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Ist die Intel-Aktie heute ein Kauf?

Quelle: Thomas Brantl

Halbleiter-Riese Intel (WKN:855681) hat seinen Aktionären in den vergangenen Monaten eine wahre Achterbahnfahrt beschert. Die Aktie ist zunächst innerhalb von 12 Monaten um 58 % gestiegen, stürzte dann Anfang Juni aber postwendend um 19 % ab – innerhalb von nur zehn Wochen.

Heute steht der Kurs der Intel-Aktie da, wo er das Jahr 2018 begonnen hat. Ist die Rallye nun vorbei oder bietet sich jetzt eine großartige Möglichkeit, um sich günstig mit Intel-Aktien einzudecken?

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3 Gründe, sich von der Intel-Aktie fernzuhalten

Die aktuelle Schwäche der Intel-Aktie könnte mehr als nur eine kleine Korrektur sein. Die Aktie hat den S&P 500 zwar langfristig geschlagen, 33 % Wachstum in den letzten 52 Wochen und 64 % Wachstum in den letzten drei Jahren.

Doch die Analysten erwarten ein bescheidenes jährliches Gewinnwachstum von lediglich 10 % für die nächsten fünf Jahre.

So ist es leicht zu verstehen, warum die Investoren kalte Füße bekommen. Sie sind bereit, das sinkende Schiff zu verlassen, sobald die kleinsten Anzeichen von Problemen zu erkennen sind.

Intel sucht gerade nach einem neuen CEO, nachdem man sich von Brian Krzanich im Juni unter skandalösen Umständen getrennt hatte. Brian Krzanich verließ das Unternehmen nach nur fünf Jahren, was eine ungewöhnlich kurze Dienstzeit für Intels Verhältnisse war.

In der 50-jährigen Geschichte von Intel hatte das Unternehmen gerade einmal sechs CEOs! Der Rauswurf von Krzanich erhöht die Unsicherheit in einem Konzern mit solch einer Historie. Intel-Investoren sind solche Dramen an der Konzernspitze nicht gewohnt – und die Unsicherheit wird anhalten, solange für das CEO-Problem keine dauerhafte Lösung gefunden wurde.

Zusätzlich verdunkeln technische Probleme den Himmel über Intel. Die Umstellung von 14-Nanometer auf 10-Nanometer Chips dauert länger als geplant. Das eröffnet Erzrivalen AMD (WKN:863186) die Möglichkeit, gemeinsam mit Fertigungsspezialisten TSMC (WKN:909800) Intel im Markt für 10-Nanometer Lösungen zu schlagen. Intel-Investoren sind es nicht gewohnt, dass ihr Unternehmen eine Aufholjagd starten muss.

Zusammenfassend können wir festhalten, dass diese drei Gründe bereits ausreichen können, um Abstand von der Intel-Aktie zu halten. Sie können dich sogar dazu bringen, deine Intel-Aktien verkaufen zu wollen, falls du schon welche besitzt.

3 Gründe, sich heute Intel-Aktie zu kaufen

Es ist nicht das erste Mal, dass es bei Intel nicht rund läuft. Das Unternehmen existiert bereits seit fünf Jahrzehnten – und hat in diesem Zeitraum bereits mehrere Krisen bewältigt. Oft saß AMD Intel dabei im Nacken. Vielleicht gibt es einige Details, die diesmal anders sind. Beispielsweise das CEO-Problem und der technische Rückstand bei der nächsten Generation von Fertigungstechnologien für Halbleiter-Lösungen.

Aber das war’s dann auch schon. Intel hat die Ressourcen und das Know-how, um auch aus diesem unruhigen Fahrwasser wieder herauszukommen. Besonders wenn man bedenkt, dass das Unternehmen 12,7 Milliarden Dollar freien Cashflow pro Jahr generiert.

Außerdem ist Intel gerade dabei, große Investitionen in Infrastrukturprojekte zu starten. Das Unternehmen prognostiziert Investitionen in Höhe von rund 15 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 – was die ursprünglich prognostizierten Ausgaben um eine Milliarde Dollar übertrifft. Intel öffnet seine dicke Geldbörse.

Das Unternehmen würde nicht so viel Geld in seine Fertigung investieren, wenn das Management nicht ein wunderbares Umfeld für langfristiges Wachstum sehen würde. Neben den Märkten für gewöhnliche Computersysteme und Datenzentren für Cloud-Anwendungen hält Intel auch nach neuen Betätigungsfeldern Ausschau. Beispielsweise entwickelt man ultra-schnelle Memory-Module und fortschrittliche Wireless-Communication-Chips.

Die Zeiten ändern sich – und Intel hat keine Angst davor, sich ebenfalls zu ändern!

Zum Schluss bleibt außerdem festzuhalten, dass die Intel-Aktie heute nicht wirklich teuer aussieht. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 3,1 würde ich sie noch immer als Value-Aktie bezeichnen. Glaubt man den Wachstumszielen der Analysten, dann beträgt das PEG-Verhältnis von Intel 1,2 – was bestenfalls einer fairen Bewertung entspricht.

Für langfristig orientierte Anleger könnte die Intel-Aktie ein Kauf sein

Intel verfügt über ein starkes Kerngeschäft. Außerdem könnten dem Unternehmen einige Jahre mit solidem Wachstum bevorstehen. Ich spreche hier nicht von einem Strong Buy, aber es ist auch keine Aktie, die ich jetzt verkaufen würde. Die aufgelisteten Mängel sind kleinere Fehltritte, die meiner Meinung nach allerdings keine größeren Schäden verursachen werden.

Eigentlich kannst du nicht viel falsch machen, wenn du Intel-Aktien besitzt – wenn du sie als langfristiges Investment betrachtest. Je länger dein Investitionshorizont ist, desto mehr sieht die Intel-Aktien für mich wie ein Kauf aus. Kurzfristige Spekulanten sollten sich allerdings lieber anderweitig umsehen.

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Anders Bylund besitzt Aktien von Intel. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel von Anders Bylund erschien am 20.08.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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