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5 Statistiken zu Offshore-Windenergie, die die Investoren vom Hocker reißen werden

Foto: The Motley Fool

Trotz der weltweit nur 19.000 Megawatt installierter Leistung setzen viele Länder und Unternehmen auf die Offshore-Windkraft als die Energiequelle der nächsten Generation. Von den von General Electric (WKN:851144) entwickelten hochhausgroßen Turbinen bis hin zum beeindruckenden Ressourcenpotenzial der Vereinigten Staaten — hier sind fünf unglaubliche Statistiken zur Offshore-Windenergie.

1. Die Vereinigten Staaten könnten bis 2030 ein Wachstum von 79.016 % erzielen

Die Vereinigten Staaten verfügen heute nur noch über 30 Megawatt Offshore-Windkraft, doch die eingeschlafene Industrie könnte bald wieder aufleben. Das US-Energieministerium (Department of Energy, kurz DOE) schätzt die aktuelle Projektpipeline des Landes auf 23.735 Megawatt. Dieses bemerkenswerte Potenzial steckt in nur 28 Projekten in neun Bundesstaaten, angeführt von Massachusetts, New Jersey und North Carolina.

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Die aktuelle Pipeline umfasst natürlich Projekte in verschiedenen Planungsphasen, und einige davon werden vielleicht nie kommerziell realisiert werden. Daher beinhaltet der Bericht beispielsweise ein potenzielles Projekt in Virginia, das sich im Besitz von Dominion Energy (WKN:932798) befindet. Das Projekt steht kurz vor der Installation der ersten 12-Megawatt-Turbinen. Damit sollen Daten gesammelt werden, die eine endgültige Investitionsentscheidung für einen zukünftigen Ausbau auf 2.000 Megawatt beeinflussen werden. Das zeigt schon, dass diese Energiequelle inzwischen sehr ernst genommen wird.

2. 23.735 Megawatt ist zwar viel, doch es kratzt kaum an der Oberfläche

Der plötzliche Ansturm auf den Standort, die Planung und möglicherweise die Entwicklung massiver Offshore-Windprojekte folgt der neueren Technologie, der besseren Finanzierung und dem zunehmenden internationalen Know-how (hauptsächlich europäischer Unternehmen), was die Kostenentwicklung der Offshore-Windenergie beschleunigt. Die Erfahrungen und die Daten aus den ersten beiden Dutzend Projekten werden einen wichtigen Beitrag für die Planung der nächsten Projektwelle leisten. Und die könnte riesig werden.

Das DOE geht davon aus, dass die Vereinigten Staaten über ein technisches Ressourcenpotenzial von 2.058.000 Megawatt Offshore-Windenergie verfügen, das 7.203 Terawattstunden Strom pro Jahr erzeugen kann — das wären die Projekte, die realistischerweise unter Berücksichtigung von Faktoren wie Landnutzung, Technologie und Effizienz installiert werden können. Das ist fast doppelt so viel wie der jährliche Gesamtstromverbrauch des Landes. Der Wert beinhaltet noch nicht einmal das Potenzial von Alaska. Das sind nochmal 12.087 Terawattstunden pro Jahr.

In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Großstädte in der Nähe einer Küste oder eines großen Sees liegen, könnte sich die Offshore-Windenergie als entscheidend für die Zukunft Amerikas im Bereich der sauberen Energie und für den Ausbau seiner industriellen Präsenz erweisen.

3. Die Offshore-Windkraft ist eine der leistungsfähigsten Energiequellen

Küstengebiete weisen im Jahresverlauf eine höhere durchschnittliche Windgeschwindigkeit als Gebiete weiter im Landesinneren auf. Das und die Tendenz, dass Offshore-Windturbinen viel größer sind als Onshore-Turbinen, ermöglicht es Offshore-Windturbinen, ziemlich gut mit den meisten anderen Energiequellen zu konkurrieren. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die wichtigsten Stromquellen in den Vereinigten Staaten im Jahr 2017 im Vergleich zu 2013 entwickelt haben:

StromquelleDurchschnittlicher Kapazitätsfaktor 2017Durchschnittlicher Kapazitätsfaktor 2013
Kernkraft92,2 %89,9 %
Erdgas, Kombikraftwerk54,8 %48,2 %
Kohle53,5 %59,8 %
Onshore-Windkraft36,7 %32,4 %
Solar-Photovoltaik27 %25,9 %

QUELLE: US-AMERIKANISCHE ENERGY INFORMATION ADMINISTRATION.

Die Daten zeigen Steigerungsraten bei Kernkraftwerken (Kapazitätsfaktor steigt), mehr Leerlaufzeiten bei Amerikas Kohlekraftwerke (Kapazitätsfaktor sinkt), steigende Abhängigkeit von Erdgas (Kapazitätsfaktor steigt) und die Verbesserung der Technologie bei Solar und Onshore-Wind, was den durchschnittlichen Wirkungsgrad für jedes dieser Kraftwerke erhöht. Es stellt sich heraus, dass die Offshore-Windenergie alles außer der Kernenergie übertreffen könnte, und zwar mit der neuesten Technologie, die Kapazitätsfaktoren von über 60 % liefert. Das könnte dazu beitragen, dass sich Windkraft dank niedrigerer Kosten schneller als andere erneuerbare Technologien verbreiten.

