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3 Lektionen beim Investieren, die ich seit der Finanzkrise gelernt habe

Mann im Anzug mit leeren Hosentaschen
Foto: Getty Images

Vor zehn Jahren war die Finanzkrise in vollem Gange, wobei der Konkurs von Lehman Brothers nur einer der vielen Dominosteine war, die damals gefallen sind. Das alles führte zu einer weltweiten Panik. Für diejenigen, die den Crash von 1987 nicht durchgemacht hatten, war das, was Ende 2008 geschah, eine gute Lektion: So schnell kann ein Crash passieren.

Viele Investoren haben einiges aus der Finanzkrise gelernt. Nach Jahren einer fast ununterbrochenen Hausse erhielten diejenigen, die ihr ganzes Kapital in überbewertete Aktien investiert hatten, eine Lektion in Sachen Risikomanagement. Einige lernten auf die harte Tour, dass die Investitionen, in die sie Geld gesteckt hatten, nicht so sicher waren, wie sie dachten.

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Doch die meisten Lektionen, die ich gelernt habe, stammen aus den Folgen der Finanzkrise. Das folgende Jahrzehnt barg viele Überraschungen, und viele davon boten Möglichkeiten, die für diejenigen, die sie nutzten, äußerst profitabel waren. Ich habe nicht alle diese Möglichkeiten mir zueigen gemacht. Aber selbst meine Misserfolge haben mir einige wertvolle Dinge darüber beigebracht, wie man investiert. Hier sind drei Lektionen, die einem beim Investieren helfen könnten.

1. Es fällt schwer, bei Tiefständen einzusteigen

Zehn Jahre nach der Finanzkrise ist es im Nachhinein leicht zu sagen, wie offensichtlich es war, dass man nach dem Crash Aktien hätte kaufen sollen. Jede Aktie, die seitdem mächtig gestiegen ist, war 2008 und 2009 zu Dumping-Preisen zu haben. Klar: Wieso hat man die damals bitteschön nicht gekauft?

Wenn man mitten in der Krisensituation ist, braucht man viel mehr Mut, als man annimmt. So haben sich beispielsweise Bankwerte in den letzten zehn Jahren weitgehend sehr gut entwickelt, aber damals war das alles andere als offensichtlich – es war nicht mal klar, ob große Banken das Jahresende noch erleben würden. Manche haben es dann auch nicht geschafft.

Mein bestes Investment während der Krise bestand darin, den Betrag zu verdoppeln, den ich jeden Monat automatisch in den College-Fonds meiner Tochter steckte. Selbst das schien eine dumme Entscheidung zu sein, als der S&P 500 zwischen September 2008 und März 2009 ein weiteres Drittel seines Wertes verlor. Auf lange Sicht hat es sich jedoch gut ausgezahlt und zeigt die Vorteile des Vertrauens in die langfristige vermögensbildende Kraft des US-Aktienmarktes.

2. Trends können viel länger anhalten, als man annimmt

In vielen Märkten müssen sich die Trends früher oder später umkehren, weiß man. Eine Frage, die mich und viele meiner Kollegen fälschlicherweise beschäftigt hat, war die, wann denn die Zinsen steigen würden. Noch nie dagewesene Interventionen von Zentralbanken auf der ganzen Welt zur Stützung des Finanzsystems waren während der Krise von unschätzbarem Wert, schienen aber auch auf lange Sicht nicht nachhaltig zu sein. Seit Jahren warnte ich die Anleger davor, dass Anleihen in ihren Portfolios eine versteckte Gefahr darstellen könnten, denn steigende Zinsen könnten dazu führen, dass die Kurse von Rentenfonds und ETFs sinken. Jahrelang erwiesen sich diese Warnungen als verfrüht, und diejenigen, die gesunde Allokationen für Anleihen aufrechterhielten, sahen gute Renditen auch in Jahren, in denen sich die Hausse bei Aktien verlangsamte.

Schließlich begannen die Zinsen zu steigen. Aber das macht meine zu frühen Warnungen nicht richtig. Die Börse wird wieder einen großen Abschwung erleben, aber ich habe gelernt, gar nicht erst zu prognostizieren, wann das passieren wird. Oder denen, die warnen, dass das Ende naht, allzu viel Gehör schenken.

3. Andere Meinungen sind enorm wichtig

Die meisten Anleger haben ihre eigenen Anlagestile. Einige mögen den Nervenkitzel riskanter Wachstumsunternehmen, die steigen und steigen, abstürzen und irgendwo in der Mitte landen können. Andere, wie ich, werden von weniger aufregenden Werten angezogen, die nichts mehr beweisen müssen, aber ihre Position der Stärke weiter ausbauen und verteidigen.

Seit der Finanzkrise habe ich festgestellt, wie es für bestimmte Anlagestile bestimmte Zeiten zu geben scheint. Investitionen mit hohem Wachstum waren in letzter Zeit eine besonders gute Basis für große Gewinne, und ich habe sie mir näher angeschaut, auch wenn diese Aktien nicht mein Stil sind. Ich habe nach wie vor noch nicht groß in den Wachstumsbereich investiert, aber die, die es getan haben, dürften mit ihrem Ertrag sehr zufrieden sein. Es ist immer interessant und lohnenswert zu hören, wenn andere ihre Herangehensweise erklären.

Niemals aufhören zu lernen

Egal wie viel Erfahrung man als Investor hat, die Finanzmärkte bieten immer etwas zu lernen. Wenn man einsieht, dass man unvermeidlich Fehler machen wird, kann man sich mehr und mehr hinterfragen – und das sollte einen nach und nach zu einem erfolgreicheren Anleger machen.

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Dieser Artikel von Dan Caplinger erschien am 13.9.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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