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Die bessere Dividendenaktie: Allianz oder Münchener Rück?

Glühbirne als Symbol einer genialen Idee
Foto: Getty Images

Es wird mal wieder Zeit für ein spannendes Dividendenduell. Heute im Programm: zwei Versicherungsunternehmen aus dem DAX, die beide zu den Dividendenzahlern mit höheren Renditen zählen.

Doch welche ist die bessere Dividendenaktie? Welche bietet die größere Konstanz, welche das größere Wachstum? Und welche ist fundamental preiswerter bewertet? All das wollen wir in den folgenden Zeilen herausfinden. Lass dich daher auf einen spannenden Vergleich ein.

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Die Dividende der Münchener Rück

Gehen wir am besten gleich in die Vollen und betrachten zunächst die Dividenden der beiden Versicherungsgiganten.

Die Münchener Rück (WKN: 843002) zahlte zuletzt eine Dividende in Höhe von 8,60 Euro aus, was bei einem derzeitigen Aktienkurs von 186,15 Euro einer Rendite von 4,61 % entspricht. Nicht übel, aber noch lange nicht alles, was den Ausschüttungscharme dieses wahren Dividendenurgesteins ausmacht.

Hinzu kommt bei der Münchener Rück nämlich noch, dass der Rückversicherer seit 1969 seine Dividende nicht mehr gekürzt und eine eigene Schwankungsrückstellung allein für Dividenden gebildet hat, um auch in im wahrsten Sinne des Wortes katastrophalen Jahren die Dividende nicht senken zu müssen. Die hauseigene konstante Dividendenpolitik ist hier wirklich heilig.

Auch wenn die Dividende in diesem Jahr angesichts des schwierigen Geschäftsjahres 2017 nicht erhöht werden konnte, glänzt die Münchener Rück langfristig dennoch mit einem moderaten Wachstum. Innerhalb der letzten zehn Jahre ging es so beispielsweise von 5,50 Euro auf besagte 8,60 Euro rauf, was einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate von 4,57 % entspricht. Das Gesamtpaket ist daher alles andere als nur gewöhnlich.

Die Dividende der Allianz

Die Allianz (WKN: 840400) zahlt übrigens derzeit eine ähnlich hohe Dividende aus. Hier wurden zuletzt runde 8 Euro je Anteilsschein ausgezahlt, was bei einem derzeitigen Kursniveau von 184,16 Euro einer Rendite von 4,34 % entspricht.

Was die Konstanz der Zahlungen der letzten Jahre anbelangt, müssen wir jedoch kleinere Abstriche hinnehmen. Im Zuge der letzten Finanzkrise sah sich die Allianz nämlich gezwungen, die Ausschüttung von 2007 auf 2008 von 5,50 Euro auf 3,50 Euro zu kürzen. Seitdem ist die Dividende jedoch auch fortwährend konstant geblieben und sogar ein ums andere Mal erhöht worden, wie die derzeitigen 8,00 Euro ja schon vermuten lassen. Dieser Weg entsprach letztlich übrigens einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von rund 8,61 %.

Kleines Zwischenfazit daher zwischendurch: Wer aus Dividendensicht auf größtmögliche Zuverlässigkeit setzen möchte, für den könnte die Münchener Rück interessant sein. Wer jedoch auf Dividendenwachstum aus ist, der sollte die Allianz etwas näher inspizieren. Zumindest, wenn es operativ weiter bergauf geht.

Die fundamentale Bewertung

Zum Schluss wollen wir nun noch die fundamentale Bewertung in den Fokus rücken. Hierfür betrachten wir insbesondere das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sowie das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), um zu sehen, welche Aktie möglicherweise der größere Schnapper ist.

Die Münchener Rück kommt auf einen 2017er-Buchwert in Höhe von 180,69 Euro sowie einen 2017er-Gewinn in Höhe von 2,44 Euro. Da das letzte Jahr jedoch aufgrund von besonders schwerwiegenden Unwettern verzerrt wurde, werden wir an dieser Stelle den möglicherweise etwas aussagekräftigeren 2016er-Wert in Höhe von 16,13 Euro verwenden. Das könnte in meinen Augen nämlich ein Gewinn sein, der in einem „normaleren“ Jahr durchaus realistisch erscheint.

Unter diesen Prämissen erhalten wir für die Münchener Rück folglich ein KBV in Höhe von 1,03 sowie ein (2016er-!, zur Erinnerung) KGV in Höhe von 11,5.

Die Allianz hingegen kratzte im letzten Jahr wieder einmal an einer Rekordmarke. Ich denke daher, dass die Gewinnzahlen ein guter Indikator dafür sind, was die Allianz insgesamt leisten kann. Zumindest deuten auch die derzeitigen Prognosen darauf hin, dass dieses Jahr ähnlich gut werden dürfte. Wie auch immer, hier belief sich der Buchwert je Aktie für 2017 zuletzt auf 148,90 Euro und der Gewinn je Aktie auf 15,24 Euro. Für die Allianz erhalten wir daher ein KGV in Höhe von 12,08 und ein KBV von 1,23.

Auch hier wirkt die Münchener Rück daher zunächst ein kleines bisschen preiswerter bewertet, auch wenn man an dieser Stelle unterstreichen sollte, dass die Allianz zumindest temporär deutlich profitabler ist.

Foolisher Schlussstrich

Letztlich erhalten wir daher insgesamt ein gemischtes Bild. Beide Aktien bieten ähnliche Dividendenrenditen, beide Aktien sind sogar ähnlich bewertet, wobei die Allianz zumindest im Moment deutlich erfolgreicher ist.

Unterschiede ergeben sich daher letztlich nur bei Feinheiten wie Wachstum und Konstanz. Möglicherweise sind diese Faktoren daher ein interessanter Ansatzpunkt, um je nach Ausrichtung des eigenen Portfolios die persönlichen Präferenzen abzustecken.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz und der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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