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So geht man als Anleger den Sorgen um Italien & Co aus dem Weg

Foto: Getty Images

Gestern Vormittag war der Anblick der Aktien auf meinen Empfehlungs- und Beobachtungslisten mal wieder sehr von roter Farbe geprägt. Die Indizes wie der DAX deuteten mal wieder schlechte Nachrichten an.

Die Börsennachrichten machten als Belastungsfaktoren unter anderem die neue Italienische Regierung, die Türkei, das möglicherweise scheiternde Treffen zwischen Trump und Kim Jong Un sowie die schlechter als erwarteten Einkaufsmanagerindizes verantwortlich.

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Am amüsantesten war eine mögliche Begründung für Letzteres: „Die schwachen Zahlen führten Volkswirte wie üblich auf das Wetter zurück.“

Das erinnerte mich an einen Spruch von Warren Buffett vor wenigen Wochen, der es wohl in die ultralange Liste der einzeiligen Weisheiten dieses erfolgreichen Investors schaffen wird:

Niemand kauft einen Bauernhof auf der Basis seiner Gedanken darüber, ob es nächstes Jahr regnen wird. Man kauft ihn, weil man denkt, dass er eine gute Investition für die nächsten zehn oder zwanzig Jahre ist.

Am Aktienmarkt handeln die meisten Anleger genau andersherum. Sie überlegen sich, was in den nächsten zwei oder drei Quartalen passieren kann und kaufen oder verkaufen auf dieser Basis. Das ist der Grund, weshalb die Märkte so sensibel auf die oben erwähnten Nachrichten reagieren.

Es ist natürlich nicht so, dass es überhaupt keine Rolle spielt, was zum Beispiel in Italien passiert. Sollten die Italiener eine Parallelwährung zum Euro einführen, könnte das sehr wohl deutliche Auswirkungen auf den Euro und die meisten Volkswirtschaften im Euro-Raum haben. Und gewisse Verantwortliche sollten sich auch über die möglichen Auswirkungen solcher Eventualitäten auf die eigene Wirtschaft Gedanken machen, und wie man damit umgehen kann.

Das sind ziemlich komplizierte Gedankenspiele, denen man sich dann hingeben muss. Wir normale Anleger müssen das aber nicht unbedingt. Und zwar dann, wenn wir so denken wie der angehende Bauer oben – und wenn wir uns wie dieser dann nicht alle Farmen eines Landes oder Wirtschaftsraumes kaufen, sondern nur eben diejenigen, die uns langfristig die höchsten Renditen versprechen.

Konkret: Man muss sich als Anleger viel weniger Gedanken um so etwas machen, wenn man in hervorragende Unternehmen investiert ist, die man auch in 10 Jahren noch im Portfolio zu haben plant.

Die Aktien dieser Unternehmen bleiben natürlich auch von den allgemeinen Marktbewegungen nicht unberührt und schwanken mit allen anderen Aktien hoch oder runter. Aber bei so etwas denke ich zum Beispiel immer an das (noch relativ kleine) Portfolio meiner beiden Töchter, dass ich ihnen in vielleicht 10 Jahren überreichen werde. Interessiert sie es, dass die Aktie von Unternehmen X am 23. Mai 2018 ein paar Prozent weniger wert war als am Tag vorher? Oder 20 % weniger als noch einen Monat vorher? Das wird ihnen dann ziemlich belanglos erscheinen.

So sollte jeder Anleger über sein eigenes Portfolio denken – und dementsprechend auch nur in Aktien investieren, die man auch über mehrere Jahre besitzen möchte.

Man muss sich auch bewusst sein, dass die tollen Renditen mit Aktien nicht wie am Schnürchen gezogen erscheinen. Die Realität sieht anders aus. Und jeder Anleger muss damit rechnen, dass er in seinem Anlegerleben auch mehrere Rezessionen erleben wird. Das lässt sich nicht vermeiden. Genauso wenig wie der Bauer es vermeiden kann, dass er auch mal ein Jahr mit weniger Regen und schwächeren Ernten auskommen muss. Deswegen verkauft er aber nicht gleich seinen Bauernhof. Warum sollten Anleger dann ihre Aktien verkaufen, nur weil sich Volkswirte Sorgen um das Wetter machen?

Es gibt auch Gründe, sich aufgrund bestimmter weltpolitischer Ereignisse über den Verkauf einer bestimmten Aktie Gedanken zu machen. Besitzt man zum Beispiel einen Stahlproduzenten aus Kanada, der einen großen Teil seines Umsatzes mit Exporten in die USA erzielt, dann könnten neue Zölle in den USA durchaus sehr negative Auswirkungen auf diesen haben. Aber dies lässt sich relativ einfach feststellen und einschätzen.

So ähnlich kann man auch bewerten, welche Auswirkungen zum Beispiel ein Brexit auf ein ganz konkretes Unternehmen haben könnte, dass mit Zulieferern oder Kunden aus Großbritannien arbeitet. Das sind relativ einfache Gedankenspiele (die man im Zweifel gar nicht selbst durchführen muss, man kann ja auch die Investor-Relations-Abteilungen des jeweiligen Unternehmens anrufen) im Vergleich dazu, was eine Parallelwährung in Italien für den Euro bedeuten könnte.

Man muss deswegen solche Gedanken nicht grundsätzlich meiden. Es ist im Gegenteil durchaus sinnvoll, wenn man sich privat oder beruflich mit diesen Themen intensiver beschäftigt.

Aber sein Leben als Anleger muss man ja nicht unnötig verkomplizieren. Deswegen ist mein Rat grundsätzlich, die Geldanlage anzugehen wie ein Mensch beim Kauf eines Bauernhofs. Im Falle von Aktien bedeutet das, Unternehmen zu kaufen, die Schlechtwetterphasen ohne nachhaltige Schäden überstehen können, und diese nicht beim nächsten Sturm zu verkaufen.

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Offenlegung: Bernd Schmid besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway.



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