Deshalb wird die PUMA-Aktie jetzt wieder interessant
Dem französischen Konzern Kering (WKN:851223) sind Sportklamotten nicht mehr fein genug. Er möchte sich ganz auf das margenstarke Luxusgeschäft seines Markenimperiums fokussieren und seinen Aktionären Anteile von PUMA (WKN:696960) schenken. Der traditionsreiche Underdog wird zukünftig wieder unabhängiger agieren können und für aufmerksame Anleger könnten sich Chancen ergeben.
PUMA wird aufsteigen
PUMA war eine der ganz großen Börsenstorys der Nullerjahre, sogar noch viel besser als zuletzt … adidas (WKN:A1EWWW). Wie Jochen Zeitz aus der einst unprofitablen Turnschuh-Manufaktur ein erstklassiges Lifestyle-Unternehmen schuf, das war schon beeindruckend. Aber nach der Übernahme durch die Franzosen im Jahr 2007 lief es zumindest aus Aktionärssicht nicht mehr so rund.
Zusätzlich verschwand der Wert wegen der stark verringerten Anzahl frei handelbarer Aktien in den Niederungen der Nebenwerte. Zumindest das wird sich wohl in Kürze ändern. Der aufmerksamkeitssteigernde Aufstieg in den MDAX noch in diesem Jahr dürfte sicher sein. Schließlich wird der Konzern mit über 5 Mrd. Euro bewertet. Wenn es richtig gut läuft, könnte mittelfristig sogar der DAX drin sein.
Erneuerung des Marketing-Konzepts steht an
Was das Sport-Sponsoring angeht, könnte es allerdings besser laufen. Zugpferd Usain Bolt ist in Rente gegangen, Borussia Dortmund (WKN:549309) und Arsenal schwächeln und wichtige unter Vertrag stehende Fußball-Nationalteams haben die Quali für Russland verpasst, angeführt von Italien. So ruhen die Hoffnungen nun auf zwei Teams aus der zweiten Reihe: der Schweiz und Uruguay. Letztere verfügen mit Suarez und Cavani immerhin über eines der gefährlichsten Sturmpaare und haben in der Vergangenheit regelmäßig bewiesen, dass sie eine Turniermannschaft sind.
Andererseits ist PUMA nicht mehr so stark vom Fußball abhängig und hat auch beispielsweise das erfolgreiche Mercedes Formel-1 Team und Stars wie Rihanna unter Vertrag. Das Management gibt sich auch zuversichtlich, dass man strategisch gut aufgestellt ist. Bisher haben es die Marketingleute noch immer geschafft, mit kreativen Maßnahmen die Wahrnehmung auf die kleine Raubkatze zu lenken.
So geht es weiter
Viele Aktionäre hatten offenbar gehofft, dass sich jemand findet, der eine hohe Übernahmeprämie bezahlt, um PUMA zu besitzen. Dazu wird es wohl erst mal nicht kommen, weshalb einige erst mal enttäuscht verkauften. Am 26. April 2018 stimmt die Hauptversammlung von Kering darüber ab, ob sie mit dem geplanten Vorgehen einverstanden ist. Anschließend bekommen die Anteilseigner dann wohl PUMA-Aktien in ihr Depot gebucht, woraufhin vielleicht eine weitere kleine Verkaufswelle starten wird.
PUMA ist vom Börsenwert her siebenmal billiger als der große Bruder adidas und hat trotz der ambitioniert wirkenden Bewertung sicherlich Potenzial. Somit könnte sich das Abstauben gegebenenfalls lohnen. Bis dahin ist noch etwas Zeit, um sich zu Strategie und Zahlenwerk auf den neuesten Stand zu bringen.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.