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Lass dich nicht von diesen 3 Arten von Betrug täuschen

Gold
Foto: Getty Images

Selbst wenn du dich ernsthaft darum bemühst, für deine Zukunft zu sparen und zu investieren, kann es schwierig sein, finanziell voranzukommen. Was diese Aufgabe noch schwieriger macht, ist die Tatsache, dass viele von uns gelegentlich auf Betrügereien hereinfallen, die uns nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Energie rauben können.

Hier ist eine Zusammenfassung von drei Arten von Betrug, sowie Tipps, wie du diese und andere Betrügereien erkennen und vermeiden könntest.

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Die Börsenmanipulationen mit Penny-Stocks

Penny-Stocks locken viele Investoren an – vor allem neuere und nicht so erfahrene. Wenn du einige Grundlagen des Investierens nicht verstehst, können diese wie gute Gelegenheiten erscheinen.

Ein Penny-Stock ist eine Aktie, die für weniger als 5 US-Dollar pro Aktie gehandelt wird. Solche niedrigen Kurse können es so aussehen lassen, als wäre die Aktie ein Schnäppchen – für diejenigen, die nicht verstehen, dass der Kurs einer Aktie alleine wenig bedeutet. Ein Aktienkurs von 1 US-Dollar kann immer noch fallen und erst bei 25 Cent stehen bleiben.

Penny-Aktien gehören in der Regel zu volatilen Unternehmen, die sich noch nicht bewiesen haben und oft wenig bis gar keinen Gewinn haben. Obwohl die Unternehmen selbst völlig legitim sein können – wenn auch jung oder klein – werden diese Aktienkurse leicht von Betrügern manipuliert, weil sie relativ kleine Marktkapitalisierungen haben und normalerweise nicht oft gehandelt werden.

Dieses klassische Börsenmanöver ist leider ein gutes Beispiel: Zuerst kaufen die ehrgeizigen Betrüger viele Aktien eines Penny-Stocks, dann beginnen sie, einen Hype um das Unternehmen in Newslettern, online, in Day-Trader-Chat-Räumen, und anderswo zu erzeugen. Sie werden dir eine überzeugende Geschichte präsentieren, in der sie behaupten, dass das Unternehmen kurz davor steht, Krebs zu heilen, ein neues Ölfeld zu erschließen oder eine andere figurative Goldmine auszubeuten.

Naive Investoren werden begeistert sein, Aktien kaufen und den Kurs in die Höhe treiben. Die steigenden Kurse werden oft auch weitere Investoren zum Kauf anregen und die Blase noch weiter aufpumpen. Die Betrüger verkaufen dann schnell ihre Aktien zu den überhöhten Kursen und ernten so ihre Gewinne. Danach generieren sie keinen Hype mehr (und das Unternehmen könnte die Gerüchte öffentlich entlarven), die Aktienkurse fallen auf ihr natürliches Niveau zurück, und diejenigen, die darauf reingefallen sind, bleiben auf den Verlusten sitzen.

Du könntest Ärger mit Penny-Stocks einfach vermeiden, indem du dich von Unternehmen mit sehr niedrigen Aktienkursen fernhälst – egal, wie gerne du 5.000 Aktien eines Unternehmens für nur 500 US-Dollar besitzen möchtest. Hüte dich auch vor Geschichten, die zu gut scheinen, um wahr zu sein. Wenn die Aktie wirklich so großartig wäre, würden die, die davon Ahnung haben, alle Aktien kaufen und nicht anderen davon erzählen.

Ponzi-Systeme

Es gibt wahrscheinlich weniger Ponzi-Systeme als Penny-Stock-Betrug. Trotzdem sollte man die beiden kennen, denn es gibt einige Kriminelle, die sich dieses Modelles bedienen. Das berühmteste — solche Leute neigen dazu, erst berühmt zu werden, nachdem ihre Betrügereien aufgedeckt wurden – ist nach dem jetzt inhaftierten Bernie Madoff benannt.

Ponzi-Systeme behaupten, hohe und konstante Renditen durch “geheime” Anlagestrategien oder andere vage, aber gewinnbringende Techniken zu bieten — aber in Wirklichkeit frisieren sie die Bücher und verwenden das Geld neuer Investoren, um illusorische “Gewinne” für deren Vorgänger zu schaffen. Das Vermögen der Investoren wächst natürlich nicht.

Es gibt kein kluges Geldmanagement oder clevere Investitionstaktiken — nur Intriganten, die Gelder heimlich hin und herbewegen und große Mengen davon für sich abschöpfen. Aber irgendwann werden Investoren, die ihr Geld brauchen, versuchen, sich mehr auszahlen zu lassen, als die Betrüger in der Kasse gelassen haben, und wenn kein neues Geld mehr nachkommt, wird die ganze Sache implodieren, da die Betrüger zugeben müssen, dass sie ihren Investoren nicht bezahlen können, was sie ihnen versprochen haben.

