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So schießen sich ETF-Anleger ins eigene Knie

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Foto: Getty Images

ETF haben die Finanzwelt revolutioniert. Zum ersten Mal können Anleger kinderleicht an der Börse teilhaben und die Marktrendite, abzüglich schon jetzt geringer und immer weiter sinkender Verwaltungskosten, erwirtschaften.

Das heißt aber noch lange nicht, dass die Möglichkeiten, die ETFs bieten, von den Anlegern auch genutzt werden. Stattdessen scheinen sich die meisten ETF-Anleger bei dieser neuen Fondsart mit altbekannten schlechten Angewohnheiten selbst ins Knie zu schießen.

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Das Fingernagelkauen der Börse

Wer nervös ist, kaut oftmals Fingernägel. Man weiß eigentlich, dass man es nicht machen sollte, aber wie es bei schlechten Angewohnheiten so ist, kann man nicht anders. So ähnlich ist es beim häufigen Handel im eigenen Wertpapierdepot.

Viele, vielleicht sogar die meisten, wissen, dass sie eigentlich die Finger davon lassen sollten, aber können es trotzdem nicht lassen. Zu oft bekommt man das Gefühl, dass irgendeine neue Meldung Grund genug ist zu handeln. Dabei machen allein die Handelskosten das häufige Umschichten zu einer schlechten Idee, nicht zu vergessen verschwindet in Deutschland gleich ein Teil der Gewinne mit der Abgeltungssteuer und steht nach Verkauf nicht mehr zur Verfügung um Jahr für Jahr Rendite zu erwirtschaften. Nicht umsonst ist die Börsenlegende Warren Buffett mit extremer Geduld reich geworden.

Wie aber viele Studien zeigen, halten sich nur die wenigsten an die Regel, selten zu handeln. Sie versuchen zu den richtigen Zeitpunkten ein- und auszusteigen, und da dies aber meistens nicht gelingt, lassen sie dabei im Schnitt Rendite liegen. 

Der legendäre Fondsmanager Peter Lynch musste rückblickend feststellen, dass seine hervorragende Rendite gar nicht beim Anleger angekommen ist, da zu den falschen Zeitpunkten Geld zufloss und wieder abgezogen wurde. Laut Peter Lynch sind von den fast unglaublichen 29 % an jährlicher Rendite seines Fonds beim durchschnittlichen Investor gerade einmal 7 % angekommen, und das in erster Linie, weil Anleger nicht geduldig investiert geblieben sind.

ETF bleiben nicht verschont

Man hätte vielleicht anfangs hoffen können, dass Indexfonds von diesem Verhalten verschont bleiben würden, schließlich wurden sie eigentlich extra dafür erfunden, um sich langfristig an der durchschnittlichen Marktrendite zu beteiligen. Außerdem müssen sich Anleger bei ETFs nicht sorgen, dass es einem Fondsmanager an dem nötigen Geschick mangelt, um den Markt zu schlagen.

Es scheint aber ganz so, als ob auch bei ETFs die schlechten Angewohnheiten geblieben sind. Vier Professoren haben 7.761 Wertpapierdepots einer wichtigen deutschen Onlinebank untersucht. Sie betrachteten den Zeitraum von 2005 bis 2010 und kamen zu dem schockierenden Ergebnis, dass Anleger mit ihren Indexfonds eine Rendite von minus 0,55 % im Jahr erwirtschafteten. Das Ganze wird sogar noch schlimmer, wenn man berücksichtigt, dass die Gesamtdepots im gleichen Zeitraum um 2,74 % zulegten.

Die Autoren führen das einerseits darauf zurück, dass oftmals exotische Indizes gewisser Branchen oder Regionen gewählt wurden, die nicht die breite Marktrendite erreichten, sowie darauf, dass die Anleger ETFs viel zu oft gehandelt haben. Das häufige Handeln kann auch daran liegen, dass ETFs einfach und günstig an der Börse handelbar sind, nicht umsonst heißen sie Exchange-Traded-Funds. Das verleitet dazu, öfter umzuschichten. Der Erfinder des Indexfonds Jack Bogle ist deshalb auch gar kein Fan von ETFs selbst, sondern plädiert für klassische, nicht börsennotierte Fonds, die den Index nachbilden.

Egal ob mit Indexfonds oder ETFs, noch scheinen die meisten Anleger das große Potential der Index-nachbildenden Fonds vor lauter Ungeduld nicht auszuschöpfen.

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