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Armes rückständiges Deutschland: Der Goldschatz der Bundesbank vernichtet Milliarden

Gold
Foto: Getty Images

Während die Welt sich in atemberaubender Geschwindigkeit ändert, hält die Bundesbank an einer archaischen Form der Geldanlage fest: dem Goldschatz. Der sinkende Goldpreis hat ihr zuletzt Milliardenverluste eingebrockt, die uns alle etwas ärmer machen. Anleger sollten klüger handeln.

Der Schatz in dunklen Kellern

In den Wirtschaftswunderjahren vor sechs Jahrzehnten wurden Leistungsbilanzüberschüsse mit Goldübertragungen an internationalen Handelsplätzen ausgeglichen. Das ist heute zum Glück nicht mehr so, denn sonst würden die deutschen Speicher überquellen wie die von Dagobert Duck. Aber auch so sind damals rund 4.000 Tonnen des edel glänzenden Metalls zusammengekommen, der zweitgrößte Goldschatz der Welt.

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Heute sind es immer noch etwa 3.370 Tonnen, die in mehr oder weniger geheimen Lagerstätten bei Frankfurt, News York und London untergebracht sind. Deren Unterhalt kostet natürlich Geld. Hinzu kommen die aufsehenerregenden Repatriierungsaktionen der letzten Jahre, mit denen mit viel Aufwand ein guter Teil nach Frankfurt überführt wurde. Zweifel in der Bevölkerung über das faktische Eigentum sollten damit ausgeräumt werden.

Das ist schön und gut. Allerdings ist nicht das Schlimmste, dass die Schatzpflege Geld kostet. Gravierender ist, dass der Wert seit Jahren abnimmt, ohne Aussicht auf eine Trendwende. 2012 standen noch 137,5 Mrd. Euro in der Bilanz. Dieser Wert ist bis Ende 2017 auf 117,3 Mrd. Euro geschrumpft. Das sind über 20 Mrd. Euro weniger. Zwar gab es regelmäßig Verkäufe für die Prägung von Gedenkmünzen, aber die Gesamterlöse seit Anfang 2013 summieren sich auf weniger als 1 Mrd. Euro.

Außerdem ist an die Inflation zu denken, welche zwischenzeitlich für eine Entwertung von rund 5 % gesorgt hat. Zinsen und Dividenden zum Ausgleich hat die Tresorware hingegen nicht eingebracht.

An Abverkäufe wird nicht einmal gedacht

Statt der teuren Transporte über Atlantik, Kanal und Rhein wäre daher sicherlich ein besseres Ergebnis erreichbar gewesen, wenn die Bundesbank Auslandsbestände einfach beschleunigt abverkauft hätte. Auch wenn die Spitzenkurse 2011/2012 mit einer ausgeprägten Dollarschwäche zusammenfielen, waren damals auch in Euro gerechnet locker 20 % mehr als heute drin. Wären Goldreserven in Dollarreserven getauscht worden, wären diese heute sogar etwa 50 % mehr wert.

Aber die Verantwortlichen bei der Bundesbank sind stolz auf ihre konservative Politik. Eingriffe in den Markt finden praktisch nicht statt. Sowieso hat man sich vertraglich gegenüber anderen europäischen Zentralbanken verpflichtet, „Marktstörungen“ zu vermeiden. Vor 4 Jahren wurde das sogenannte Goldabkommen mit Laufzeit bis September 2019 erneuert. Vermutlich geht es auch danach im gleichen Trott weiter.

Offenbar gefallen sich die Geldhüter darin, den Goldmarkt zu manipulieren, indem sie das freie Spiel zwischen Angebot und Nachfrage beschränken. Die Bürger tragen hingegen gleich auf mehreren Wegen den Schaden. Zum einen können diejenigen, welche Gold aufgrund seiner Ästhetik schätzen, dieses nur zu überhöhten Preisen erwerben. Zum anderen ist der Schatz ein Klotz am Bein, der einen produktiveren Geldeinsatz behindert.

Hinzu kommen die Umweltschäden durch die weltweiten Goldschürfer, welche von den Zentralbanken maßgeblich gefördert werden. Die großen Konzerne wie Barrick Gold (WKN:870450) oder Newmont Mining (WKN:853823) entreißen das Edelmetall der Erde für rund 800 US-Dollar Gesamtkosten pro Unze, was einen Nettogewinn von aktuell 400 US-Dollar ergibt (Stand: 05.09.). Dorthin fließen also die Erträge, welche eigentlich von der Bundesbank erwirtschaftet werden sollten.

Bessere Alternativen

Andererseits leidet Deutschland bis heute unter löchrigen Mobilfunknetzen sowie unzureichenden Stromnetzen und Speicherkapazitäten, um den Solar- und Windstrom vollständig aufnehmen können. Die Gesundheitsversorgung auf dem Land kommt kaum voran und es mangelt vielerorts an Lehrern. In all diesen Bereichen könnte man mit 117 Mrd. Euro eine Menge erreichen. Es entspricht immerhin einem Drittel des aktuellen Bundeshaushalts.

Nun ist mir natürlich klar, dass unter den aktuellen Rahmenbedingungen eine solche radikale Maßnahme undenkbar ist. Vermutlich gibt es auch keinen gesellschaftlichen Konsens darüber, wie mit dem Gold umgegangen werden soll. Für viele ist es ein emotionales Thema.

Worum es mir geht, ist das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Investitionen arbeiten müssen. Für uns heißt das, Anlagen zu bevorzugen, die greifbare Erträge erwirtschaften, ohne auf synthetische Kursgewinne hoffen zu müssen. Die besten Unternehmen erwirtschaften echten Mehrwert, der früher oder später an die Investoren fließt. Gold liegt nur faul in tiefen Kellern herum.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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