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Halliburton sieht nach wie vor große Wachstumschancen im amerikanischen Ölschiefer

Steigende Spritpreise
Foto: Getty Images

2017 war ein seltsames Jahr für den Öldienstleister Halliburton (WKN:853986). Obwohl die Bohrtätigkeit im nordamerikanischen Schiefer zunahm, dauerte die Rückkehr des Unternehmens in die Gewinnzone länger als erwartet, da das Management einige längerfristige Schritte unternommen hatte.

Jedoch glaubt das Führungsteam von Halliburton, dass die Maßnahmen, die das Geschäft im letzten Jahr gedämpft haben, zu einem sehr viel besseren Ergebnis im Jahr 2018 führen werden. Hier sind einige der Kommentare des Managements aus der jüngsten Telefonkonferenz zum Ergebnis des Unternehmens, die zeigen, was Halliburton im Jahr 2018 erwartet.

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Die Wette hat sich ausgezahlt

Ende 2016 und Anfang 2017 unternahm das Management von Halliburton einen gewagten Schritt. Angesichts steigender Ölpreise und steigender Bohraktivitäten entschied sich das Unternehmen, einen Großteil seiner ungenutzten Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen. Dabei fielen höhere Kosten als erwartet an, die nach Einschätzung des Managements die Margen erheblich belasteten. Aber diese Aktionen basierten auf der Idee, dass die Bohrtätigkeit weiter wachsen würde und dass das Unternehmen frühzeitig Marktanteile erobern und später die Marge von einer größeren Basis zurückgewinnen könnte.

Es scheint, dass sich diese Strategie nun auszahlt, da das Unternehmen für das letzte Quartal im Vergleich zum Vorjahr gute Ergebnisse bekannt gab. CEO Jeff Miller hat also, wie zu erwarten war, in seiner Eröffnungsrede mit Siegermiene erklärt, dass sich diese Wette ausgezahlt habe:

„Wir haben den sich ändernden Markt vor allen anderen erkannt, sind schneller zur Reaktivierung von Anlagen übergegangen, haben historisch hohe Marktanteile gehalten, die Preise erhöht und wichtige Kunden gewonnen, bevor andere es konnten – eine ziemlich schwierige Aufgabe, die es zu bewältigen galt, und wir haben es geschafft.“

Der Kostendruck nimmt rapide zu

Die Bohrtätigkeit in Nordamerika ist nach wie vor stark, da die Ölpreise über 60 US-Dollar liegen und die Produzenten mehr Möglichkeiten finden, ihre Kosten pro Barrel zu senken. Dies war ein Segen für die Öldienstleistunger, da sie mehr Ausrüstung und Personal einsetzen konnten. Doch trotz all dieser guten Nachrichten ist ein so rasantes Wachstum nicht ohne Nachteile, zum Beispiel höhere Kosten. Laut Miller ist dies jedoch ein Kompromiss, den das Unternehmen bereit ist, auf dem heutigen Markt einzugehen:

„Die Fracking-Auftragsbücher blieben aufgrund der angespannten Lage auf dem Gesamtmarkt voll, wurden aber aufgrund der gestiegenen Leerlaufzeiten und der Mobilisierung zwischen den Arbeitsorten teurer. Ich würde lieber unsere Kunden bedienen und Umsätze mit vorübergehend niedrigeren Margen erzielen, als dass ich den Umsatz ganz verlieren würde.“

Eine der größten Ursachen der Kosteninflation ist der Fracking-Sand. Sowohl Hersteller als auch Dienstleistungsunternehmen haben festgestellt, dass deutlich höhere Sandmengen in ihren Fracking-Flüssigkeiten die Leistung der Bohrlöcher verbessern. Infolgedessen ist der Sandverbrauch heute höher als im Jahr 2014, als es mehr als doppelt so viele Bohr-Rigs gab. Hohe Sandkosten sind eine Priorität für das Management gewesen und Miller glaubt, dass Halliburton einige Möglichkeiten hat, diese Kosten zu mindern:

