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Nassim Nicholas Taleb über Steve Jobs, Elon Musk und wem die Zukunft gehört

Foto: The Motley Fool

Die Welt von morgen wird oft als trostlos dargestellt: Die Arbeitslosigkeit wird durch die Automatisierung durch die Decke gehen, die Kluft zwischen Reich und Arm wird sich nur vergrößern, und unsere Arbeitsplätze – die unserem Leben oft einen Sinn geben – könnten dann nicht mehr existieren. Es könnte also überraschend sein, dass Nassim Nicholas Taleb – ein Mann, der vor der großen Rezession vor dem zerbrechlichen Zustand des Finanzsystems gewarnt hat – so optimistisch ist, was als nächstes kommt. Die Zukunft, glaubt er, wird den Künstlern gehören.Vor kurzem hatte ich die Chance, mich mit Taleb zusammenzusetzen – einem ehemaligen Wertpapierhändler, derzeitigen Professor für Risikotechnik an der NYU und Bestsellerautor von Fooled by Randomness, The Black Swan, Antifragile und dem kürzlich veröffentlichten Skin in the Game. Wir sprachen über seine Hoffnungen für die Zukunft, warum Steve Jobs ein echter Künstler war und wie man erkennt, ob jemand ein Künstler oder ein Geschäftsmann ist. Hier sind einige seiner Gedanken:

Wie man erkennt, ob jemand ein echter Künstler ist

Der typische Künstler weiß, wo er aufhören muss. … Sie sagen: “Okay, ich bin damit zufrieden.”

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Wenn Sie jemand von McKinsey anstellen, dann machen die immer weiter und kommen nie zum Schluss. Sie wollen weitermachen, bis man in den Bankrott geht.

Zum Beispiel veröffentliche ich alle 5 1/2 Jahre ein Buch. Das ist meine Routine. Ich will es nicht schneller und ich will es nicht langsamer machen. Wenn ich den Druck des Marktes befriedigen sollte, würde ich Assistenten einstellen und jedes Jahr ein Buch produzieren.

Der wichtig ist: Wenn Sie einen persönlichen Assistenten brauchen – nicht einen Subunternehmer für andere Dinge, sondern einen persönlichen Assistenten – sind Sie kein Künstler.

Das Endergebnis ist, dass Künstlern wirklich gefällt, was sie tun. Sie arbeiten zunächst auch aus eigenem Interesse, bevor irgendwelche extrinsischen Vorteile dazukommen. Wenn sich diese extrinsischen Belohnungen einschleichen, ist das keine Kunst mehr.

Natürlich muss ein gewisses Maß an Talent vorhanden sein. Aber da kommt ein Paradoxon ins Spiel: Wer das liebt, was er tut, übt eher um der Sache willen weiter. Aber diese Tendenz bedeutet auch, dass du mehr Übung bekommst, was bedeutet, dass du immer besser wirst, was es wahrscheinlicher macht, dass das Geld ganz von allein kommt.

Ob Elon Musk ein Künstler ist oder nicht

Nein…. Er ist ein guter Unternehmer. Aber ein Künstler wäre jemand wie ich: Man kann kein promiskutiver Unternehmer sein, wenn man ein Künstler ist. Außerdem weißt du, wo du aufhören musst. Das Problem ist, dass Steve Jobs bei der Produktlinie aufgehört hat.

Um das klarzustellen, das ist keine Kritik an Musk. Taleb selbst hat darüber geschrieben, wie gerne er seinen Tesla fährt. Stattdessen ist es ein Kommentar über die Motivation.

Musk hat ein riesiges und wachsendes Imperium, das sich auf erneuerbare Energien konzentriert. Es ist klar, dass dies über jede Freude hinausgeht, die Musk an der Entwicklung von Autos haben könnte. Und vielleicht  bringt Musk’s Drang, immer “weiter zu gehen und mehr zu tun”, sein Unternehmen – und seine Aktionäre – in finanzielle Turbulenzen.

Wie man das im eigenen Leben einsetzt

Wenn ich jeden Tag lese, wie Roboter die Welt erobern werden, habe ich Trost in dem gefunden, was Taleb zu sagen hat. Natürlich gibt es ein gewisses Maß an Talent, das notwendig ist, um von etwas zu leben, das manche als “Hobby” betrachten. Andererseits ist es aber auch wichtig, das eigene Niveau von “genug” zu finden – und zu messen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

In einer etwas anderen Art und Weise – und unmittelbar anwendbar auf die heutigen Rentner – habe ich oft eine enge Verbindung zwischen Talebs Auffassung von der Wichtigkeit, ein Künstler zu sein, und dem, was viele Rentner brauchen, um ihre späteren Jahre zu genießen, gesehen.

Studien und Umfragen des Autors und Radiomoderators Wes Moss haben eine Möglichkeit gefunden zu bestimmen, ob jemand einen “glücklichen” Ruhestand haben wird. Diejenigen, die mit 3.6 “Kernaufgaben” in den Ruhestand gehen, berichten, dass sie mit dem Leben nach der Arbeit sehr zufrieden sind. Diejenigen mit weniger als zwei erleben das Gegenteil – oft berichten sie, dass sie unglücklich sind, unabhängig von ihrem Einkommensniveau.

Das ist eine wichtige und unterschätzte Information. “Kernaufgaben” und “Künstler” sind in diesem Sinne eng miteinander verbunden. Eine Kernaufgabe – wie von Moss definiert – kann alles sein, was uns Sinn und Zweck gibt. Gartenarbeit, Zeit mit den Enkeln verbringen, Coaching, Mentoring, Bridge spielen, Bücher schreiben – das sind alles Kernaufgaben.

Und entscheidend ist, dass Rentner aufhören können, wenn sie das Gefühl haben, dass sie ihren Sättigungspunkt erreicht haben. Das ist die Trennlinie zwischen Arbeit und Spiel, und es ist auch das Markenzeichen der Kunst.

Das soll aber nicht heißen, dass die Finanzen im Ruhestand unwichtig sind: Wer sich keine Nahrung, medizinische Versorgung und eine sichere Unterkunft leisten kann, wird auch nicht die Zeit oder geistige Energie haben, sich auf Kernaufgaben zu konzentrieren – dann geht es nur noch ums Überleben.

Aber wenn du das jetzt liest und deine Finanzen in Ordnung sind, aber keine eigenen Kernaktivitäten entwickelt hast, denk daran, dass du das noch für den Ruhestand brauchst. Warte nicht länger, denn dein Glück steht auf dem Spiel. Fang am besten jetzt gleich damit an!

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und Tesla. The Motley Fool hat folgende Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $150 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel auf Englisch verfasst und am 3.4.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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