Das Projekt Hywind Scotland, im Besitz und entwickelt von Equinor (WKN:675213), zeigte in den ersten drei Betriebsmonaten eine Betriebseffizienz von 65 %. Das Unternehmen, früher bekannt als Statoil, versucht, seine Erfahrungen aus dem Betrieb von Öl- und Gasplattformen in den rauen Gewässern der Nordsee zu nutzen, um die sich bietenden Chancen in der Offshore-Windenergie zu nutzen. Das Unternehmen besitzt Projekte in ganz Europa, könnte bald die eigenen Offshore-Ölplattformen mit Windkraft versorgen und entwickelt ein 1.000-Megawatt-Projekt vor der Küste von Long Island, New York.

4. General Electric will groß rauskommen. Wirklich groß

General Electric ist etwas hinter seinen europäischen Konkurrenten auf dem Markt zurückgeblieben, wahrscheinlich weil es bis vor Kurzem nur eine einzige Größe von Offshore-Windkraftanlagen anbot: die Haliade 6-Megawatt. Zum Vergleich: Siemens (WKN:723610) bietet drei verschiedene Größen bis zu einer 8-Megawatt-Anlage an, und auch Vestas hat mehrere Größen im Angebot. Der amerikanische Industriekonzern hat also etwas dagegen unternommen.

Im März 2018 präsentierte General Electric die Haliade 12-Megawatt-Turbine — ein absolutes Riesending. Jede Turbine ist 260 Meter hoch, verfügt über drei Rotorblätter mit einer Länge von 107 Metern, kann ein ganzes Jahr lang genügend Strom für 6.223 Haushalte erzeugen und verspricht einen Kapazitätsfaktor von 63 %. Es gibt praktische Gründe, die den Eindruck erwecken, dass das zu groß für den kommerziellen Erfolg sein könnte, aber das Unternehmen hofft, Windparks weit genug vor der Küste anzusiedeln, so dass das kein Problem darstellen dürfte. Die Investoren werden abwarten müssen, wie viele Aufträge bis 2021 eingehen, wenn die ersten Turbinen ausgeliefert werden sollen.

5. Siemens besitzt einen dominanten Marktanteil von 70 %

Ein wichtiger Grund für die mutige Wette von General Electric auf die Zukunft der Branche ist die anhaltende Dominanz von Siemens auf dem globalen Offshore-Windmarkt. Siemens hat bisher rund 11.000 Megawatt installiert und damit nach internen Schätzungen einen Marktanteil von mehr als 70 % erreicht. Der aktuelle Auftragsbestand von 1.700 Megawatt ist auch der größte der Welt. Doch das Unternehmen ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus.

Siemens investiert in eine neue Technologieplattform, die 2020 fertig sein soll. Das schließt wahrscheinlich einige Konstruktionsänderungen ein — und vielleicht auch größere Turbinen, obwohl 12 Megawatt unwahrscheinlich sind –, um den Anforderungen von Offshore-Projekten der nächsten Generation gerecht zu werden. Es könnte sich daher als schwierig erweisen, das Unternehmen von der globalen Rangliste zu verdrängen.

Grund dafür ist die enge Zusammenarbeit mit dem führenden Offshore-Windentwickler Ørsted, mit dem Siemens seit 2013 bei mehr als 2.700 Megawatt Projektvolumen zusammengearbeitet hat. Die Unternehmen arbeiten derzeit gemeinsam an dem riesigen 2.000-Megawatt-Projekt von Dominion Energy vor der Küste von Virginia. Wenn man bedenkt, dass viele amerikanische Unternehmen geneigt sein werden, sich wegen ihres wertvollen Fachwissens, das inländische Unternehmen nicht haben, an Ørsted zu wenden, kann es für andere Windturbinenentwickler schwierig sein, in diesen Markt einzusteigen.

Offshore-Windenergie könnte über Nacht verfügbar sein

Obwohl die Offshore-Windenergie lange hinter den Wachstumsprognosen zurückblieb, scheint sie endlich bereit, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Es ist noch ein weiter Weg und wird noch Jahre dauern, bis die Stromkosten mit denen der Onshore-Kollegen konkurrenzfähig sind — doch alle neuen Technologien müssen irgendwo beginnen. Angesichts des Potenzials und der plötzlichen Kapitalzuflüsse werden die Investoren überrascht sein, wie schnell die Offshore-Windenergie die Kosten senken könnte. Am besten bereitest du dein Portfolio auf diese Gelegenheit vor.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Maxx Chatsko auf Englisch verfasst und am 04.09.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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