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Die deutsche Technikangst ist eine gigantische Hürde für BMWs und Daimlers autonome Ambitionen

BMW Auto der Zukunft
Foto: BMW

Die Kultur der meisten Länder spiegelt sich auch in deren wirtschaftlichen Stärken wider. Die oftmals dauerfotografierenden Japaner machen das am liebsten auch mit japanischen Kameras, die schon lange die besten der Welt sind. Italien mag seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben, aber aus dem Land kommt noch immer international erfolgreiche Mode und hervorragender Kaffee.

Unserer deutschen Automobilwirtschaft kommt zugute, dass wir als Volk Autos lieben und gerne auch bereit sind, große Summen für Premiumautos von BMW (WKN:519000) und Daimler (WKN:710000) oder zumindest den Aufpreis für einen qualitativ hochwertigen VW (WKN:766400)-Golf zu zahlen. So fühlen sich die Hersteller in ihrer Heimat pudelwohl, finden viele Käufer und ausreichend hochqualifizierte, autobegeisterte Fachkräfte.

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Alle Zeichen deuten nun aber darauf hin, dass wir in der nächsten Entwicklungswelle der Automobilwirtschaft einen entscheidenden Nachteil haben, und der könnte uns zum Verhängnis werden.

Auto ja, autonom nein

Es ist ein ziemlich altes Thema. Irgendwie lieben die Deutschen Technik und irgendwie haben sie auch Angst vor ihr. Sprithungrige Sportwagen mit lächerlich hohem Benzinverbrauch mögen wir, aber zu Atomkraft sagen wir „Nein danke“. Wir gehen gerne online shoppen, aber um unsere Daten machen wir uns trotzdem große Sorgen. Man könnte wahrscheinlich ein paar weitere Beispiele finden.

Explizit sollte man sich aber die Frage stellen, ob Deutschland einen fruchtbaren Boden für zwei der großen kommenden Revolutionen in der Automobilwelt bietet. Zum einen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Technik für autonomes Fahren bald in großen Schritten vorangeht, zum anderen wird diese Technik den Trend hin zur sogenannten Shared Mobility, also zum Teilen von Fahrdienstleistungen, noch weitaus verstärken.

Erste Indizien lassen aber darauf schließen, dass wir mit solchen Neuerungen nur wenig anfangen können. Den internetbasierten Taxi-Dienst Uber haben wir ziemlich entschlossen wieder rausgeworfen. Die digitalen Automietdienste der heimischen Hersteller werden noch nicht übermäßig von Verbrauchern wahrgenommen. Richtig Lust an technologischen Neuerungen in unserer Mobilität scheinen wir nicht zu haben, im starken Kontrast zu den USA und China.

Dass wir nicht ganz so internetaffin wie auf der anderen Seite des Atlantiks oder in Fernost sind, sollte nicht überraschen. Eine neue Studie zeigt aber auf, dass wir selbst in Europa zu den Schlusslichtern gehören. Eine Umfrage zur sogenannten Sharing Economy hat herausgefunden, dass in der ganzen EU nur ein sehr überschaubarer Anteil der Bevölkerung, gerade einmal 8 %, schon einmal eine privat über das Internet vermittelte Transportdienstleistung in Anspruch genommen hat. In Deutschland liegt der Anteil bei verschwindend geringen 3 %.

Die Zukunftstechnologie autonomes Fahren sehen laut einer Ford-Studie in Deutschland gerade einmal 44 % der Bevölkerung positiv, in den USA sind es immerhin 50 % und in China satte 83 %.

Ein Problem für BMW, Daimler und VW

Die großen deutschen Hersteller wissen, dass zumindest international spätestens in einigen Jahrzehnten ein großer Teil des Umsatzes mit internetbasierten Mobilitätsdienstleistungen, vermutlich tatsächlich einer Version von Robotaxis, gemacht werden wird. Deshalb haben alle deutschen Hersteller, allen voran BMW und Daimler, aber auch wichtige Zulieferer wie Bosch oder ZF Friedrichshafen Strategien, um sich auf diese Zukunft vorzubereiten. Die geplante Fusion der Carsharing-Sparten von BMW und Daimler ist vermutlich ein Schritt in genau diese Richtung.

Damit man in diesem Bereich aber auch den letzten Schliff hinbekommt und so Kunden mit dem besten Angebot überzeugen kann, wäre Interesse und Lust am Probieren im Heimatmarkt extrem wichtig. Bisher sieht es aber stark danach aus, dass man hier nicht auf den deutschen Verbraucher zählen kann, und alles im Silicon Valley testen zu müssen, dürfte sehr wohl zu schwierig sein, als dass man dadurch zu den Größen aus den USA und China aufholen kann.

Aktionäre von BMW, Daimler und VW sollten nicht zu große Hoffnungen haben, dass die deutschen Hersteller in Zukunft gigantische Umsätze mit geteilter Mobilität erreichen werden, solange deutsche Konsumenten sich kaum für die Technologie interessieren.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Ford. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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