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Darum könnte die FinTech Group die neue Wirecard werden

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Foto: Getty Images

Der neue Scale30-Index der Deutschen Börse (WKN:581005) wird aus den Kursen von 30 MicroCaps gebildet, die gewisse Qualitätskriterien erfüllen und ein vergleichsweise hohes Handelsvolumen aufweisen.

An Nummer 1 in der Gunst der Anleger steht die FinTech Group (WKN:524960) und es könnte sich lohnen, sich diese einmal genauer anzusehen. Schließlich hat FinTech einige Ähnlichkeit mit Wirecard (WKN:747206) — und deren Kurs hat sich über die letzten Jahre vervielfacht. Aber wie viel Substanz steckt hinter dem spannenden Namen? Lass es uns gemeinsam herausfinden.

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Darum erinnert die FinTech Group an Wirecard

Im Kern dreht sich das Geschäft von Wirecard um die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs. Dafür hat das Unternehmen über die letzten Jahre erfolgreiche Plattformen geschaffen, die Finanzdienstleistern, Fluglinien, Onlineshops usw. eine Menge Komplexität abnehmen. Darauf aufbauend expandieren die Aschheimer international in immer neue Märkte. Zuletzt wurden beispielsweise eine automatisierte Factoring-Lösung, ein Bezahlsystem für interaktive Ladenpreisschilder und neue spannende Features für die erfolgreiche mobile Bezahl-App Boon vorgestellt.

Das alles ist zusätzlicher Treibstoff für das weitere Wachstum und die Aktionäre honorieren das: Mittlerweile gilt Wirecard mit einer Marktkapitalisierung von über 12 Mrd. Euro (26.02.) als DAX-Kandidat, wobei das Unternehmen das erste Fintech in diesem Index würde.

So weit ist die FinTech Group natürlich noch lange nicht, aber beachtlich ist das bisher Geleistete allemal: Über die letzten fünf Jahre hat sich der Kurs der Aktie verfünffacht und Anfang dieses Jahres wurde die Marke von einer halben Milliarde Euro zeitweise überschritten. Auch die Frankfurter wollen — wie der Name schon sagt — bei der Digitalisierung der Finanzbranche mitmischen und wie Wirecard besitzen sie eine eigene Vollbanklizenz.

Wie die FinTech Group wachsen will

Wer mit FinTech kooperiert, kann in kurzer Zeit eine Direktbank oder einen Onlinebroker aufsetzen. Außerdem lassen sich ganze Geschäftsprozesse auslagern. Zuletzt profitierte die andorranische Privatbank Vall Banc davon und auch das Onlinebanking der Deutschen Pfandbriefbank (WKN:801900) läuft über diese Systeme. Daneben lassen sich diverse Fintech-Ideen deutlich schneller mit den praktischen Softwaremodulen des Unternehmens umsetzen.

Im Endkundengeschäft soll der eigene Onlinebroker flatex zu einem europäischen Marktführer ausgebaut werden. Über ihn erhält FinTech wachsende Geldzuflüsse, die für die Erweiterung des Leistungsspektrums und die Internationalisierung eingesetzt werden können. Glaubwürdigkeit erhält FinTech durch einige starke Partner, darunter Morgan Stanley (WKN:885836), die sich Ende 2017 mit 4 % an dem Unternehmen beteiligt hat.

Was die Zahlen sagen

FinTech erinnert mich allerdings nicht nur an die überaus erfolgreiche Wirecard, sondern auch ein wenig an den gefallenen Shootingstar Brokat Technologies, der um die Jahrtausendwende als international führender Anbieter von Internet-Banking-Lösungen galt und dessen Aktienkurs durch die Decke ging, bis es im Zuge des Platzens der Dot-com-Blase zur großen Ernüchterung kam. Andererseits wird der aktuell noch wesentlich größere Onlinebroker Comdirect Bank (WKN:542800) mit gut dem Dreifachen bewertet (1,65 Mrd. Euro).

Ein Blick in die Bilanz sollte Aufschluss ergeben, wohin die Reise bei FinTech gehen könnte:

Was die Substanz angeht, ergibt sich ein durchwachsenes Bild: Lediglich 85 Mio. Euro Eigenkapital standen zum 30.06.2017 in den Büchern, wodurch sich ein recht hohes Kurs-Buchwert-Verhältnis von etwa 6 ergibt. Außerdem besteht das Vermögen zu einem großen Teil aus meist schlecht verwertbaren immateriellen Vermögenswerten.

Besser sieht es bei der Profitabilität aus: Nach 50 Mio. Euro Umsatz in der ersten Hälfte wird nun mit 120 Mio. Euro für das abgelaufene Gesamtjahr gerechnet, wovon voraussichtlich 20 % als Nettogewinn verbleiben. Da zeigt die Umsatz- und Margenentwicklung klar nach oben, nachdem die Gruppe die Strukturen erheblich verschlankt hatte.

Wenn man davon ausgeht, dass die Gruppe ihre Wachstumsziele erfüllen kann, dann könnte das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei der aktuellen Bewertung bereits im aktuellen Geschäftsjahr auf unter 20 fallen. Das klingt fair für mich, insbesondere wenn man optimistisch etwas weiter in die Zukunft blickt.

Ähnlich wie Wirecard probiert FinTech eine Menge aus und es erscheint mir durchaus wahrscheinlich, dass das Unternehmen früher oder später auf eine Goldader stößt, die die Gewinne noch kräftiger sprudeln lässt. Mittel- bis langfristig könnten daher Gewinne jenseits von 50 Mio. Euro gut machbar sein und dann würde die Aktie einen richtig guten Deal darstellen.

Die Entscheidung für oder gegen eine Investition hängt jedoch letztlich davon ab, ob du der Stärke des Lösungsportfolios sowie dem Management und seiner Wachstumsstrategie vertraust.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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