt es keinen Bildschirm, sondern der Softwareroboter arbeitet komplett im Verborgenen.

Das ist keineswegs Zukunftsmusik, sondern heute schon real: die Commerzbank, eBayIBMProcter & Gamble und Siemens sind namhafte Kunden von Blue Prism.

Der besondere Vorteil für Anwender liegt darin, dass diese keinerlei Programmierkenntnisse brauchen. Die Arbeitsprozesse können zum Beispiel in Form von Flussdiagrammen, also optischen Darstellungen der Prozesse, eingegeben werden.

Wie weit kann der Markt wachsen?

Sehr weit.

Für Unternehmen ergibt sich durch RPA die Möglichkeit, repetitive Geschäftsprozesse kostengünstiger, schneller und fehlerfreier abzubilden. Produktivität und Effizienz in Unternehmen könnten dadurch massiv ansteigen, und das zu einem hohen Grad: Akademische Studien prognostizieren, dass RPA und verwandte Technologien rund 47 % aller amerikanischen Berufe automatisiert abbilden könnten.

Für menschliche Arbeitnehmer bedeutet der Wegfall von stumpfsinniger, monotoner Arbeit eine starke Reduktion des täglichen Arbeitsaufkommens sowie eine höhere Arbeitszufriedenheit. Für Konsumenten bedeutet die Technologie, dass sie Dienstleistungen günstiger, aber auch in höherer Individualität und Qualität erhalten.

Die Prognosen für das Marktwachstum von RPA gehen weit auseinander. Während Statista 34,2 % jährliches Marktwachstum bis 2021 prognostiziert und P&S Market Research mit jährlich 36,2 % bis 2023 rechnet, geht Grand View Research so weit, 60,5 % Wachstum pro Jahr von 2016 bis 2024 zu prognostizieren.

Das vergangene Wachstum von Blue Prism kann sich wirklich sehen lassen: Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Umsatz mehr als das 2,5-Fache des Umsatzes von 2016! Und auch im Jahr 2018 ist das Unternehmen ähnlich unterwegs, der Umsatz des ersten Halbjahres 2018 lag um 145 % über dem des ersten Halbjahres 2017.

Dabei fällt besonders auf, dass das Umsatzwachstum überwiegend in den Regionen Nord- und Südamerika sowie im Raum Asien-Pazifik zustande kam. Blue Prism beginnt also, seine Umsatzquellen über viele Unternehmen auf der ganzen Welt zu verteilen.

Wie sehen die Unternehmenszahlen aus?

Der Vollständigkeit halber sollten wir einen Blick auf die Unternehmensbilanz werfen. Bei jungen, schnell wachsenden Start-ups ist deren Aussagekraft zwar recht begrenzt, aber wir wären ja keine Fools, wenn wir uns die Bilanz nicht wenigstens ansehen würden.

Zum Ende des ersten Halbjahres 2018 standen 54,6 Mio. Britische Pfund an liquiden Mitteln zur Verfügung, und das Unternehmen hatte einen negativen freien Cashflow (Zufluss von Geld aus dem operativen Geschäft abzüglich der Investitionen) von 707.000 Pfund. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich ein negativer freier Cashflow von 1,414 Mio. Pfund.

Teilen wir nun die liquiden Mittel durch den freien Cashflow, erhalten wir die Cash-Burn-Rate des Unternehmens. Diese liegt zum aktuellen Zeitpunkt erfreulicherweise bei 38,6 Jahren. Über diesen Zeitraum könnte Blue Prism also theoretisch so weiterwirtschaften wie im ersten Halbjahr 2018, ohne pleitezugehen. Dieser Zeitraum ist mehr als genug, um durch Umsatzwachstum zu Profiten und zu positiven Cashflows zu kommen, ich sehe also keine finanziellen Probleme bei Blue Prism.

Besonders positiv stimmt mich, dass der Vorstandsvorsitzende, der Technologievorstand und der Verwaltungsratsvorsitzende mit insgesamt knapp 20 % am Unternehmen beteiligt sind.

Wie ist die Aktie bewertet?

Kurz gesagt: Dem Markt ist die sensationelle Wachstumsstory von Blue Prism schon aufgefallen. Derzeit (Schlusskurs vom 18. September 2018) wird die Aktie am Markt mit gut 1,4 Mrd. Pfund bewertet, das ist das 57-Fache des Umsatzes von 2017. Wenn man annimmt, dass das zweite Halbjahr 2018 genauso verläuft wie das erste, erhalten wir einen 2018er-Jahresumsatz von 45,9 Mio. Pfund. Hier beträgt das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) immer noch 31.

Das klingt teuer, und ich hätte es auch lieber, wenn das KUV etwas niedriger wäre. Aber man muss sich vor Augen führen, wie schnell Blue Prism wächst!

Gehen wir von unserem rechnerischen 2018er-Umsatz von 45,9 Mio. Pfund aus und setzen bis 2024 eine Wachstumsrate von 50 % beim Umsatz an – das ist in Anbetracht der vergangenen Jahre und der oben angesprochenen Marktanalysen durchaus machbar – landen wir bei einem möglichen Jahresumsatz 2024 von 522,8 Mio. Pfund. Das KUV auf Basis des prognostizierten 2024er-Umsatzes liegt also nur noch bei 2,7.

Da das Marktwachstum auch danach nicht abrupt aufhören wird, bin ich sehr zuversichtlich, dass man Blue Prism im Jahr 2024 wesentlich höher bewerten wird, dass Blue Prism auch nach 2024 stark wachsen kann und es noch lange nicht zu spät für Blue-Prism-Aktien ist.

Zusammengefasst

Blue Prism wächst in einem gigantischen Tempo, da die Technologie ungeheures Potenzial hat und mehr und mehr Unternehmen diese einsetzen. Das vorausgesagte Wachstum ist beeindruckend und obwohl man wirklich nicht behaupten kann, dass der Markt noch nicht auf das Unternehmen aufmerksam geworden wäre, scheint mir die Bewertung nicht zu hoch für einen Einstieg.

Investoren sollten aber wissen, dass es sich hierbei um ein recht spekulatives Investment handelt. Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und man weiß nicht, ob Blue Prism wirklich der RPA-Anbieter sein wird, der sich letztendlich als Marktführer durchsetzt. Wenn du diese Aktie kaufen möchtest, solltest du dich in jedem Fall darüber auf dem Laufenden halten, wie sich die Branche und speziell Blue Prism entwickeln.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Blue Prism Group. The Motley Fool empfiehlt eBay.



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