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Brexit: Die Automobilindustrie signalisiert, dass Großbritannien auf eine Rezession zusteuern könnte

Foto: Getty Images

In der medialen Berichterstattung wird der Ausstieg Großbritanniens vermehrt aus politischer Sicht beleuchtet. Fragen, die momentan in der Presse diskutiert werden, befinden sich oft im Kontext der zukünftigen politischen und globalwirtschaftlichen Beziehungen des Vereinigten Königreiches zur EU.

Klammheimlich können wir aber auch die ersten Anzeichen dafür vernehmen, dass der sogenannte Brexit Großbritannien in seiner nationalen Wirtschaft hart treffen könnte. Eine erste Wasserstandsmeldung aus der hiesigen Automobilindustrie könnte womöglich in diesem Kontext zu deuten sein:

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Weniger Zuversicht, weniger Käufe

Das Handelsblatt veröffentlichte kürzlich einen Beitrag darüber, wie im Jahr 2017 Automobilkäufe und Investitionen in der Automobilbranche zurückgegangen sind. Dabei beruft sich das Handelsblatt auf den Verbandschef des britischen Automobilherstellerverbands SMMT, Mike Hawes.

Laut Hawes zeigen aktuelle Zahlen im Vereinigten Königreich, dass die Zuversicht unter den Automobilherstellern zurückgehe. Verdeutlicht wird dies anhand des Investitionsvolumens, das die britischen Automobilhersteller im Jahr 2017 tätigten. Nach zuvor 1,66 Milliarden Pfund im Jahr 2016 betrug dieses 2017 lediglich noch rund 1,1 Milliarden Pfund. Immerhin ein Rückgang um beachtliche 34 %.

Zudem hätten sich auch die Automobilkäufer in Zurückhaltung geübt. Insgesamt seien 2017 fast zehn Prozent weniger Fahrzeuge im Inland an die Frau beziehungsweise an den Mann gebracht worden. Die Produzenten hätten daraufhin ebenso ihre Produktion heruntergeschraubt. So wurden letztlich im letzten Jahr nur noch 1,67 Millionen Fahrzeuge in Großbritannien produziert, ein Rückgang um immerhin drei Prozent im Jahresvergleich.

Bedeutung der Automobilbranche für das Vereinigte Königreich

Wissen solltest du in diesem Kontext, dass die Automobilbranche zu den wichtigsten im Vereinigten Königreich zählt. Rund 78 Milliarden Pfund werden hier jährlich an Umsatz generiert. Zudem verdienen hier 814.000 Insulaner ihr täglich Brot.

Ferner werden in diesem Industriezweig jährlich Exporteinnahmen im Umfang von rund 40 Milliarden Pfund erzeugt. Das entspricht, gemessen an den gesamten Ausfuhren Großbritanniens, einem Anteil von dreizehn Prozent.

Umso bitterer werden diese Zahlen im Kontext der Handelsbeziehungen zur EU. Die meisten der exportierten Fahrzeuge gehen nämlich nicht an Staaten außerhalb der europäischen Staatengemeinschaft, sondern finden genau dort ihren Abnehmer. Eine wesentliche tragende Säule dieser Exportgröße war übrigens bislang Deutschland.

Grund zur Besorgnis? Ja, unbedingt!

Wenn du mich fragst, ist es anhand dieser Bedeutungsdimension kein Wunder, dass die britische Automobilindustrie mit Sorgen in die Zukunft blickt. Die britischen Konsumenten selbst blicken einerseits pessimistischer in die Zukunft, was sich in weniger Autokäufen niederschlägt. Die Automobilindustrie reagiert andererseits mit nachlassenden Investitionen und weniger Produktion. Klingt für mich nach den klassischen Anzeichen dafür, dass es hier durchaus bergab gehen könnte.

Ob sich dieser Pessimismus auf die anderen Branchen sowie die britische Gesamtwirtschaft übertragen wird, ist noch nicht abzusehen. Dazu fehlt es mir momentan noch an Wasserstandsmeldungen aus anderen Bereichen. Dennoch sollten Investoren angesichts solcher Schlagzeilen und Inhalte alarmiert sein.

Nun liegt es in meinen Augen an der britischen Regierung, angemessen auf die wirtschaftlichen Belange einzugehen. Werden Übergangsfristen vereinbart? Wird Großbritannien vielleicht sogar weiterhin Zugang zum EU-Binnenmarkt aushandeln können? Wird das Vereinigte Königreich als Global Britain eine eigenständige Handelsmacht mit individuellen bi- oder multilateralen Freihandelsabkommen werden können? Und kann durch diese Maßnahmen die schwindende Zuversicht in den exportstarken Wirtschaftszweigen aufgehalten werden? Ich weiß es nicht.

Mich persönlich würde es aber nicht wundern, wenn die Brexit-Regierung sich der wirtschaftlichen Verpflichtung nicht bewusst ist, und exportstarke Branchen zunächst dem eigenen politischen Brexit-Willen opfert. Auch wenn das für die Branche, die Mitarbeiter und für alle Investoren, die mit dem britischen Automobilmarkt zu tun haben, wohl die schlechteste aller denkbaren Optionen wäre.

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