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So hat Alcoa das Jahr 2017 gerockt

Metallverarbeitung
Foto: Getty Images

Die Investoren von Alcoa (WKN:A2ASZ7) mussten in den letzten Jahren einige Veränderungen überstehen. Das Unternehmen hatte mit dem Einbruch an den Rohstoffmärkten zu kämpfen, zog eine Reihe neuer Geschäfte auf und teilte sich schließlich in zwei Teile auf. Das Endergebnis war ein Unternehmen, das auf die Weltwirtschaft 2017 zugeschnitten war. Die Aktien legten im Jahresverlauf um 51 % zu. Damit konnte der Gewinn de S&P500 mehr als verdoppelt werden.

Hier ist der Grund, warum Alcoa so gut abschneidet und was die Investoren im Jahr 2018 erwarten sollten.

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Aufgebaut und aufgespalten

Alcoa ist ein einmaliges industrielles Kraftpaket, das sich im letzten Jahrzehnt in gegen billige Aluminiumlieferungen aus China und anderen Schwellenländern zur Wehr setzen musste. Das Unternehmen reagierte mit nicht nur einer, sondern zwei mehrjährigen Transformationen. Die erste war der Einkauf und die Eingliederung von Endprodukten für die Luft-, Raumfahrt- und Autoindustrie. Die zweite war die folgende Ausgliederung dieser neuen Sparten und des Großteils von Alcoas Schulden. Außerdem hat Alcoa einen Großteil seiner kostspieligsten Hüttenbetriebe stillgelegt.

Als sich Alcoa von seinem Geschäft mit Fertigprodukten, Arconic, trennte, übergab es Arconic im November letzten Jahres seine Gesamtverschuldung von 9 Milliarden US-Dollar und mehr als die Hälfte seiner geschätzten Pensionsverpflichtungen in Höhe von 5,6 Milliarden US-Dollar. Dadurch entstand ein auf Aluminium ausgerichtetes Unternehmen, das besser in der Lage war, mit ausländischen Unternehmen zu konkurrieren.

Alcoa verkündete am Jahresende 2016, es habe die Kosten um 13 Prozentpunkte gegenüber 2010 senken können. Der Bauxitabbau und die Aluminiumoxidraffination des Unternehmens sind mittlerweile unter den Top 25 % bei der Effizienz.
Mit Aluminium gewinnen

Das Unternehmen ist sehr von den Rohstoffpreisen abhängig. 2017 war das größtenteils ein Vorteil. Der Aluminiumlurs an der Londoner Metallbörse ist seit Jahresbeginn um 17 % gestiegen. So ist es nicht verwunderlich, dass Alcoa im November seine Prognose für das EBITDA für das Gesamtjahr auf etwa 2,4 Milliarden US-Dollar angehoben hat. Erwartet wurden im Sommer nur etwa 2,1 bis 2,2 Milliarden US-Dollar.

Alcoa hat in jedem der letzten beiden Quartalen sein Kapital um mindestens 150 Millionen US-Dollar erhöht, so dass sich der Cash-Bestand am Ende des dritten Quartals auf 1,1 Milliarden US-Dollar erhöht hat. Es gab deshalb im September eine Aufwertung durch Moody’s. Diese Barreserven sind wichtig. Finanzvorstand William Oplinger verkündete im Oktober, dass das Unternehmen Barreserven in Höhe von einer  Milliarde US-Dollar als Mindestanforderung ansieht, um Marktabschwünge zu überstehen, ohne den Betrieb zu gefährden oder Vermögenswerte verkaufen zu müssen.

Auch das Geschäft wird effizienter: Das Days Working Capital, ein Maß dafür, wie lange es dauert, um Arbeitskapital in Umsatz umzuwandeln, ist von 19 Tagen im ersten Quartal auf 17 Tage im dritten Quartal gesunken.

Hilfe aus China

Einen Schub hat Alcoa auch aus China bekommen, das plötzlich anfängt, die Umweltauflagen zu verschärfen. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission des Landes geht hart gegen nicht lizenzierte Hüttenwerke vor und senkt nach Schätzungen von Alcoa die Jahreskapazität um mehr als 4 Millionen Tonnen. Inzwischen hat das chinesische Umweltministerium zum zweiten Mal in Folge die Raffineriekapazität während der Winterheizsaison aus Umweltgründen reduziert.

Alcoa schätzt, dass in China mehr als 7,6 Millionen Tonnen der gesamten Jahreskapazität wegfallen werden könnten. China macht mehr als die Hälfte der geschätzten 59,8 Millionen Tonnen Aluminium aus, die 2016 weltweit produziert wurden, so das International Aluminum Institute.

Es ist natürlich schwer vorherzusagen, wie lange diese Kürzungen anhalten werden. Alcoa erklärte den Investoren gegenüber, dass die aktuelle chinesische Politik mit großer Wahrscheinlichkeit bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 fortgesetzt wird. Der Grund dafür ist, dass China versuchen muss bis dahin die Luftqualität in Peking zu verbessern.

Die Bemühungen des US-Handelsministeriums, Ausgleichszölle auf Fertigerzeugnisse aus China zu erheben, könnten ebenfalls dazu beitragen, die chinesische Aluminiumproduktion im Zaum zu halten.

Was liegt vor uns?

Der um 50 % gestiegene Gewinn ist großartig, aber im Oktober wurde ein noch höherer Gewinn prognostiziert. Die Aktie erreichte ein 52-Wochen-Hoch, als man von einem um 77 % gestiegenen Gewinn ausgegangen war.  Der Rückgang seit Oktober hat einen direkten Zusammenhang mit dem Aluminiumkurs, welcher im Oktober 30 % über dem Vorjahr lag.

Der Kurs von Alcoa ohne das abgespaltene Arconic schwankt erwartungsgemäß abhängig vom Aluminiummarkt. Die Hoffnung ist, dass das Unternehmen diesmal über eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur und eine starke Bilanz verfügt, um einen unvermeidlichen Kursrückgang zu überstehen.

Alcoa geht davon aus, dass seine Kernmärkte bis 2018 stabil bleiben werden. Im Vergleich zu den explosiven Gewinnen von 2017 werden für die Aktie 2018 eher mäßige Renditen erwartet. Da sich die Aktie nach der Aufspaltung von Alcoa und Arconic von vorher 22,50 US-Dollar pro Aktie, fast verdoppelt hat, können sich die Investoren nicht beschweren.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 

Dieser Artikel wurde von Lou Whiteman auf Englisch verfasst und am 14.12.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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