Hier sind einige Anzeichen für ein Ponzi-System laut Angaben der Securities and Exchange Commission. (Diese roten Flaggen gelten auch für viele andere Arten von Betrug.)

  • Geringes Risiko, hohe Rendite: Wenn dir eine Anlagemöglichkeit geboten wird, die als sehr risikoarm und sehr renditestark beschrieben wird – oder, schlimmer noch, als eine Möglichkeit, die “garantiert” hohe Renditen liefert, sei vorsichtig. Generell sind hohe Renditechancen mit einem hohen Risiko verbunden. Lotterielose zum Beispiel haben eine hohe mögliche Rendite, aber ein viel höheres Risiko, all das Geld zu verlieren, das man für sie ausgibt, während Staatsanleihen eine relativ niedrige Rendite, aber wenig Risiko bieten.
  • Nicht registrierte Investitionen: Jedes Mal, wenn du planst, deine hart verdienten Euros in einer Investition zu parken, stelle sicher, dass sie bei der SEC oder den staatlichen Aufsichtsbehörden registriert ist. Die SEC erklärt: “Die Registrierung ist wichtig, weil sie Investoren Zugang zu Informationen über das Management, die Produkte, Dienstleistungen und Finanzen des Unternehmens bietet. Also sieh immer nach, ob diese Investition auch registriert ist — glaub nicht einfach das Wort des Verkäufers.
  • Nicht lizenzierte Verkäufer: Bundes- und Landesgesetze verlangen, dass Personen und Unternehmen, die Investitionen verkaufen, registriert oder lizenziert sind. Frage danach und überprüfe das.
  • Komplexe und geheime Strategien: Wie werden die freundlichen Betrüger die massiven Renditen, die sie versprechen, erzielen? Natürlich, weil sie eine geheime Formel gefunden haben. Es ist kompliziert. Sie könnten dir die Mathematik zeigen, aber sie ist geheim und du würdest sie sowieso nicht verstehen. Vertrau… ihnen einfach. Sie können nicht einfach mit der Wahrheit rauskommen und dir sagen, dass sie dich betrügen, oder? Wenn du eine Investition nicht verstehst, halte dich von ihr fern.
  • Probleme mit dem Papierkram: Solide Investmentgesellschaften verfügen über eine solide Kommunikation und schicken regelmäßig genaue und relativ leicht verständliche Aussagen an die Anleger. Wenn du nicht rechtzeitig deine Informationen bekommst, wenn du Fehler entdeckst oder Dinge darin verwirrend sind, ist das nicht professionell oder beruhigend. Schau genauer hin und stelle Fragen.
  • Schwierigkeiten beim Zahlungseingang: Wenn du beim Versuch, Geld abzuheben, auf Widerstand stößt oder versprochene Zahlungen nicht rechtzeitig erhältst, ist das eine riesige rote Flagge. Wenn dir beim Versuch, Geld abzuheben, noch bessere Renditen geboten werden, um investiert zu bleiben, ist das ein weiteres Warnzeichen.
  • Unnatürlich konstante Renditen: Ponzi-Schemata und andere Betrügereien weisen oft sehr konsistente Renditen auf — aber das verdient deine Skepsis, nicht deine Bewunderung. Ja, über lange Zeiträume tendierte der Aktienmarkt immer dazu, zu steigen, aber von Woche zu Woche und Jahr zu Jahr sind die Ergebnisse sehr ungleichmäßig und selbst die geschickteste Strategie kann das nicht ausbügeln. Die folgende Tabelle listet die Renditen des S&P 500 in den letzten 18 Jahren auf und zeigt deutlich, warum jede Aktienanlage unterschiedliche, nicht konsistente Renditen aufweisen dürfte.
JahrS&P 500 Rendite
2000-9,03 %
2001-11,85 %
2002-21,97 %
200328,36 %
200410,74 %
20054,83 %
200615,61 %
20075,48 %
2008-36,55 %
200925,94 %
201014,82 %
20112,10 %
201215,89 %
201332,15 %
201413,52 %
20151,38 %
201611,77 %
201721,64 %

DATENQUELLE: PROFESSOR ASWATH DAMODARAN, UNIVERSITÄT VON NEW YORK.

Bitcoin- und Kryptowährungsbetrug

Viele Leute sind begeistert von Bitcoin und anderen Krypto-Währungen, und einige haben sogar Geld damit verdient, aber sie haben sich auch als eine Brutstätte für Betrüger erwiesen.

