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Buffetts neue und erweiterte Anleitung für die Aktionäre

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett veröffentlichte im Juni 1996 erstmals eine Art “Anleitung” für die Aktionäre von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2). Diese Anleitung enthalten wertvolle Informationen über die Ziele, Richtlinien und Erwartungen des Unternehmens. Da diese Anleitung nun mehr als 20 Jahre auf dem Buckel hat, beschloss Buffett, sie zu aktualisieren und einige neue Kommentare in Berkshires kürzlich veröffentlichtem Jahresbericht 2017 zu veröffentlichen.

Der vollständige Text von Buffetts Anleitung ist auf den Seiten 18 bis 21 des Berkshire-Geschäftsberichts zu finden, aber hier ist eine einfache Version der 13 ursprünglichen Prinzipien und der zwei neuen, die gerade hinzugefügt wurden.

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1 Warren Buffett und der stellvertretende Vorsitzende Charlie Munger betrachten die Aktionäre von Berkshire als Partner, nicht bloß als Aktionäre. Buffett betrachtet Investoren als Teilhaber eines Unternehmens sind – oder, in Berkshires Fall, einer ganzen Reihe von Unternehmen.

2 Die meisten von Berkshires Managern haben eigene Investments in den Unternehmen. Buffett weist darauf hin, dass er und Munger beide den größten Teil ihres Vermögens in Berkshire-Aktien macht es ihnen leichter.

3 Das Hauptziel von Berkshire ist es, den inneren Wert des Unternehmens zu steigern, nicht unbedingt den Aktienkurs oder die reine Größe.

4 Berkshires bevorzugter Wachstumsmechanismus ist der Besitz ganzer Unternehmen. Der Kauf von Aktien (Unternehmensteilen) ist bloß zweite Wahl. Zusammen mit diesem Grundsatz weist Buffett darauf hin, dass aufgrund dieses Geschäftsmodells Baissen für Berkshire oft gute Nachrichten sind.

5 Buffett und Munger sehen nicht viel Nutzen in einer konsolidierten Gewinnzahl für Berkshire. Stattdessen sollten sich die Aktionäre die Zeit nehmen, sich die Ergebnisse der einzelnen Geschäftsbereiche von Berkshire anzusehen, die im Geschäftsbericht zu finden sind.

6 Ähnlich wie beim vorigen Prinzip berücksichtigen Buffett und sein Team bei der Entscheidungsfindung keine buchhalterischen Konsequenzen. Mit anderen Worten, Berkshire möchte seinen inneren Wert maximieren, auch wenn eine bestimmte Investition nicht unter den üblichen Buchhaltungspraktiken auftaucht.

7 Berkshire wird es vermeiden, übermäßige Schulden zu machen, auch wenn eine bestimmte Gelegenheit interessant erscheint. Buffett sagt, dass es sich nicht lohnt, für eine Aussicht auf eine etwas bessere Rendite sich zu verschulden.

8 Die Manager von Buffett und Berkshire werden bei Akquisitionen immer die Aktionäre im Kopf behalten, anstatt ihre eigenen Gewinne in den Vordergrund zu stellen.

9 Berkshire wird seine Leistung weiterhin anhand des so genannten “Fünf-Jahres-Tests” bewerten. Auf einer fünfjährigen Basis wird sich das Unternehmen fragen:

Hat der Buchwertzuwachs die Performance des S&P 500 übertroffen?

Wird die Aktie permanent über dem Buchwert gehandelt? Ist dies der Fall, ist es laut Buffett sinnvoll, die Gewinne zur Wertsteigerung zu behalten.

10 Berkshire wird bei der Aktienemission vorsichtig sein. Buffett hat aus Erfahrung gelernt, dass die Ausgabe von Aktien (für Akquisitionen, öffentliche Angebote, Aktienoptionen usw.) oft verwässernd wirkt, vor allem wenn das Management – wie Buffett es im Allgemeinen tut – der Ansicht ist, dass die Aktie einen attraktiven Preis hat.

11 Buffett hat keinerlei Interesse daran, ein “gutes Unternehmen” im Portfolio von Berkshire zu verkaufen, auch wenn es zu einem großen Gewinn führen würde. Berkshire will seine so genannten Geschäfte nicht einmal verkaufen, solange man erwartet, dass sie Cashflow generieren. Dieser Grundsatz bezieht sich aber nur auf Unternehmen, die zu 100 % in Berkshires Besitz sind und nicht auf Stammaktien.

12 Berkshires Manager werden immer ehrlich zu den Aktionären sein. Das heißt, sie werden keine buchhalterischen Tricks anwenden, um schlechte Nachrichten zu schönen, und sie werden versuchen, so viele Informationen wie möglich zu vermitteln. Aus diesem Grund gibt Berkshire keine Guidance. Außerdem gibt man keine Informationen an Analysten oder Großanleger, die man nicht auch an alle anderen weitergibt.

13 Zwar ist man bei den Geschäften sehr offen, allerdings nicht bei der Investment-Strategie. Dies bezieht sich auf Investitionsideen, Verkäufe und die Gerüchteküche. Buffett schweigt hartnäckig dazu, welche Aktien er zu einem bestimmten Zeitpunkt mag. Wie Buffett sagt: “Gute Anlageideen sind selten.” Warum also sollte man sie einfach so ausplaudern?

14 Berkshire will, dass sich der Aktienkurs proportional zum inneren Wert entwickelt. Mit anderen Worten, das Ziel der gesamten offenen Kommunikation des Unternehmens mit den Anlegern ist es, eine Über- oder Unterbewertung der Aktie zu vermeiden, da dies der beste Weg ist, die richtige Art von langfristigen Anlegern anzuziehen.

15 Ziel von Berkshire ist es, dass der Buchwert pro Aktie langfristig die Performance des S&P 500 übertrifft. “Wozu sonst”, fragt Buffett, “brauchen uns unsere Anleger?” Buffett warnt jedoch davor, dass dies nicht jedes Jahr passieren wird. Buffett erwartet, dass Berkshire den Markt während der starken Jahre für die Börse nicht schlägt, aber eben dann, wenn es auf Talfahrt geht. Die Erfolgsbilanz von Berkshire bestätigt, dass dies in der Tat in den meisten Fällen der Fall ist.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway.

Dieser Artikel von Matthew Frankel erschien am 1.5.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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