„Wir sahen eine Kosteninflation hinsichtlich Sand und Transport. Der Preis für Sand ist in den letzten Monaten des Jahres 2017 gestiegen, aber ich glaube, dass die steigende Sandkapazität, insbesondere aus lokalen Minen, in Verbindung mit unserer Supply-Chain-Strategie die Kosten im Laufe des Jahres 2018 senken wird. Trucking ist in ganz Nordamerika eng und besonders eng in Gebieten wie dem Perm, wo es viel Aktivität gibt und die Standorte weit entfernt sind. Wir glauben, dass unser zunehmender Einsatz von containerisiertem Sand dazu beitragen wird, die Lkw-Inflation zu mildern, da er die benötigten Lkw pro Bohrloch und Liegeplatz reduziert. Nun, diese Probleme wurden im Voraus bedacht, sind vorübergehender Natur und an dieser Stelle im Zyklus keine Überraschung.“

Noch Luft nach oben

Alles oben Gesagte klingt gut, aber wenn man etwa von Kapazitätsengpässen spricht, ist dies ein Hinweis darauf, dass ein Unternehmen auf seinem Höhepunkt sein könnte. Laut Miller ist das aber nicht der Fall. Auch wenn das Unternehmen nicht so großzügig neue Kapazitäten auf den Markt bringt, gibt es immer noch Spielraum, den Umsatz mit Überkapazitäten zu steigern.

„Wir haben festgelegte Kriterien, die renditeorientiert sind, und wir befolgen sie. Diese Kriterien wurden im vierten Quartal erfüllt, und wir haben geliefert. Die zusätzliche Ausrüstung, zusammen mit unseren bestehenden Anlagen, hielt den Marktanteil, verbesserte unsere Margen und erzielte branchenführende Renditen. Aber man muss das auch in der Perspektive sehen. Wir haben noch immer weniger Ausrüstung im Feld als auf dem Höhepunkt im Jahr 2014. Sie wissen, dass ich mich verpflichtet fühle, Renditen zu erzielen. Wir bauen unsere eigene Ausrüstung. Wir produzieren schneller, billiger und mit weniger Vorlaufzeiten.“

HAL DATEN VON YCHARTS.

Erhöhte Aktivität muss nicht bedeuten, dass bessere Erträge außerhalb der USA erzielt werden

In den letzten Monaten haben wir erleben können, dass sich die Bohraktivitäten in der ganzen Welt wieder beleben. Bestimmte Marktsegmente waren besser als andere (z. B. der Nahe Osten und die Nordsee). Obwohl nach großartigen Nachrichten für Halliburton und andere klingt, merkte Miller an, dass die Investoren ihre Erwartungen fürs Erste etwas abmildern sollten:

„Als ich von den zarten Pfänzchen [auf dem internationalen Markt] gesprochen habe, sprach ich von Aktivität, aber diese Aktivität ist dünn gesät. Das enorme Kapital, das auf dem Marktplatz verfügbar ist, schafft nicht die Voraussetzungen für einen Preisausschlag. Zusätzlich waren die Zugeständnisse bedeutsam groß und in gewisser Weise wird das bis ins Jahr 2018 hinein anhalten.

Einige davon sind noch nicht einmal implementiert. Mein Tonfall hat sich geändert und ich sehe eine Kursschwankung, aber ich glaube nicht, dass das erst später der Fall ist, im Jahr 2018 … wir werden es 2019 sehen.“

Was Miller hier sagt, lässt den internationalen Markt vergleichbar erscheinen mit dem nordamerikanischen Markt vor 18 Monaten. Es besteht zwar Interesse an einer Kapazitätserweiterung, aber die reicht nicht aus, um alle Marktteilnehmer zu unterstützen. Das lässt Halliburton die Wahl. Das Unternehmen kann sich dafür entscheiden, den gleichen Weg zu beschreiten, den es auch bei Schiefer eingeschlagen hat, oder es kann einen maßvolleren Ansatz wählen und sich auf die Generierung irgendeiner Form von Preissetzungsmacht konzentrieren.

Der Unterschied zwischen Nordamerika und dem Rest der Welt besteht darin, dass Halliburton international nicht so viele langfristige Vorteile hat wie in den USA. So groß Halliburton auch sein mag, Schlumberger entwickelt sich gut auf dem internationalen Markt und hat dort noch viele weitere Vorteile. Das soll nicht heißen, dass Halliburton es nicht schaffen kann, aber es könnte ein schwieriger Weg werden.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Tyler Crowe auf Englisch verfasst und am 12.3.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehm1en können.



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