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Qualcomm zahlt 16 % mehr für NXP Semiconductors

Intel Texas Instruments
Foto: Getty Images

Das war’s, Leute. Qualcomm (WKN:883121) kommt endlich dazu, die Fusion mit NXP Semiconductors (WKN:A1C5WJ) abzuschließen. Sogar die größten Kritiker des Deals sind jetzt mit an Bord.

Die Investoren warten nur noch auf eine letzte Genehmigung. Bald könnte es soweit sein.

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Was gibt es Neues?

Am Dienstagmorgen überarbeitete Qualcomm sein Übernahmeangebot. Der Kaufpreis bewegte sich von 110 US-Dollar auf 127,50 US-Dollar pro Aktie, und die Mindestannahmequote wurde von 80 % auf 70 % gesenkt.

Das Unternehmen sicherte sich auch die Unterstützung von neun Großaktionären, deren Anteile 28 % der gesamten Aktienzahl von NXP ausmachen. Zu dieser Gruppe gehört auch die aktivistische Investorengruppe Elliott Advisors, die seit Sommer 2017 auf einen höheren Preis für den Deal drängt. Sowohl der Verwaltungsrat von Qualcomm als auch der Verwaltungsrat von NXP haben dem überarbeiteten Angebot zugestimmt.

So stieg das Barangebot von Qualcomm um 16 % und glich damit einige verlorene Marktchancen aus den letzten 16 Monaten aus. Bevor Qualcomm diese Änderung einreichte, hatten die NXP-Investoren seit Oktober 2016 eine Rendite von 17 % erzielt. Unterdessen stieg der S&P 500 um 28 %. Und wenn die aktivistischen Investoren nicht für einen höheren Kaufpreis geworben hätten, hätte das ursprüngliche Angebot von 110 US-Dollar pro NXP-Aktie eine mäßige Rendite von 8 % über fünf volle Quartale erbracht.

Qualcomm will diesen Deal unbedingt haben

Vor zwei Wochen waren nur 1,5 % der NXP-Aktien in das Übernahmeangebot von Qualcomm aufgenommen worden. Das war der bisher niedrigste Wert und der negative Trend war offensichtlich.

Der neue Vertrag wird diese Zahlen absolut erhöhen. Zum einen gehören 28 % der NXP-Aktien Unternehmen, die den neuen Deal öffentlich unterstützen. Das allein würde ausreichen, um den früheren Höchststand von März 2017 zu übertreffen, als 17,2 % der NXP-Aktionäre ihre Aktien angeboten hatten.

Die Erhöhung des Übernahmeangebots im Februar war ein Signal für den bevorstehenden Fortschritt. Zum einen wäre das Angebot bei Geschäftsschluss am 23. Februar abgelaufen. Diese zweiwöchige Änderung war ein klarer Bruch mit mehr als einem Jahr monatlicher Verlängerungen.

Die Aktivisten sind aber nicht völlig zufrieden damit. Elliott wollte 135 US-Dollar pro Aktie, was einer Summe von 46,5 Milliarden US-Dollar entsprochen hätte. Aber 127,50 US-Dollar pro Aktie passt für Elliott auch sehr gut. Qualcomm erweitert damit sein eigenes Portfolio um den Automotive-Bereich mit NXP.

Warum jetzt?

In China steht die Zulassung noch aus, wodurch die Sache noch nicht in trockenen Tüchern ist. Eine frühere Anhebung des Transaktionspreises hätte zu mehr und höheren Forderungen frustrierter Anleger führen können, da sich die Überprüfungen weiter verzögerten.

Qualcomm muss noch mehr Geld aus neuen Schulden aufbringen, bevor es dieses Geschäft abschließen kann, erwartet aber nicht, dass es damit Probleme geben wird. Das Unternehmen verfügt über ein grundsolides Investment-Grade-Rating von A1 nach Moody’s und A in Standard & Poor’s Ratingsystem.

NXP erweitert den freien Cashflow von Qualcomm von 4,1 Mrd. US-Dollar auf 6 Mrd. US-Dollar. Durch die Transaktion sollen zudem jährliche Kostensynergien in Höhe von rund 500 Millionen US-Dollar freigesetzt werden. Die Chip-Portfolios der beiden Unternehmen scheinen für Kombi-Pakete und Cross-Selling-Taktiken gut geeignet zu sein. Qualcomm hat der Europäischen Kommission versprochen, es damit nicht zu übertreiben. Es würde mich trotzdem nicht wundern, wenn das Unternehmen bald eine Aufforderung bekommt, seine wettbewerbswidrigen Tendenzen zu korrigieren. Alles in allem ist Qualcomm plus NXP ein Monster auf diesem Markt.

Natürlich durchkreuzt das die Pläne von Broadcom (WKN:A2ADV9), Qualcomm in einer feindlichen Übernahme zu kaufen. Die Kreditwürdigkeit von Broadcom ist schwächer als die von Qualcomm, so dass dies das Ende der Fusionsbestrebungen von Broadcom bedeuten könnte. So wie Elliott mehr Geld für seine NXP-Beteiligungen wollte, sagt Qualcomm, dass das Angebot von Broadcom nicht hoch genug wäre.

Das Spiel geht weiter. Die Broadcom-Qualcomm-Kombination bleibt in der Schwebe und ist unsicherer denn je. Der NXP-Deal scheint jedoch gut zu gehen. Es ist damit zu rechnen, dass die endgültigen Papiere innerhalb weniger Wochen unterzeichnet werden, vorausgesetzt, dass die chinesische Regierung bereit ist, diesen Zusammenschluss zu bestätigen.

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The Motley Fool besitzt Anteile an Qualcomm. The Motley Fool empfiehlt Broadcom Ltd und NXP Semiconductors.

Dieser Artikel wurde von Anders Bylund auf Englisch verfasst und am 20.2.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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