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Übertreibt Intel bei seinen Wachstumschancen?

Intel Texas Instruments
Foto: Getty Images

Während der letzten Aktionärsversammlung von Intel (WKN:855681) sprach CEO Brian Krzanich darüber, warum es richtig ist, das gesamte Silizium-Geschäft des Unternehmens von rund 45 Mrd. US-Dollar im Jahr 2013 auf rund 260 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021 zu steigern ‒ ein Wert, der um rund 40 Mrd. US-Dollar über dem liegt, was das Unternehmen auf seiner Investorenkonferenz 2017 bekannt gegeben hatte.

Natürlich ist es nicht schwer zu verstehen, warum Intel von einem so großen Markt spricht ‒ je größer der ansprechbare Markt eines Unternehmens, desto mehr Wachstum kann es generieren, wenn es erfolgreich Anteile daran gewinnt.

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Ich denke aber, dass ein großer Teil dessen nicht wirklich als Markt erschließbar ist.

Was ist der gesamte ansprechbare Markt?

So schlüsselt Intel seinen ansprechbaren Markt auf:

  • PC und Umgebung. Das sind Intels PC-Prozessoren, Kabel-Gateway-Chips, Optane-Solid-State-Laufwerke, Komponenten der künstlichen Intelligenz und Teile für die virtuelle Realität (leistungsstarke, eigenständige Grafikprozessoren). Intel veranschlagt die gesamte Chance hier auf 60 Mrd. US-Dollar.
  • Rechenzentrum. Dieses Segment besteht aus Intels traditionellen Rechenzentrumsserver-Prozessoren, Prozessoren, die in den Netzwerkchip-Markt verkauft werden, 3D-XPoint-basierten Speichermodulen, Silizium-Phonics-Produkten und der künstliche Intelligenz. Die Gesamtchance hier liegt laut Intel bei 70 Mrd. US-Dollar.
  • Nichtflüchtiger Speicher. Intel sagt, dass seine Optane-3D-XPoint-Speichertechnologie sowie sein 3D-NAND-Flash-Speicher (beides Technologien, die in Speicherlaufwerken für PCs und Rechenzentren verwendet werden können) eine Chance von 55 Mrd. US-Dollar darstellen.
  • Mobil. Intel sagt, dass im Markt für mobile Prozessoren eine Chance von etwa 40 Mrd. US-Dollar liegt.
  • Internet der Dinge. Intels Internet der Dinge umfasst nach Angaben des Unternehmens automatisierte Fahrerassistenzsysteme (ADAS), industrielle Anwendungen, Video, Einzelhandel und künstliche Intelligenz. Intel sieht darin eine 30-Mrd.-Dollar-Gelegenheit.
  • FPGA. Im Jahr 2015 erwarb Intel den Spezialisten für programmierbare Logik Altera für 16,7 Mrd. US-Dollar. Er heißt jetzt programmierbare Lösungsgruppe oder PSG. Intel sagt, dass der gesamte ansprechbare Markt für die Produkte von PSG 7 Mrd. US-Dollar beträgt.

Viele dieser Gelegenheiten sind real, aber das Problem, das ich habe, ist Folgendes: Während Intel große Zahlen in einigen Bereichen veranschlagt, sind seine brauchbaren ansprechbaren Märkte, das heißt die Teile der Märkte, die Intel wirklich nachher bedienen kann, drastisch kleiner als die Gesamtmärkte.

Das mobile Problem

Die größten Diskrepanzen zwischen Intels zitierten Zahlen und den bedienbaren Märkten finden sich bei den Mobil- und Speicherzahlen. Gehen wir die beiden durch.

Intel sagt, dass der Markt für mobile Prozessoren ‒ sowohl eigenständige zellulare Modems als auch integrierte Anwendungsprozessoren für Tablet- und Smartphone-Nutzung ‒ bis 2021 rund 40 Mrd. US-Dollar wert sein wird. Diese Zahl an sich ist vernünftig, aber das Problem ist, dass Intel nicht wirklich einen großen Teil davon bedienen kann, weil es noch keine mobilen Anwendungsprozessoren baut, die andere Unternehmen kaufen können. Es baut nur Stand-alone-Modems und hat nur einen großen Smartphone-Kunden für diese Modems ‒ der einzige Smartphone-Hersteller, der immer noch Stand-alone-Modems verwendet.

Jetzt hat sich gezeigt, dass Intel versucht, in den breiteren Markt für Smartphone-Prozessoren einzusteigen, nachdem es dies im Zeitraum 2010‒2014 versäumt hat. Aber dass Intel aufgeblähte Zahlen angibt, scheint nicht der richtige Weg zu sein.

Wie groß ist das Potenzial bei den Speichern?

Intel hat viel über seine Möglichkeiten auf dem Markt für nichtflüchtige Speicher gesprochen. Das Unternehmen hofft, sowohl den säkularen Übergang von Festplattenlaufwerken zu schnelleren, zuverlässigeren Solid-State-Laufwerken in Bereichen wie PCs als auch in großen Rechenzentren nutzen zu können.

Wie oben erwähnt, sieht Intel eine 55-Mrd.-Dollar-Chance, die es mit seinen 3D-NAND-Flash-basierten Speicherlaufwerken sowie seinem 3D-XPoint ‒ einer Art nichtflüchtigem Speicher, der viel schneller, aber auch teurer als NAND-Flash ist ‒ nutzen will.

Auch wenn ich die 55 Mrd. US-Dollar nicht für ungenau halte, glaube ich doch, dass diese Zahl die Umsätze der 3D-NAND-Flash-Technologie in Marktsegmenten einbezieht, an denen Intel nicht teilnimmt, wie zum Beispiel Smartphone/Tablet-Speicher. Intels tatsächliche Möglichkeiten sind also eingeschränkter, als es die Zahl vermuten lässt.

Ein Vorschlag für Intel

Ich denke, dass Intel seinen gesamten ansprechbaren Markt im Laufe der Jahre erheblich erweitert hat und das Unternehmen sollte dies seinen derzeitigen und potenziellen Aktionären auch bekannt machen. Schließlich ist mehr Potenzial eindeutig besser, oder?

Ich finde aber auch, dass Intel die tatsächlichen Zahlen veröffentlichen sollte. Denn solche Zahlen können den Anlegern eine viel realistischere Sicht auf die vor ihnen liegenden Chancen geben.

Ich denke, Intels tatsächliche Zahlen wären immer noch recht groß und würden wahrscheinlich immer noch ausreichen, um das Interesse der Investoren zu wecken.

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The Motley Fool empfiehlt Intel.

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 22.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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