Bitcoin ist eine digitale oder virtuelle Währung. Im Gegensatz zu den meisten Währungen wird sie von keiner Regierung ausgegeben. Sie existiert nur online und erlaubt Zahlungen zwischen Parteien ohne Zwischenhändler wie z.B. einer Bank. Es handelt sich um ein dezentrales elektronisches Zahlungssystem, das nicht von einem einzelnen Unternehmen verwaltet wird, wie Mastercard, Visa oder PayPal, die ihre jeweiligen Zahlungsnetzwerke überwachen.

Die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) hat viele Risiken von Krypto-Währungen aufgelistet, wie die Tatsache, dass sie kein gesetzliches Zahlungsmittel sind, sie haben nur Wert, wenn jemand sie akzeptiert, und die elektronischen Plattformen, auf denen sie gekauft und verkauft werden, können gehackt werden. Die FINRA hat auch vor Krypto-Währungsbetrügereien gewarnt und darauf hingewiesen, dass sie oft klassische Formen annehmen — wie Telefonate, Spam-E-Mails, Pressemitteilungen, Online-Posts und Beiträge in sozialen Medien. Wusstest du, dass du dich in verschiedene Kryptowährungen einkaufen kannst, aber auch Anteile an verschiedenen Kryptowährungsunternehmen, von denen viele Penny-Aktien sind?

Ein besonders gefährlicher und weit verbreiteter Krypto-Währungsbetrug sind ICOs. Einige sind vielleicht nicht problematisch, aber viele von ihnen sind es. Bei einem ICO erhält man frühzeitig die Chance, neue Coins zu kaufen — es wird manchmal auch als “Vorverkauf” bezeichnet.

Die beste Reaktion ist hier, die Sache nicht weiter zu verfolgen. Aber du kannst natürlich auch etwas Zeit investieren, um die Sache besser zu verstehen. Sieh nach, wer dahinter steckt — gibt es Namen von Personen, die du weiter recherchieren kannst, oder gar keine Namen? Werden dir starke Renditen versprochen, wie z.B. 1 % bis 2 % pro Tag — oder Mindestrenditen? Akzeptieren sie Kreditkarten? (Die meisten legitimen Investitionen tun das nicht.) Behaupten sie, “SEC-konform” zu sein? Die SEC selbst warnt davor, digitale Werte wie diese Coins genau zu überprüfen. Die SEC hat sogar eine Parodie-ICO-Site geschaffen hat, um Investoren anzulocken und aufzuklären. Sie hat ICOs auch als eine der “größten Bedrohungen” für Kleinanleger bezeichnet.

Im weiteren Sinne fordert die FINRA die Anleger auf, vorsichtig zu sein und nicht auf unangekündigte Anrufe hereinzufallen, die solche Investitionen verkaufen wollen. Die Verkaufsargumente können überzeugend sein, aber es handelt sich dabei oft um volatile Penny-Aktien. Über den FINRA BrokerCheck® Service kann man Informationen über die Personen oder Unternehmen abrufen, die solche Investitionen tätigen. Die FINRA merkt an: “Wenn Sie bei einem Angebot misstrauisch sind, oder wenn Sie glauben, dass die Angaben übertrieben oder irreführend sind, kontaktieren Sie uns bitte.”

Denk daran, dass du keine Kryptowährung brauchst, um reich zu werden. Es gibt viele andere, weniger riskante Wege, um Reichtum aufzubauen. Man könnte zum Beispiel einfach sein Geld über einen langen Zeitraum in einen Low-Cost-Indexfonds stecken — wenn er im Durchschnitt 8 % Jahresrendite bringt, dann sehen die Zahlen etwa so aus:

Wachstum bei 8 % 5.000 USD investiert pro Jahr 10.000 USD investiert pro Jahr 15.000 USD investiert pro Jahr 
5 Jahre  31.680 USD  63.359 USD  95.039 USD
10 Jahre  78.227 USD  156.455 USD  234.682 USD
15 Jahre  146.621 USD  293.243 USD  439.864 USD
20 Jahre  247.115 USD  494.229 USD  741.344 USD
25 Jahre  394.772 USD  789.544 USD  1,2 Mio. USD
30 Jahre  611.729 USD  1,2 Mio. USD  1,8 Mio. USD

BERECHNUNGEN DES AUTORS

Eine wichtige Lektion, die sich durch viele Betrügereien zieht, ist die folgende: Wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch. Wir alle würden gerne über eine solche Investitionsmöglichkeit stolpern, die uns schnell reich macht, und daher wollen wir so etwas nur allzu gerne glauben. Widerstehe dieser Versuchung.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Mastercard, PayPal Holdings und Starbucks. The Motley Fool besitzt Aktien von Visa.

Dieser Artikel wurde von Selena Maranjian auf Englisch verfasst und am 02.09.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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